Rożental

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rożental
Wappen der Gmina Pelplin
Rożental (Polen)
Rożental (Polen)
Rożental
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Tczew
Gmina: Pelplin
Geographische Lage: 53° 55′ N, 18° 41′ OKoordinaten: 53° 54′ 43″ N, 18° 41′ 19″ O
Höhe: 48 m n.p.m.
Einwohner:
Postleitzahl: 83-130
Telefonvorwahl: (+48) 58
Kfz-Kennzeichen: GTC
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ul. Pelplińska
Eisenbahn: PKP-Strecke 131: Chorzów – Tczew
Nächster int. Flughafen: Danzig



Rożental [rɔˈʐɛntal] (deutsch Rosenthal, 1942–45 Rosental) ist ein Dorf der Stadt-und-Land-Gemeinde Pelplin im Powiat Tczewski (Dirschau) der Woiwodschaft Pommern, Polen. Es hat 550 Einwohner.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rożental liegt an der Straße von Kulice (Kulitz) nach Pelplin (ul. Pelplińska). Die nächste größere Stadt ist das etwas nordwestlich von Pelplin gelegene Starogard Gdański (Preußisch Stargard). Der Ort liegt etwa 2 km südwestlich von Pelplin, 21 km südlich von Tczew und 51 km südlich von Gdańsk.[1] Er befindet sich in der ethnokulturellen Region Kociewie in der historischen Region Pommerellen.

Zu Rożental gehört ein Weiler namens Janowo.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zisterzienserkloster von Pelplin wurde 1258 von Mönchen aus dem Mutterkloster in Doberan gegründet. Sie blieben hier bis zur Säkularisierung des Klosters im Jahr 1823.[2]

Rosenthal, früher dem Kloster Pelplin gehörig, lag nach Säkularisierung des Klosters im Privatbesitz.[3] Nur für dieses Dorf des Klosters Pelplin ließen sich Hinweise zu Gartenstellen finden. Überliefert sind sie bei Romuald Frydrychowicz.[4]

Mit Urkunde vom 18. November 1292, ausgestellt in Schwetz, bestätigte Herzog Mestwin II. dem Kloster Oliva die Dörfer Raikau, Rathstube, Bresnow, Osterwiek und Schönwarling.[5] Raikau wurde zwischen 1295 und 1314 mit deutschen Neusiedlern besetzt.

1309 gelangte Pommerellen in den Besitz des Deutschen Ordens und somit zum Deutschordensstaat Preußen, der das Gebiet 1466 als Königliches Preußen an die Krone Polens abtreten musste. Von der Reformation blieb dieser Teil Pommerellens weitgehend unbeeinflusst, lediglich einige Mennoniten siedelten ab dem 17. Jahrhundert in der Gegend, sie verließen aber Westpreußen zwischen 1772 und 1870 wieder.[6]

1772 kam Rosenthal vom Königlichen Preußen zum Königreich Preußen.

Der Eintrag in der Volständigen Topographie des Königreichs Preußen (1789) lautet: „Königl. Bauerdorf, Freischulzenamt und Krug.“ Das Dorf zählte 31 Feuerstellen.[7]

Am 10. Januar 1920, nach dem Ersten Weltkrieg, wurden die Amtsbezirke Forstbezirk Pelplin und Pelplin und damit auch die Landgemeinde Rosenthal als Teil des so genannten Polnischen Korridors an Polen abgetreten.

Mit Wirkung vom 1. April 1942 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Rosenthal und der Oberförsterei Pelplin in den Amtsbezirk Pelplin-Land.[8]

In den Jahren 1975 bis 1998 gehörte Rosenthal zur Woiwodschaft Danzig.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stanislaus Boryszewski, Prediger, 1803 zu Rosenthal bei Pelplin von polnischen und katholischen Eltern geboren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Romuald Frydrychowicz: Geschichte der Cistercienserabtei Pelplin und ihre Bau- und Kunstdenkmäler. Düsseldorf 1905.
  • Otto Korthals: Chronik des Kreises Dirschau, unter Mitarbeit von Werner Schultz, Prof. Dr. Franz Manthey, Gerhard Neumann, Dr. Ing. Gerhard Born, Emil Wiebe, Willi Frey, Albert Hacker und anderen, Witten 1969, S. 475 ff.
  • Matthias Blazek: „Beispiel eines westpreußischen Dorfes: Raikau (Rajkowy)“. In: „Wie bist du wunderschön!“ Westpreußen – Das Land an der unteren Weichsel, S. 103 ff. ibidem: Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8382-0357-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pelplin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Central Statistical Office (GUS) - TERYT (National Register of Territorial Land Apportionment Journal). 1. Juni 2008, abgerufen am 7. November 2011 (polnisch).
  2. Günter Gloede: Das Doberaner Münster. Geschichte, Baugeschichte, Kunstwerke. Doberan 1960, S. 104.
  3. Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Der neuen Preußischen Provinzial-Blätter vierte Folge. Hrsg. v. Rudolf Reicke und Ernst Wichert, 6. Bd., Königsberg in Pr. 1869, S. 706. „Alte Cisterzienserortsnamen sind heute noch Rosenthal, Romberg (Ronnenberg = Quellberg), Neukirch, Königswalde, Neuhof, vielleicht auch Marienwill (Mariae villa) und Eichwalde“, schreibt Paul Westphal (Die Frühzeit des Klosterterritoriums Pelplin. Eine Studie zur westpreußischen Geschichte. Buchdruckerei H. Fleischmann, Breslau 1905, S. 52).
  4. Jürgen Martens: Die ländliche Gartensiedlung im mittelalterlichen Preußen (= Einzelschriften der Hist. Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, 12). Institut Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1997, S. 338.
  5. Max Perlbach (Bearb.): Pommerellisches Urkundenbuch, Danzig 1882, S. 440.
  6. Herbert Wiebe: Die niederländischen (mennonitischen) Ansiedlungen in Pommerellen auf den Ländereien der polnischen Krone im 17. Jahrhundert (= Mennonitische Blätter 86, S. 45–47, 53–55), 1939.
  7. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. 2. Teil, Westpreußen enthaltend, Marienwerder, gedruckt in der Königl. West-Preuß. Kanterschen Hofbuchdruckerei, 1789, S. 70.
  8. Amtsblatt des Reichsstatthalters in Danzig-Westpreußen, 1942, S. 97.