Prühl (Oberscheinfeld)

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Prühl
Koordinaten: 49° 44′ N, 10° 27′ OKoordinaten: 49° 43′ 59″ N, 10° 26′ 51″ O
Höhe: 359 m ü. NHN
Einwohner: 76 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91483
Vorwahl: 09167
Evangelische Kirche Prühl

Prühl (fränkisch: Brühl bzw. Briel[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Oberscheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kirchdorf fließen vier Bäche zum Prühlbach zusammen, einem linken Oberlauf der Scheine. Der Ort ist von allen Seiten außer dem Westen von Erhebungen des Steigerwaldes umgeben. Die Staatsstraße 2257 führt nach Haag (2,6 km nordöstlich) bzw. an der Ziegelhütte vorbei nach Oberscheinfeld (2,8 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Appenfelden zur Kreisstraße NEA 4 (2,4 km östlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1258 als „Brüel“ erstmals erwähnt. Der ursprüngliche Flurname bezeichnet eine feuchte Wiese (s. Brühl (Toponym)). Die Herren von Castell waren schon zu dieser Zeit im Ort begütert.[5] Das Hochgericht übte das bambergische Amt Oberscheinfeld aus. Neben den Herren von Castell war das schwarzenbergische Amt Geiselwind begütert.[6]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Prühl gebildet, zu dem bzw. zu der Prühlermühle gehörte. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Burghaslach.[7] Am 1. Januar 1972 wurde Prühl im Zuge der Gebietsreform nach Oberscheinfeld eingemeindet.[8][9]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hauptstraße 11: Bauerngut
  • Hauptstraße 16: Wohnhaus mit Nebengebäude
  • Hauptstraße 19: Gasthaus
  • Hauptstraße 35: Ehemalige Schule
  • Hauptstraße 37: Ehemaliges Wohnstallhaus
  • Kirchstraße 1: Evangelische Kirche Prühl
  • Kirchstraße 6: Wohnstallhaus
Ehemalige Baudenkmäler
  • Haus Nr. 612: Erdgeschossiges Wohnstallhaus aus Quadermauerwerk, von zwei zu fünf Achsen über hohem Kellergeschoss, dessen rundbogig schließender Eingang an der Giebelseite zur Straße liegt; er ist im Keilstein bezeichnet „1830 / IFE“.[10]
  • Haus Nr. 13: Kellerhaus mit darüber erbauter Scheune. Der flachbogige Türsturz des Kellereingangs auf der Giebelseite bezeichnet „1702“. Im 19. Jahrhundert in Quadermauerwerk erbaut, gleichzeitig mit Aufführung der Giebelwand mit Fachwerk. Ihr ist ein über eine giebelseitige Treppe zugänglicher Balkon vorgelegt, von dem aus man durch zwei Eingänge in den Scheunenteil gelangt. Über dem Balkon kragt das Satteldach der Scheune auf zwei Schrägstützen vor; im Bretterboden dieser Vorkragung ist eine Aufzugsluke.[10]
  • Haus Nr. 15: Zweigeschossiges verputztes Walmdachhaus von vier zu zwei Achsen, wohl Anfang des 19. Jahrhunderts. Geknickte genutete Eckvorlagen; Fenster- und Türrahmen aus Haustein, doppelt geohrt und profiliert, mit profilierter Sohlbank.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Prühl (Oberscheinfeld) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 148. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „brǖl“ bzw. „brīl“.
  3. Gemeinde Oberscheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. November 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 148f.
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 452.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
  8. https://wiki.genealogy.net/Oberscheinfeld#Politische_Einteilung
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
  10. a b c G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 143. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.