Schwimmendes Laichkraut
Schwimmendes Laichkraut | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potamogeton natans | ||||||||||||
L. |
Das Schwimmende Laichkraut (Potamogeton natans) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae). Die im Süßwasser häufige Wasserpflanze ist in den gemäßigten und subtropischen Zonen weltweit verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Schwimmenden Laichkraut handelt es sich um eine überwinternd grüne[1], ausdauernde krautige Pflanze. Sie besitzt ein knolliges, verdicktes, stärkereiches Rhizom, das am Gewässergrund entlang kriecht[2] und stark verwurzelt ist. Die Stängel sind 0,6 bis 1,5 Meter lang.[1]
Bei dieser Tauch- und Schwimmblattpflanze liegt Heterophyllie vor. Die Laubblätter sind in Blattstiel und einfache Blattspreite gegliedert. Die untergetauchten Blätter sind auf binsenförmige und kantige Blattstiele reduziert.[1] Die zunächst ausgebildeten stielrunden Tauchblätter sind zur Blütezeit meist schon abgestorben. Es folgen im späten Frühling, etwa ab Ende April oder Anfang Mai, die anfangs manchmal rötlichen und später meist frischgrünen oder bräunlichen[1] typischen Schwimmblätter. Die derb-ledrigen Blattspreiten der Schwimmblätter sind bei einer Länge von bis zu 12 Zentimetern spitz-oval oder rundlich bis elliptisch mit zwei Falten am Spreitengrund.[1]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die endständigen, unscheinbar grünlichen, ährigen Blütenstände ragen zur Windbestäubung aus dem Wasser. Die Blüten sind vierzählig mit nur einem Blütenhüllblattkreis. Die steinfruchtartigen Früchte sind 3 bis 4 mm groß, kaum gekielt[1] und enthalten nur einen Samen.
Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 26.[3][1]
Verwechslungsmöglichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu verwechseln ist das Schwimmende Laichkraut eigentlich nur noch mit dem Knöterich-Laichkraut (siehe Laichkraut; dieses ist seltener und kommt in moorigen, sauren Gewässern vor) und vielleicht noch mit der aquatischen Form des Wasser-Knöterichs.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schwimmblätter dieses Hydrophyten[1] besitzen Spaltöffnungen nur auf der Blattoberseite, wobei wasserabstoßende, eingelagerte Öltröpfchen den Gasaustausch sichern.[2] Durch das 1 bis 2 cm lange, andersfarbige Gelenk der Blattstiele der Schwimmblätter liegen diese kreuz und quer auf dem Wasser.[1] Die Schwimmblätter können schließlich große Teppiche auf Gewässern bilden.
Die Blütenstände ragen zur Windbestäubung aus dem Wasser und ziehen sich nach der Bestäubung ins Wasser zurück und gelangen dort zur Samenreife. Die Früchtchen werden auch von Wasservögeln ausgebreitet, indem sie die unverdaulichen Stücke wieder ausscheiden. Die Schwimmdauer der Früchte erreicht bis 12 Monate.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schwimmende Laichkraut ist zirkumpolar in den gemäßigten und subtropischen Zonen der nördlichen Hemisphäre verbreitet.[4] Auch in Mitteleuropa kommt das Schwimmende Laichkraut überall vor und ist dort die häufigste Art seiner Gattung.
Schwimmendes Laichkraut besiedelt Teiche, Seebuchten, Weiher und Gräben, manchmal auch langsam fließende Bäche und ist dabei sehr anpassungsfähig. Sogar kurze Austrocknungsphasen eines Gewässers werden bei durchfeuchtetem Schlammboden ertragen. Es gedeiht in Wassertiefen zwischen 50 und 600 Zentimetern. Es ist eine Nymphaeion-Verbandscharakterart.[3]
In den Allgäuer Alpen steigt es in Bayern auf der Speicherhaldenalpe bei Balderschwang bis 1438 m und in Vorarlberg im Körbersee bei Schröcken bis 1660 m Meereshöhe auf.[5]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4. (Abschnitte Beschreibung und Ökologie)
- Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete. BLV-Intensivführer, München 1986, ISBN 3-405-12967-2
- Schwimmendes Laichkraut. auf FloraWeb.de (Abschnitte Beschreibung und Ökologie)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Schwimmendes Laichkraut. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 106. ISBN 3-8001-3131-5
- ↑ Potamogeton natans. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 16. August 2016.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 133.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schwimmendes Laichkraut. auf FloraWeb.de
- Schwimmendes Laichkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Potamogeton natans L., Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung in den Niederlanden [1] (niederländisch)
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén [2]
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Potamogeton natans in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: Gupta, A.K., 2010. Abgerufen am 4. Oktober 2013.