Mitsubishi Lancer WRC

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Mitsubishi
Mitsubishi Lancer WRC von 2002
Mitsubishi Lancer WRC von 2002
Mitsubishi Lancer WRC von 2002
Lancer WRC
Produktionszeitraum: 2001–2005
Klasse: Rennwagen
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
2,0 Liter (221 kW)
Länge: 4360 mm
Breite: 1770–1800 mm
Höhe:
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1230 kg

Der Mitsubishi Lancer WRC ist ein World Rally Car, das von Mitsubishis Motorsportabteilung Ralliart entwickelt wurde und in der Rallye-Weltmeisterschaft in den Jahren 2001 – 2005 von Mitsubishi eingesetzt wurde. Er gilt als Nachfolger des Mitsubishi Evo der Gruppe A.

Mitsubishi Lancer WRC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mitsubishi Lancer WRC, der auf dem Schwestermodell Cedia basiert, wird von einem 2,0-Liter-Vierzylinder-Motor von 1996 angetrieben. Der Motor leistet 300 PS, das maxilmale Drehmoment beträgt 540 Nm. Das Auto debütierte bei Rallye Sanremo 2001, nachdem es in einer kurzen Zeit entwickelt worden war. Die WRC-Regeln erlauben viele Freiheiten, die den Entwicklern Änderungen ermöglichten, die nach dem alten Gruppe-A-Reglement nicht zulässig gewesen wären. Dazu zählten Änderungen am Motor, wie zum Beispiel der Einbau von leichteren Teilen, eine bessere Gewichtsverteilung, ein neuer Turbolader sowie ein verbessertes Auspuffsystem. Doch am wichtigsten für den Rallye-Einsatz waren die Fahrwerksänderungen, zum Beispiel der Einbau von MacPherson-Federbeinen und eine Vergrößerung der Radhäuser. Jedoch blieb der Antriebsstrang der gleiche wie in der Gruppe A und brachte den neuen Fahrern größere Probleme mit dem speziellen Getriebe und der stärker wirkenden Bremse. Nach der Saison 2001 wurde das Auto durch den Mitsubishi Lancer WRC2 ersetzt.

Mitsubishi Lancer WRC2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Motor des Mitsubishi Lancer WRC2 ist der gleiche wie im Vorgängermodell. Über eine Dreischeibenkupplung , ein sequenzielles 6-Gang-Getriebe und Differentialgetriebe an Vorder- und Hinterachse wird die Kraft an alle vier Räder verteilt. Jedes Rad wird von einem MacPherson-Federbein und einem Querlenker geführt. Die Bremsanlage hat belüftete Bremsscheiben, 6-Kolben-Bremssättel vorn sowie 4-Kolben-Bremssättel hinten.

Zu den weiteren Änderungen gehören eine noch bessere Gewichtsverteilung sowie ein niedrigerer Schwerpunkt, außerdem ein Front-Airdam für einen besseren Luftstrom zur Kühlung des Motors. Ferner kamen ein neuer Ladeluftkühler, ein neuer Abgaskrümmer, ein neuer Single-Scroll-Turbolader sowie neuere und leichtere Motorteile hinzu. Die Federung bietet mehr Steifigkeit und auch an der Übertragung wurden leichte Änderungen vorgenommen.

Die erste Rallye für das weiterentwickelte Auto in der Rallye-Weltmeisterschaft 2002 war die Rallye Finnland. Nach der erfolglosen Saison zog sich Mitsubishi für ein Jahr aus dem Rallye-Sport zurück, um das Auto noch weiterzuentwickeln. In der Saison 2003 wurde der Wagen nur noch von Privatteams benutzt.

