Olympische Sommerspiele 1956/Leichtathletik – 110 m Hürden (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 110-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 24 Athleten aus 15 Ländern
Wettkampfort Melbourne Cricket Ground
Wettkampfphase 27. November 1956 (Vorläufe)
28. November 1956 (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinner
Lee Calhoun (Vereinigte Staaten 48 USA)
Jack Davis (Vereinigte Staaten 48 USA)
Joel Shankle (Vereinigte Staaten 48 USA)
Melbourne Cricket Ground, Olympiastadion (hier im Jahr 2008)

Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne wurde am 27. und 28. November 1956 im Melbourne Cricket Ground ausgetragen. 24 Athleten nahmen teil.

Die US-Mannschaft feierte einen Dreifacherfolg. Lee Calhoun gewann vor seinen Teamkameraden Jack Davis und Joel Shankle.

Schweizer und österreichische Athleten nahmen nicht teil. Die beiden deutschen Teilnehmer überstanden ihre Vorläufe. Bert Steines scheiterte als Vierter in seinem Halbfinale, während Martin Lauer in den Endlauf einzog und hier Platz vier belegte.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 13,4 s Jack Davis (Vereinigte Staaten 48 USA) Bakersfield, USA 22. Juni 1956[1]
Olympischer Rekord 13,7 s Harrison Dillard (Vereinigte Staaten 48 USA) Finale OS Helsinki, Finnland 24. Juli 1952
Jack Davis (Vereinigte Staaten 48 USA)

Rekordverbesserung

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Die beiden erstplatzierten Athleten verbesserten den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 26. November um zwei Zehntelsekunden auf 13,5 s. Den Weltrekord verfehlten sie dabei nur um eine Zehntelsekunde.

Durchführung des Wettbewerbs

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24 Athleten traten am 27. November zu vier Vorläufen an. Die jeweils drei bestplatzierten Läufer – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für die Halbfinalrennen. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 28. November durchgeführt. Aus den Halbfinals erreichten die jeweils ersten Drei – wiederum hellblau unterlegt – das Finale.

27. November, 15:20 Uhr: Vorläufe
28. November, 14:30 Uhr: Halbfinale
28. November, 16:05 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind als Ortszeit von Melbourne (UTC + 10) angegeben.

Datum: 27. November 1956, ab 15:20 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Jack Davis Vereinigte Staaten 48 USA 14,0 s 14,17 s
2 Edmond Roudnitska Frankreich 1946 Frankreich 14,3 s 14,49 s
3 Ghulam Raziq Pakistan Pakistan 14,5 s 14,65 s
4 Eamonn Kinsella Irland Irland 14,6 s 14,66 s
5 Ken Doubleday Australien Australien 14,8 s 14,98 s
6 Guillermo Zapata Kolumbien Kolumbien 15,3 s 15,58 s
DNS Amadeo Francis Puerto Rico Puerto Rico
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Lee Calhoun Vereinigte Staaten 48 USA 14,1 s 14,36 s
2 Stanko Lorger Jugoslawien Jugoslawien 14,6 s 14,75 s
3 Jean-Claude Bernard Frankreich 1946 Frankreich 14,7 s 14,88 s
4 Jack Parker Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,8 s 15,00 s
5 John Chittick Australien Australien 14,9 s 15,18 s
6 Kalim Khawaja Ghani Pakistan Pakistan 16,1 s 16,32 s
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Joel Shankle Vereinigte Staaten 48 USA 14,0 s 14,20 s
2 Bert Steines Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 14,3 s 14,59 s
3 Danie Burger Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 14,4 s 14,59 s
4 Anatoli Michailow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 14,5 s 14,63 s
5 Keith Gardner Jamaika 1906 Jamaika 14,6 s 14,65 s
6 James Joyce Australien Australien 14,7 s 15,02 s
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Martin Lauer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 14,2 s 14,41 s
2 Evaristo Iglesias Kuba Kuba 14,3 s 14,52 s
3 Boris Stoljarow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 14,3 s 14,54 s
4 Peter Hildreth Vereinigtes Konigreich Großbritannien 14,5 s 14,68 s
5 Ioannis Kambadelis Königreich Griechenland Griechenland 15,1 s 15,28 s
6 Sri Chand Ram Indien Indien 15,2 s 15,40 s

