Marie Schmidt (Politikerin)

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Marie Schmidt geborene Kühn (* 10. Februar 1895 in Egelsbach; † 14. Juni 1971 in Neu-Isenburg) war eine hessische Politikerin (KPD Hessen) und Abgeordnete des Landtags des Volksstaates Hessen in der Weimarer Republik.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Schmidt war die zweitjüngste von sieben Töchtern des Landwirts Heinrich Kühn (1849–1929) und dessen Frau Elisabeth geborene Born (1859–1921). Sie heiratete am 23. April 1914 den Stuckateur Adolf Theodor Schmidt (1890–1944).

Marie Schmidt arbeitete als Hausfrau in Egelsbach. Nach dem Tod ihres Mannes 1943 arbeitete Marie Schmidt in einem Frankfurter Postamt. 1945 übersiedelte sie nach Neu-Isenburg zu ihrer Tochter Margot.

Ihr Sohn Theo flüchtete 1934 ins Saargebiet und war ab 1936 Teilnehmer des spanischen Bürgerkrieges auf Seiten der Internationalen Brigaden und fiel 1937 bei Tarragona.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Schmidt war in der proletarischen Freidenkerbewegung aktiv und trat der KPD bei. Sie wurde in den Gemeinderat von Egelsbach gewählt. Als Rednerin für die KPD in Hessen trat sie sehr aggressiv auf und erhielt deshalb den Namen „Rote Marie“.

Marie Schmidt gehörte 1931 bis 1932 in der 5. Wahlperiode als eine der drei weiblichen Abgeordneten dem hessischen Landtag für die KPD an.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde sie im März 1933 mit ihrem Mann kurzfristig verhaftet und nach einigen Wochen entlassen. Nach dem Krieg wurde sie wieder Mitglied der KPD und des DFD und zog sich dann aus dem politischen Leben zurück.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 550.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 336.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 778.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 231–232.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6 (Online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]