Otmar Lederer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otmar Lederer (geboren 22. November 1926[1] in München;[2] gestorben 7. Januar 2018[1] ebenda)[3] war ein deutscher Maler und Grafiker.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Otmar Lederer begann mitten im Zweiten Weltkrieg sein Studium an der Münchener Kunstakademie als Schüler von Adolf Schinnerer. Nachdem in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1943 der bis dahin schwerste Luftangriff auf München geflogen worden war, malte der damals 16-jährige unmittelbar nach der Brandnacht „das Bild der glühenden Stadt [München]“. Sein Gemälde, das der Künstler lange in Privatbesitz behielt, zeigt den staubbedeckten Platz vor dem Starnberger Bahnhof mit der rauchverhangenden Silhouette des Justizpalastes im Hintergrund, dazwischen Obdachlose und andere Menschen „nur noch [als] flüchtige, umherirrende Schatten.“[4]

Wenige Monate später wurde Lederer im Februar 1944 zum Kriegsdienst eingezogen und geriet später in Kriegsgefangenschaft.[4]

Künstlersignatur „Lederer München“ auf einem Stillleben mit Blumen als Ölgemälde, ohne Datum

Nach seiner Freilassung kehrte er nach München zurück und setzte seine Studien bei Karl Caspar und Ernst Geitlinger fort.[4]

In einer 2006 gezeigten Gemeinschaftsausstellung der fünfköpfigen Gruppe Soziale Skulptur München mit Bezugnahme auf Joseph Beuys im Stadtmuseum Weilheim testierte der Münchner Merkur insbesondere Lederers älteren Ölgemälden einen Bezug zu den politischen Impulsen von Beuys.[5]

Gemeinsam mit Sabine Kretzschmar führte Lederer ein Atelier in der Münchener Geibelstraße 13, in der die beiden beispielsweise 2012 eine Ausstellung zeigten unter dem Titel „Kretzschmar und Otmar Lederer, zusammen-getrennt: zwei Ateliers für Malerei und eine langjährige Ehe; expressiv-figurativ und expressiv-abstrakt, Kunst rund um die Uhr – geht das? Sehen Sie selbst!“[6]

Die Trauerfeier für den Anfang 2018 verstorbenen Künstler wurde in der Kirche der Christengemeinschaft in der Münchener Leopoldstraße 46 abgehalten.[1]

Weitere Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lederers Gemälde Portrait W.B, 1989, Öl auf Leinwand in den Maßen 130 × 111 cm wurde 1991 „erworben als Ankauf aus dem Berufsverband Bildender Künstler München und Oberbayern e.V. im Rahmen des Programms der Bayerischen Staatsregierung für Künstler und Publizisten“ für den Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen[7]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler, Deutschland, Österreich, Schweiz, Bd. 1: M–L. 2007, S. ?.
  • Bilder an der Wand. Sabine Kretzschmar, Otmar Lederer. Dokumentation der Ausstellung in der Pasinger Fabrik vom 16. Oktober bis 1. November 1992, Auflage 800 Stück, Pasinger Fabrik, München 2008
  • In Bewegung – Sender & Empfänger: eine Hommage an Joseph Beuys zum 25. Todestag. Joseph Beuys, Sabine Kretzschmar, Andreas Kuhn, Otmar Lederer. Katalog zur Ausstellung im Kunstforum der Sozialen Skulptur München vom 21. Januar bis 31. März 2011. Hrsg. von der Sozialen Skulptur München, München 2011.
  • Sabine Kretzschmar: Otmar Lederer, Maler & Graphiker. In: Zeit-Schrift für Biografie-Arbeit. Forum für Biografie-Forschung, Schicksals-Forschung und Karma-Forschung, 3. Jahrgang, Ausgabe 10, 2013, S. 23–28.
  • Ins Offene. Thomas Haslacher, Sabine Kretzschmar, Otmar Lederer, Renate Reimann, Stefan Schumacher. Rückblick auf 16 Jahre Soziale Skulptur München. Katalog zur Ausstellung im Kunstraum Wild. Soziale Skulptur München, Idee FIU – Freie Internationale Universität, München 2015.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Otmar Lederer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Traueranzeige auf der Seite der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 10. Januar 2018, zuletzt abgerufen am 21. Mai 2023.
  2. Lederer, Otmar in der Deutschen Biographie
  3. a b c d Lederer, Otmar. In: Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank – Online. De Gruyter, Berlin/New York 2009.
  4. a b c d Sabine Brantl: Otmar Lederer / Geb. 1926 in München / Der Brand des Starnberger Bahnhofs / Februar 1943. In: Nikolaus Gerhart, Walter Grasskamp, Florian Matzner (Hrsg.): 200 Jahre Akademie der Bildenden Künste München. „… kein bestimmter Lehrplan, kein gleichförmiger Mechanismus“. Ausstellungskatalog anlässlich des 200jährigen Bestehens der Akademie der Bildenden Künste München sowie der begleitenden Ausstellungen „Die Kraftprobe“ im Haus der Kunst in München vom 30. Mai bis 31. August 2008 sowie „Architektur im Kreis der Künste“ im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne in München vom 15. Februar bis 18. Mai 2008. Hrsg. im Auftrag des Ernst-von-Siemens-Kunstfonds der Ernst-von-Siemens-Stiftung. Hirmer München 2008, ISBN 978-3-7774-4205-1, S. 238; Vorschau über Google-Bücher
  5. Andreas Bretting: Kopfschütteln reicht nicht. Artikel auf der Seite des Münchner Merkurs vom 30. Januar 2006, aktualisiert am 21. April 2009, zuletzt abgerufen am 21. Mai 2023.
  6. Eva Schneider, Roland Krac et al. (Red.): Kultur im 13er erfahren. 7. – 8. Juli 2012. Stadtteilkulturtage in Denning, Oberföhring, Johanneskirchen, Bogenhausen, Englschalking, Daglfing, Zamdorf, Steinhausen. Bezirksausschuss des Stadtbezirks 13 der Landeshauptstadt München, München 2012, S. 16; PDF-Dokument von der Seite nordostkultur-muenchen.de
  7. Angaben auf der Seite der Pinakothek