Datum: 28. November 1956, ab 14:30 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Jack Davis Vereinigte Staaten 48 USA 14,0 s 14,28 s0
2 Martin Lauer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 14,4 s 14,57 s0
3 Stanko Lorger Jugoslawien Jugoslawien 14,6 s 14,73 s a
4 Evaristo Iglesias Kuba Kuba 14,6 s 14,73 s a
5 Edmond Roudnitska Frankreich 1946 Frankreich 14,9 s 14,87 s0
6 Danie Burger Sudafrika 1928 Südafrikanische Union 15,0 s 14,95 s0
a 
Laut Zielfoto aus der elektronischen Zeitmessung lag Evaristo Iglesias knapp vor Stanko Lorger. Damit hätte eigentlich Iglesias und nicht Lorger im Finale starten dürfen.[4]
Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Lee Calhoun Vereinigte Staaten 48 USA 14,0 s 14,18 s
2 Joel Shankle Vereinigte Staaten 48 USA 14,0 s 14,23 s
3 Boris Stoljarow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 14,5 s 14,64 s
4 Bert Steines Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 14,5 s 14,70 s
5 Ghulam Raziq Pakistan Pakistan 14,6 s 14,74 s
6 Jean-Claude Bernard Frankreich 1946 Frankreich 14,6 s 14,78 s

Datum: 28. November 1956, 16:05 Uhr[3]

Platz Name Nation Offizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1 Lee Calhoun Vereinigte Staaten 48 USA 13,5 s OR 13,70 s
2 Jack Davis Vereinigte Staaten 48 USA 13,5 s OR 13,73 s
3 Joel Shankle Vereinigte Staaten 48 USA 14,1 s000 14,25 s
4 Martin Lauer Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956 Deutschland 14,5 s000 14,67 s
5 Stanko Lorger Jugoslawien Jugoslawien 14,5 s000 14,68 s
6 Boris Stoljarow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 14,6 s000 14,71 s

Als Weltrekordhalter war Jack Davis favorisiert für den Olympiasieg.

Im Finale ging Teamkamerad Lee Calhoun in Führung. Davis war nahe dran, doch konnte er nie die Lücke schließen. Der Vorsprung war mit drei Hundertstelsekunden äußerst knapp. Schon 1952 hatte Davis den Olympiasieg um nur neun Hundertstelsekunden verpasst, damals verlor er gegen Harrison Dillard. Wie vier Jahre zuvor stellten die beiden schnellsten Läufer einen neuen olympischen Rekord auf und wieder reichte es für Jack Davis nicht zur Goldmedaille.

Bronze ging an den dritten US-Amerikaner Joel Shankle vor dem Deutschen Martin Lauer, der am nächsten Tag zum Zehnkampf antrat und dort Platz fünf erreichte.[5]

Lee Calhoun gewann im 13. olympischen Finale die elfte Goldmedaille für die USA.
Es war der insgesamt siebte Dreifacherfolg der USA über 110 Meter Hürden, der dritte davon in Folge.
Von 38 Medaillen – 1896 hatte es keinen dritten Platz gegeben – gewannen US-Läufer alleine 31.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 134f

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 110 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 15. August 2021
  2. Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 284, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 14. August 2021
  3. a b c Official Report 1956, XVI OLYMPIAD MELBOURNE 1956 (englisch), S. 308, digital.la84.org (PDF; 33.358 KB), abgerufen am 14. August 2021
  4. Olympedia, Athletics at the 1956 Summer Olympics, 800 metres, Men, olympedia.org (englisch), abgerufen am 14. August 2021
  5. Athletics at the 1956 Melbourne Summer Games: Men's 110-metres-hurdles, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 14. August 2021