Rendel absolvierte ein Studium des Industriedesign an der Hochschule Darmstadt und Kommunikationsdesign am Art Center College of Design im schweizerischen La Tour-de-Peilz. Während des Studiums arbeitete er in den Designstudios von Aldo Cibic (Mailand), Matteo Thun (Mailand) und Dieter Sieger (Schloss Harkotten). Seine Abschlussarbeit, ein Abort, fand breites Medieninteresse, nachdem der damalige AP-Fotograf Karsten Thielker 1992 während eines privaten Aufenthalts in Darmstadt auf das Projekt aufmerksam geworden war und die Fotos über die Associated Press verbreiten ließ. Roger Willemsen lud daraufhin Rendel in die Talkshow 0137[1] ein, während die Süddeutsche Zeitung die Arbeit als „Kulturrevolution“[2] feierte. Das Objekt ist seit 2021 unter dem Namen "Latrina Obliqua" Bestandteil der ständigen Sammlung im Museum of Toilet History in Kiew (Ukraine). Im Februar 2024 erzählte Rendel unter dem Titel "The Incredible Story of My Mother's Cleaning Bucket" die Geschichte von Latrina Obliqua auf der TEDxChiangMai[3] Konferenz erstmals in der Öffentlichkeit.
Als Preisträger eines internationalen Designwettbewerbes wurde Rendel nach dem Studium im Rahmen eines Stipendiums von Moulinex nach Frankreich eingeladen, was zur Begegnung mit der Architektin Isabelle Galzin führte. Beide eröffneten ein Studio für Gestaltung und Kommunikation, erst in Hamburg (1994) und dann in Paris (1996). Es kam zur Zusammenarbeit mit Federico Restrepo und Auftraggebern wie Yves Saint Laurent, Gucci Parfum, Fred Joaillier und anderen.
Parallel dazu war Rendel von 1996 bis 1999 in einem Kunstprojekt auf Schienen, das von dem italienischen Bildhauer Gianpaolo d'Andrea Moravecchia und der Amsterdamer Künstlervereinigung Stichting de Blinde Schilders initiiert war und einen Zug als rollende Ausstellung durch Europa (Dänemark, Griechenland, Jugoslawien, Ungarn, Österreich, Polen und Niederlande) reisen ließ, als Art Director involviert. Das Projekt war zunächst unter dem Namen „De Valigia“ bekannt und wurde später in „EuropArTrain“ geändert.
1998 gründete Rendel zusammen mit dem Kommunikationsberater René Spitz die Werbeagentur rendel & spitz, die 2006 in eine Beratungsgesellschaft für strategische Markenführung überging. In den Jahren 2001 bis 2006 bot das Bürogebäude (Architekten: b&k+ / Arno Brandlhuber, Bernd Kniess), das schmalste Haus Kölns am Eigelstein 115, im Erdgeschoss Raum für Installationen während der Kölner Möbelmesse Imm cologne im Rahmen des sogenannten Passagen-Programms. Daran beteiligten sich u. a. die Designer und Architekten Konstantin Grcic (München), Johanna Grawunder (Los Angeles), Timo Salli (Helsinki), Ross Lovegrove (London), Greg Lynn (Los Angeles), Tokujin Yoshioka (Tokio), Andrea Branzi (Mailand), Ronan & Erwan Bouroullec (Paris) und Stefan Ytterborn (Stockholm). Die Pinakothek der Moderne in München hat die Raumskulptur Greg Lynns aus der Installation 2002 in ihre permanente Sammlung aufgenommen.
2015 gründete Rendel zusammen mit der chinesischen Künstlerin Li Xue in Düsseldorf den Kunstverein K29, der sich für die Meinungsfreiheit in der Kunst einsetzte. Persönliche Differenzen in der Gründungsphase führten zur Neugründung unter dem Namen K26. Eines der ersten großen Projekte von K26 war im selben Jahr die Aufführung des Beijing Independent Film Festival (BIFF) während des Filmfest Hamburg, das der Leiter Albert Wiederspiel als Festival im Festival ermöglichte.[4] Das Projekt fand namhafte Unterstützer wie Alexander Kluge und Ai Weiwei. Allerdings sorgte es für diplomatische Spannungen zwischen Deutschland und China. Der chinesische Festivalleiter Li Xianting und sein Team mussten ausgeladen und die Kooperation mit sofortiger Wirkung beendet werden. Das Festival fand dennoch statt und die Preisträger des K26 Film Award[5] konnten bei der Eröffnungsfeier[6] in Hamburg ihre Preise entgegennehmen. Seither fokussieren sich die Aktivitäten von K26 auf künstlerische Fotografie.[7][8]
Ende 2018 kam es zur Zusammenarbeit mit Deutschland – Land der Ideen. Im Rahmen des internationalen Wettbewerbs Beyond Bauhaus – Prototyping the Future initiierte Rendel eine Kooperation mit dem Beijing Institute of Technology Zhuhai, das den Wettbewerb in der Volksrepublik co-organisierte. Es folgten eine Gastprofessur und die Ernennung zum Ehrenprofessor (Prof. h.c. P.R. of China)[9] ebenda. Die Geschäftsführerin von Deutschland – Land der Ideen, Ute E. Weiland, ernannte Rendel zum Botschafter der Initiative in China.
Neben Zhuhai ist Rendel seit 2019 auch Gastprofessor am King Mongkut’s Institute of Technology Lat Krabang[10] in Bangkok. Gastvorlesungen und -dozenturen führten ihn an mehrere Universitäten in Deutschland, China und Thailand.