Mitsubishi Lancer WRC04[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mitsubishi Lancer WRC04 wurde ebenfalls von dem 2,0-Liter-Vierzylinder-Motor angetrieben. Ansonsten gab es etwa 6000 Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell. Dazu zählten unter anderem das neue 5-Gang-Halbautomatikgetriebe und ein neues Allradantriebssystem, das in Zusammenarbeit mit Ricardo Consulting Engineers entwickelt worden war. Die Karosserie wurde im Windkanal ausgiebig getestet und verbessert, was zu einer völlig neuen Front, neuen Radkästen und einem neu entwickelten Heckspoiler führte. Die Vorderradbremsen wurden verbessert und erhielten 8-Kolben-Bremssättel statt der 6-Kolben-Bremssättel; der Durchmesser der Bremsscheiben beträgt 370 mm. Ein Mangel des Autos waren starke elektrische Störungen, durch die bei der ersten Etappe der Rallye Neuseeland beide Autos ausfielen. Auch die Saison 2004 war wenig erfolgreich. Dennoch spiegelte sich die lange Entwicklungsarbeit beim Rallye-Einsatz wider und zeigte, wie fortschrittlich das Auto gegenüber den Vorgängern war.

Das Auto wurde vom ehemaligen Peugeot-Piloten Gilles Panizzi und von Gianluigi Galli gefahren

Mitsubishi Lancer WRC05[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mitsubishi Lancer WRC05 wurde gegenüber seinem Vorgänger aus dem Jahr 2004 wenig verändert, allerdings dank des neuen WRC-Reglements von 1,77 m auf 1,80 m verbreitert. Sonst gab es noch einige aerodynamische Änderungen an der Karosserie, um die Stabilität zu verbessern und mit der breiteren Spur umgehen zu können. Außerdem wurden Aufhängungslenker und die Antriebswelle verlängert. Für ein einfaches Schalten wurden Schaltpaddels am Lenkrad eingeführt; der 3. und 4. Gang wurden etwas länger übersetzt. Das Auto belegte den 3. Platz bei der Rallye Monte Carlo. Es war insbesondere auf Schotterpisten sehr schnell und erreichte Platz 2 bei der Rallye Australien. Als Mitsubishi sich aus dem Rallyesport zurückzog, wurde das Auto von Privatteams übernommen und in den Saisons 2006 und 2007 weitergeführt.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technische Daten von 2001[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2.0 Liter
Produktionszeitraum 2001
Motordaten
Motorkennung 4G63 line-4
Lage vorne, quer
Aspiration Turbolader
Hubraum 1998 cm³
Zylinder 4
Ventile 16
Leistung 221 kW (300 PS)
Kraftübertragung
Antrieb Allradantrieb
Getriebe sequenzielles 6-Gang Getriebe
Fahrwerk
Reifenhersteller Michelin
Bremse vorne Innenbelüftete Bremsscheiben, 6-Kolben
Bremse hinten Innenbelüftete Bremsscheiben, 4-Kolben
Radaufhängung MacPherson-Federbeine, Dreieckslenker

