Der Wahlkreis umfasste die Amtsgerichtsbezirke Auma, Neustadt an der Orla, Weida, Blankenhain, Jena, die Gemeinden Bergern, Gutendorf, Schoppendorf und Troistedt aus dem Bezirk des Amtsgerichts Weimar, den Gemeinden Eichelborn, Hayn, Klettbach, Meckfeld, Obernissa, Rohda und Schellroda aus dem Bezirk des Amtsgerichts Vieselbach, der Gemeinde Bösleben aus dem Bezirk des Amtsgerichts Ilmenau und den Gemeinden Goß-Heringen, Hainichen, Hermstedt, Kösnitz, Lachstedt, Pfuhlsborn, Stiebritz, Stobra, Wormstedt und Zimmer aus dem Bezirk des Amtsgerichts Apolda.
Es fand ein Wahlgang statt. 21.006 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 9903, 42 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 47,3 %.
Wilhelm Genast legte sein Mandat am 1. Juli 1872 wegen der Ernennung zum vortragenden Rat im Ministerium des Inneren nieder. Am 18. November 1872 fand die Nachwahl statt.
Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 8502.
Es fand ein Wahlgang statt. 21.435 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 10.938, 51 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 51 %.
Es fand ein Wahlgang statt. 21.731 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 13.295, 65 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 61,5 %.
Es fand ein Wahlgang statt. 22.325 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 13.768, 44 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 61,9 %.
Es fand ein Wahlgang statt. 22.102 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 12.181, 39 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 55,3 %.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. 22.209 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 11.223, 43 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 50,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
RP
4644
0
0
Georg Meyer
NLP
4758
0
0
F
866
0
0
F
34
0
0
S
895
0
0
0
Sonstige
26
0
0
Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug in der Stichwahl 13.630, 40 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 61,6 %.
Es fand ein Wahlgang statt. 23.209 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 16.894, 38 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 73,0 %.
Die Kartellparteien NLP und Konservative stellten den Staatsanwalt Mittenzwey als Kartellkandidaten auf. Der parteilose Landwirt Wisser erklärte, er werde sich keiner Fraktion anschließen, aber meistens mit der DFP stimmen.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 23.745. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.499, 73 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 73,7 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Mittenzwey
NLP
6769
38,9 %
Staatsanwalt aus Eisenach
Friedrich Wisser
Unabhängig
7849
45,0 %
0
Leutert
SPD
2793
16,0 %
0
0
Sonstige
15
0,1 %
0
In der Stichwahl rief die SPD zur Wahl von Wisser auf.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 18.376, 43 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 77,4 %.
NLP, Konservative und BdL einigten sich auf Richard Walter. Friedrich Wisser trat erneut an, wurde aber nicht von der FVP unterstützt, da er die Militärvorlage annehmen wollte.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 24.738. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.608, 40 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 71,2 %.
Vor der Stichwahl rief die FVP zur Wahl des nationalliberalen Kandidaten auf.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 18.868, 87 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 76,3 %.
Erneut wurde der NLP-Kandidat auch von Konservativen und BdL unterstützt.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 26.376. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.968, 33 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 68,1 %.
Vor der Stichwahl rief die FVP zur Wahl des SPD-Kandidaten auf, die National Soziale Partei hingegen zur Wahl des liberalen Kandidaten.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 19.161, 82 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 72,6 %.
Der NLP-Kandidat wurde von einem breiten Bündnis unterstützt, dass NLP, Konservative, BdL und DS umfasste.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 28.896. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 22.552, 89 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 78,0 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Harmening
FVP
442
2,0 %
0
Paul Lehmann
NLP
7349
32,7 %
0
Damaschke
NS
5304
23,6 %
aus Hamburg
Paul Leutert
SPD
9364
41,7 %
0
0
Sonstige
4
0,0 %
0
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 22.334, 214 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 80,8 %.
Obwohl es auf Landesebene eine Vereinbarung gegeben hatte, dass alle bürgerlichen Parteien im Wahlkreis den NLP-Kandidaten unterstützen sollten, lehnte die FVP dies ab und unterstützte gemeinsam mit der NS Tischendörfer.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 30.128. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 26.614, 117 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 88,3 %.
Kandidat
Partei
Stimmen
in %
Anmerkungen
Christian Tischendörfer
FVg
5495
20,7 %
Lithograf in Berlin
Paul Lehmann
NLP
11.564
43,7 %
0
Paul Leutert
SPD
9429
35,6 %
0
0
Sonstige
9
0,0 %
0
In der Stichwahl rief die FVP zur Wahl des Sozialdemokraten und die NS zur Wahl von Lehmann auf.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 26.732, 270 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 88,7 %.
Die Zusammenarbeit zwischen NLP und Konservativen, die seit 1887 bestand, konnte nicht erneuert werden. Der Kandidat der NLP, Thümmel, war ein Vertreter des linken Flügels der Partei. Konservative und BdL unterstützten daher stattdessen den Kandidaten der DSP.
Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 33.958. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 29.349, 96 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 86,4 %.
In der Stichwahl unterstützte die FVP den Kandidaten der SPD.
Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug in der Stichwahl 29.867, 667 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung belief sich auf 88,0 %.
Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S.1393–1396.
Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 274.
L. Gerschel: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883, 1883, S. 170, Digitalisat.
↑Das Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918 nennt für die Wahlkreise Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach 1 und 2 und 3 exakt die gleichen Werte für Berufszugehörige Männer. Wahrscheinlich beziehen sich die Werte auf das ganze Großherzogtum.