Mart Stam
Mart Stam, eigentlich Martinus Adrianus Stam (* 5. August 1899 in Purmerend, Niederlande; † 23. Februar 1986 in Goldach[1], Schweiz) war ein niederländischer Architekt und Designer.
Wirken
1926 erfand und entwarf er den ersten Freischwinger, den Marcel Breuer schließlich weiterentwickelte. Von 1930–1934 war er zusammen mit seiner Frau Lotte Stam-Beese (1903–1988) Mitglied der „Brigade May“ und an den Planungen für die sowjetischen Städte Magnitogorsk, Makijiwka und Orsk beteiligt. 1935 kehrte er in die Niederlande zurück, und 1939 wurde er Direktor des Instituts für Kunstgewerbeunterricht in Amsterdam.
Stam lebte ab 1948 in der DDR und war zunächst Rektor der Dresdner Akademie der Künste und der Hochschule für Werkkunst, ab 1950 Rektor der Hochschule für angewandte Kunst Berlin-Weißensee (KHB), die er infolge der Formalismusdiskussion Ende 1952 verlassen musste.[2] 1955 machte er sich in den Niederlanden selbständig, 1966 zog er in die Schweiz, wo er 1923–1925 bereits mit El Lissitzky gearbeitet hatte [3].
Werke
- Ein Reihenhaus in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart-Nord, 1927
- Hellerhofsiedlung in Frankfurt am Main, 1929–1932
- Tabakwarenfabrik van Nelle in Rotterdam, 1930 (mit Johannes Brinkman und Leendert van der Vlugt)
- Villa Palička in der Werkbundsiedlung Prag, Praha-Dejvice, 1931–1932[4]
Literatur
- Werner Oechslin (Hrsg.): Mart Stam. Eine Reise in die Schweiz 1923–1925. gta Verlag, Zürich 1991, ISBN 978-3-85676-041-0.
- Werner Möller: Mart Stam 1899–1986. Architekt - Visionär - Gestalter; sein Weg zum Erfolg 1919 - 1930, Wasmuth, Tübingen / Berlin 1997, ISBN 3-8030-1201-5.
- Anke Scharnhorst: Stam, Mart. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Ehrungen
- Die Mart-Stam-Straße in Frankfurt-Kalbach-Riedberg wurde im April 2013 nach ihm benannt.[5]
- Die Mart-Stam-Stiftung in Berlin fördert die Arbeit und die Studienrenden der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.[6]
Weblinks
- Literatur von und über Mart Stam im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Mart Stam. In: archINFORM.
- Mart Stam Gesellschaft
- Bedeutungsarbeit | Wahrnehmung & Deutung des Freischwingers von Mart Stam
- Mart Stams Weissenhof-Beitrag
- Artikel im Stadtwiki Dresden
Verweise
- ↑ "Mart Stam". gta-Verlag. ETH Zürich
- ↑ Hückler, Alfred: Deutsches Design Ost und West, Weißensee und Ulm. In: International Design Conference in Aspen 1996: Gestalt: Vision of German Design
- ↑ Lexikon Kunstbus.nl
- ↑ Funkční krása vilových domů dejvické Baby oslňuje Pražany již 80 let
- ↑ Amtsblatt für Frankfurt am Main, 144. Jg, Nr. 17, Stadt Frankfurt am Main, 23. April 2013.
- ↑ Website der Mart-Stam-Stiftung
Personendaten | |
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NAME | Stam, Mart |
ALTERNATIVNAMEN | Stam, Martinus Adrianus (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Architekt und Designer |
GEBURTSDATUM | 5. August 1899 |
GEBURTSORT | Purmerend, Niederlande |
STERBEDATUM | 23. Februar 1986 |
STERBEORT | Goldach, Schweiz |