WRC-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitsubishi Lancer WRC
Rallye Fahrer Platzierung
Rallye Sanremo Freddy Loix 12.
Rallye Sanremo Tommi Mäkinen DNF
Tour de Corse Freddy Loix 12.
Tour de Corse Tommi Mäkinen DNF
Rallye Australien Freddy Loix 11.
Rallye Australien Tommi Mäkinen 6.
Rallye Großbritannien Freddy Loix DNF
Rallye Großbritannien Tommi Mäkinen DNF
Mitsubishi Lancer WRC02
Rallye Fahrer Platzierung
Rallye Monte Carlo Alister McRae 14.
Rallye Monte Carlo François Delecour 9.
Rallye Schweden Jani Paasonen 14.
Rallye Schweden Alister McRae 5.
Rallye Schweden François Delecour 34.
Tour de Corse Alister McRae 10.
Tour de Corse François Delecour 7.
Rallye Katalonien Alister McRae 13.
Rallye Katalonien François Delecour 9.
Rallye Zypern Jani Paasonen DNF
Rallye Zypern Alister McRae DNF
Rallye Zypern François Delecour 13.
Rallye Argentinien Alister McRae 8.
Rallye Argentinien François Delecour DNF
Akropolis Rally Alister McRae DNF
Akropolis Rally François Delecour 11.
Rallye Safari Alister McRae 9.
Rallye Safari François Delecour DNF
Rallye Finnland Jani Paasonen 8.
Rallye Finnland Alister McRae DNF
Rallye Finnland François Delecour DNF
Rallye Deutschland Alister McRae DNF
Rallye Deutschland François Delecour 9.
Rallye Sanremo Alister McRae DNF
Rallye Sanremo François Delecour 10.
Rallye Neuseeland Jani Paasonen DNF
Rallye Neuseeland François Delecour 9.
Rallye Australien Jani Paasonen 9.
Rallye Australien François Delecour DNF
Rallye Großbritannien Jani Paasonen DNF
Rallye Großbritannien François Delecour DNF
Rallye Großbritannien Justin Dale DNF
Mitsubishi Lancer WRC04
Rallye Fahrer Platzierung
Rallye Monte Carlo Gigi Galli DNF
Rallye Monte Carlo Gilles Panizzi 6.
Rallye Schweden Kristian Sohlberg DNF
Rallye Schweden Gilles Panizzi DNF
Rallye Mexiko Gigi Galli DNF
Rallye Mexiko Gilles Panizzi 8.
Rallye Neuseeland Kristian Sohlberg DNF
Rallye Neuseeland Gilles Panizzi DNF
Rallye Zypern Kristian Sohlberg DNF
Rallye Zypern Gilles Panizzi DNF
Acropolis Rally Dani Sola DNF
Acropolis Rally Gilles Panizzi 10.
Rallye Türkei Gigi Galli 10.
Rallye Türkei Gilles Panizzi DNF
Rallye Argentinien Kristian Sohlberg DNF
Rallye Argentinien Gilles Panizzi 7.
Rallye Finnland Kristian Sohlberg 11.
Rallye Finnland Gilles Panizzi DNF
Rallye Deutschland Dani Sola DNF
Rallye Deutschland Gilles Panizzi DNF
Rallye Katalonien Dani Sola 6.
Rallye Katalonien Gigi Galli 7.
Rallye Katalonien Gilles Panizzi 12.
Mitsubishi Lancer WRC
Rallye Fahrer Platzierung
Rallye Monte Carlo Gilles Panizzi 3.
Rallye Monte Carlo Harri Rovanperä 7.
Rallye Schweden Gigi Galli 7.
Rallye Schweden Harri Rovanperä 4.
Rallye Mexiko Gilles Panizzi 8.
Rallye Mexiko Harri Rovanperä 5.
Rallye Neuseeland Gigi Galli 8.
Rallye Neuseeland Harri Rovanperä DNF
Rallye Italien Gigi Galli DNF
Rallye Italien Harri Rovanperä DNF
Rallye Zypern Gilles Panizzi 11.
Rallye Zypern Harri Rovanperä 7.
Rallye Türkei Gigi Galli 8.
Rallye Türkei Harri Rovanperä 10.
Acropolis Rally Gigi Galli 7.
Acropolis Rally Harri Rovanperä 6.
Rallye Argentinien Gigi Galli DNF
Rallye Argentinien Harri Rovanperä 5.
Rallye Finnland Gigi Galli DNF
Rallye Finnland Harri Rovanperä 7.
Rallye Deutschland Gigi Galli 5.
Rallye Deutschland Harri Rovanperä 10.
Rallye Wales Gigi Galli 14.
Rallye Wales Harri Rovanperä 4.
Rallye Japan Gigi Galli DNF
Rallye Japan Gilles Panizzi 11.
Rallye Japan Harri Rovanperä 5.
Tour de Corse Gigi Galli 9.
Tour de Corse Gilles Panizzi DNF
Tour de Corse Harri Rovanperä 10.
Rallye Katalonien Gigi Galli DNF
Rallye Katalonien Harri Rovanperä 10.
Rallye Australien Gigi Galli 5.
Rallye Australien Harri Rovanperä 2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]