Rolf Seelmann-Eggebert

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Werner Erhard Rolf Seelmann-Eggebert, CBE, (* 5. Februar 1937 in Berlin) ist ein deutscher Journalist des Norddeutschen Rundfunks. Seit Ende der 1970er Jahre bis zum Eintritt in den Ruhestand 2019 berichtete er in der ARD über den europäischen Adel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2014 vor dem Opernhaus in Hannover im Interview durch den NDR zur Niedersächsischen Landesausstellung „Als die Royals aus Hannover kamen

Seelmann-Eggebert wurde als Sohn des Rechtsanwalts und Geheimen Justizrats Walther R. Seelmann-Eggebert geboren. Einer seiner Paten war Georg Moritz von Sachsen-Altenburg, ein Mandant seines Vaters.[1][2] Nach dem Abitur 1956 am Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Hannover studierte Rolf Seelmann-Eggebert Soziologie, Völkerrecht und Ethnologie in Bristol, München, Hamburg, Hannover und Göttingen. Er beendete sein Studium mit dem Abschluss als Magister Artium.

Schon während der Schul- und Studienzeit war er Volontär und später freier Mitarbeiter beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR). Nach der Aufspaltung in Norddeutschen und Westdeutschen Rundfunk 1956 blieb er beim NDR als freier Mitarbeiter für Hörfunk und Fernsehen. Ab November 1964 leitete er dessen Reportageabteilung in Hannover, anschließend war er von 1968 bis 1971 ARD-Korrespondent für Westafrika für den Hörfunk in Abidjan (Elfenbeinküste) und von 1972 bis 1976 Fernsehkorrespondent für Afrika in Nairobi. Seit 1977 arbeitete er als Sonderkorrespondent in Hamburg, bevor er am 1. April 1978 ARD-Fernsehkorrespondent und Studioleiter in London wurde.

Rolf Seelmann-Eggebert (links) mit seinem Kollegen Günter Müggenburg

Dort trat Rolf Seelmann-Eggebert im gleichen Jahr erstmals als Adelsexperte auf, indem er über den 30. Geburtstag von Charles, Prince of Wales berichtete. Ebenfalls aus London sendete er das Magazin Rund um Big Ben, das Neuigkeiten über das Vereinigte Königreich in Deutschland darbot.

Im Januar 1982 wurde er Programmdirektor des „III. Fernsehprogramms der Nordkette“ (heute NDR-Fernsehen) und übte diese Funktion bis Dezember 1989 aus. In dieser Zeit schuf Seelmann-Eggebert zusammen mit dem Regisseur István Bury von 1985 bis 1992 die elfteilige Reihe „Königshäuser“ über die europäischen Monarchen. Am 1. Januar 1990 ging er als Chefkorrespondent des NDR nach London und fungierte zudem von 1994 bis 1996 als Leiter des dortigen ARD-Studios.

Seelmann-Eggebert kommentierte von 1981[3] bis 2015[4] die Last Night of the Proms im NDR-Fernsehen, letztere auch im Hörfunk. Außerdem erläuterte er über 40 Jahre lang, ab dem silbernen Thronjubiläum Elisabeths II.,[5] von 1977 bis 2019, das Geschehen während der alljährlichen Liveübertragung von Trooping the Colour im Ersten, bevor er schließlich in den Ruhestand trat.[6] Die in den Jahren 2020 und 2021, aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie in reduzierter Form, abgehaltenen Geburtstagsparaden auf Windsor Castle hatte die ARD nicht übertragen.[7] Zur Geburtstagsparade 2022, die wieder in traditioneller Form im Herzen Londons stattfand, übernahm erstmals Leontine von Schmettow den Part Seelmann-Eggeberts bei der Live-Übertragung der ARD.

Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Vorstand von UNICEF Deutschland ist er seit 2003 auch Kuratoriums-Vorsitzender des Kammerorchesters Hamburger Camerata.

Dokumentarfilm-Miniserie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Staatliche Orden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offizier des Order of the British Empire (OBE), verliehen 1990.
Commander des Order of the British Empire (CBE), verliehen 1992.[9]
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, verliehen 1985.
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, verliehen 2002.

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seelmann-Eggebert ist verheiratet, hat drei Kinder und ein Enkelkind.[10] Er lebt im Wendland in Gülden.[11] Seelmann-Eggebert ist Mitglied im Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW).[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rolf Seelmann-Eggebert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dokumentation: 'Ein Abend für Rolf Seelmann-Eggebert', NDR vom 4. Februar 2012
  2. Rolf Seelmann-Eggebert (in Zusammenarbeit mit Adele Seelmann-Eggebert): In Hütten und Palästen. Ein Reporterleben, München 2019, S. 23
  3. Eigene Auskunft im Vorgespräch vor der Übertragung im NDR, am 10. September 2011.
  4. NDR: "Last Night of the Proms" zum letzten Mal mit Rolf Seelmann-Eggebert. In: www.ndr.de. 7. August 2015, abgerufen am 12. September 2015.
  5. Eigenaussage Seelmann-Eggebert während der Trooping-the Colour-Übertragung 2017, veröffentlicht auf Youtube am 18. Juni 2017 (Videozeit 0:06:23 - 0:06:39), abgerufen am 10. Juni 2018
  6. Aussage der ARD-Kommentarorin Julia-Niharika Sen während der Trooping-the Colour-Übertragung 2022, Aufzeichnung vom 2. Juni 2022 (Videozeit 0:06:18 - 0:06:45), abgerufen am 3. Juni 2022
  7. Aussage der ARD-Kommentarorin Julia-Niharika Sen während der Trooping-the Colour-Übertragung 2022, Aufzeichnung vom 2. Juni 2022 (Videozeit 0:02:08 - 0:02:16), abgerufen am 3. Juni 2022
  8. Die Windsors – 100 turbulente Jahre (Teil I) | Seelmannfilm. In: www.seelmannfilm.de. Abgerufen am 16. Dezember 2016.
  9. DER DEUTSCHE FERNSEHPREIS. In: deutscher-fernsehpreis.de.
  10. Dr. Frank Witzel, Andreas Riechel, Internetredaktion, Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing: Georg-August-Universität Göttingen - Zur Person. In: uni-goettingen.de.
  11. Landluft Wendland-Magazin Nr. 5 2014, S. 127.
  12. dpa: Promi-Geburtstag vom 5. Februar 2017: Rolf Seelmann-Eggebert. In: Stern. 5. Februar 2017, archiviert vom Original am 11. Februar 2017;.