Michael Wesely

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Michael Wesely (* 1963 in München, lebt und arbeitet in Berlin) ist ein Fotograf, der besonders mit seinen extremen Langzeitbelichtungen und selbstgebauten Fotoapparaten (Lochkameras) Beachtung gefunden hat. Er ist mit der brasilianischen Künstlerin Lina Kim (* 1965) verheiratet.

Werke

Mit seinen extremen Langzeitbelichtungen hat Wesely einen eigenen Weg gefunden, Veränderung darzustellen. Der „Zwischenstand“, in dem das Motiv am längsten verweilt, hat den größten Anteil am Bild. So gelangen unter anderem beeindruckende Studien der Entwicklung von Tulpen in einer Vase bis zum Verwelken oder vom Bau oder Abriss ganzer Gebäude. Auf dem Potsdamer Platz dokumentierte er beispielsweise die Bauarbeiten auf dem Areal von DaimlerChrysler mit Belichtungszeiten von bis zu 26 Monaten. Die fotografische Registrierung eines langen Zeitraumes mit einer Plattenkamera zum Teil über Jahre hinweg schafft so ein überzeitliches Bild der Realität, „macht die Zeit als Medium des Verschwindens sowie das Verschwinden der linearen Zeit selbst sichtbar.“[1]

In den Jahren 2001 bis 2004 fotografierte Michael Wesely den Prozess des Umbaus des Museum of Modern Art in New York.  

Über die Jahre 2003 bis 2010 entstanden Michael Weselys und Lina Kims Fotos von Brasília, belichtet jeweils von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Daneben werteten sie historisches, auch bis dahin unveröffentlichtes Bildmaterial aus verschiedenen Stadt- und Zeitungsarchiven der auf zuvor völlig freier Landschaft gebauten, 1960 eingeweihten brasilianischen Hauptstadt aus. Rund 300 Prints, die den Bauprozess dokumentieren, zeigten Wesely und Kim in Ausstellungen in Kiel[2] und Ulm[3]. 1500 dieser zwischen 1958 und 1964 entstandenen, von ihnen farblich rekonstruierten Fotos veröffentlichten sie in einem in Brasilien erschienenen Bildband.

Michael Wesely war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[4] Seine Werke finden sich zum Beispiel im Museum of Modern Art in New York,[5] dem Kunstmuseum Bonn und der Staatsgemäldesammlung Moderne Kunst in München.

Werdegang (Auswahl)

  • 1986–88 Bayerische Staatslehranstalt für Fotografie, München
  • 1988, 90 Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg.
  • 1990 Einzelausstellung Lochkamera-Portraits
  • 1992 Einzelausstellung Salzburg 1990
  • 1992 1. Ronneburger Symposium Bildender Künstler
  • 1994 Einzelausstellungen Reisezeit, Camera obscura
  • 1995 43. Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes, Bundeskunsthalle, Bonn[6]
  • 1995 Förderpreis für Fotografie der Landeshauptstadt München
  • 1988–94 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München
  • 1995 DAAD-Stipendium für Holland, Förderpreis der Landeshauptstadt München
  • 1996 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn
  • 1999 USA-Stipendium des Freistaates Bayern
  • 2002 Teilnahme an der 25. São Paulo Biennale
  • 2003 Beginn gemeinsamer Projekte mit Lina Kim
  • 2004 Open Shutter, Museum of Modern Art, New York
  • 2005 Neuerwerbungen der Nationalgalerie, Hamburger Bahnhof, Berlin
  • 2005 Arquivo Brasília, Havanna Biennale, Kuba (mit Lina Kim)
  • 2005 Arquivo Brasília, Teatro Nacional, Brasília (mit Lina Kim)
  • 2007 Stilleben, Gemeentemuseum Den Haag
  • 2008 Lead Award Bronze in der Kategorie »Architektur- und Still-Life-Fotografie des Jahres« mit Süddeutscher Zeitung Magazin für »Wie die Zeit vergeht«, #17/2007
  • 2010 Time Works, Galerie Nusser & Baumgart, München
  • 2011 Archiv Utopia, Kunsthalle Kiel (mit Lina Kim)
  • 2012 Brasília, Stadthaus Ulm (mit Lina Kim)
  • 2014 The Epic View, Mies van der Rohe Haus, Berlin[7]
  • 2015 Langzeitaufnahmen / Bau des Humboldt-Forums, Bertelsmann Repräsentanz, Berlin[8]
  • 2016 Goethe-Institut Mexico: Deutschlandjahr in Mexiko. Michael Wesely vertritt zusammen mit Candida Höfer, Anja Jensen, Hans Peter Kuhn und Gregor Schneider den Bereich der zeitgenössischen bildenden Kunst Deutschlands[9]

Veröffentlichungen (Auszug)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Webseite von M. Wesely
  2. Archiv Utopia: Das Brasília-Projekt in der Kieler Kunsthalle. In: DER ALBRECHT. 25. Mai 2011 (der-albrecht.net [abgerufen am 12. August 2017]).
  3. Stadthaus Ulm. Abgerufen am 12. August 2017.
  4. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Wesely, Michael (abgerufen am 11. April 2017)
  5. Weselys Arbeiten im MoMa (englisch, abgerufen am 1. Mai 2012)
  6. künstlerbund.de: Ausstellungsteilnehmer 1995 / Wesely, Michael (abgerufen am 11. April 2017)
  7. Ausstellungen 2014. In: Mies van der Rohe Haus. Abgerufen am 12. August 2017.
  8. Bertelsmann SE & Co. KGaA: Michael Wesely-Ausstellung bei Bertelsmann - Bertelsmann SE & Co. KGaA. Abgerufen am 12. August 2017.
  9. ThB: SCHATTENBLICK. Abgerufen am 12. August 2017.