Saint John Sea Dogs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saint John Sea Dogs
Gründung 2005
Geschichte Saint John Sea Dogs
seit 2005
Stadion TD Station
Standort Saint John, New Brunswick
Teamfarben marineblau, schwarz, weiß, silber
Liga Ligue de hockey junior majeur du Québec
Division Maritimes Division
Cheftrainer Kanada Gardiner MacDougall
Memorial Cups 2011, 2022
Coupes du Président 2010/11, 2011/12, 2016/17

Die Saint John Sea Dogs sind eine professionelle kanadische Junioren-Eishockeymannschaft aus Saint John in der Provinz New Brunswick, die in der Ligue de hockey junior majeur du Québec spielt. Seine Heimspiele trägt das Franchise in der TD Station aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 2005 wurden die Sea Dogs gegründet, nachdem die Saint John Flames die American Hockey League verlassen hatten und somit eine Lücke im Eishockey in Saint John entstanden war, die mit einem neuen Juniorteam geschlossen werden konnte. Seine erste wie auch zweite Saison in der LHJMQ beendete das neue Team jeweils auf dem achten Platz der LHJMQ Eastern Division, was sie nicht zur Teilnahme an den Play-offs berechtigte.

Im Dezember 2006 entließen die Sea Dogs ihren Spieler Dave Bouchard, nachdem dieser sich geweigert hatte, eine Flagge für die kanadischen Truppen in Afghanistan zu unterschreiben. Der Trainer Jacques Beaulieu erklärte später, dass es zwar Probleme mit diesem Spieler gegeben habe, dass jedoch jeder Spieler, der seine Unterschrift verweigert hätte, entlassen worden wäre. ("It wouldn't matter who it would have been. It could have been one of our best players, our first round pick.") Bouchard erklärte später, er habe gedacht, dass ein Mitspieler bereits für ihn unterschrieben hätte.[1]

In der Saison 2007/08 gelang den Sea Dogs in ihrer dritten Saison erstmals die Qualifikation für die Endrunde. In den Playoffs erreichte die Mannschaft die Halbfinals, in denen sie in vier Begegnungen gegen die Huskies de Rouyn-Noranda scheiterte. Nach dem Erstrundenaus in der Spielzeit 2008/09 wurde Cheftrainer Jacques Beaulieu seines Amtes enthoben und Gerard Gallant als Nachfolger engagiert. Unter dessen Führung übertraf die Mannschaft in der Saison 2009/10 erstmals die Marke von 100 Punkten in der regulären Saison und war mit 109 Punkten das beste Team der Regular Season. Sowohl offensiv als auch defensiv hatte sich die Mannschaft im Vergleich zu den vorhergehenden Spielzeiten stark verbessert und war mit 309 Toren in der regulären Saison erfolgreich, wofür die Sea Dogs mit der Trophée Luc Robitaille ausgezeichnet wurden. Am 12. Dezember 2009 gewann das Team das 22. Saisonspiel in Folge.[2] Dadurch erreichte die Mannschaft die drittlängste Siegesserie in der Geschichte der Liga und die viertlängste innerhalb der Canadian Hockey League. Den Rekord innerhalb der CHL mit jeweils 25 Siegen in Folge halten gemeinsam die Kitchener Rangers (1984) und die Éperviers de Sorel (1973/74).[3] In den Playoffs scheiterte das Team erst in den Finalspielen um die Coupe du Président gegen die Moncton Wildcats.

Die Saint John Sea Dogs hatten im September 2010 ihre Bewerbung für eine mögliche Austragung des Memorial Cup 2012 in Saint John, New Brunswick, eingereicht.[4] Im April 2011 erteilte die Auswahlkommission den Zuschlag für die Austragung des Wettbewerbs den Shawinigan Cataractes, welche sich außerdem ebenfalls gegen die Kandidaturen der Cape Breton Screaming Eagles und Halifax Mooseheads durchgesetzt hatten.[5]

Im Verlauf der Saison 2010/11 debütierte Yann Sauvé, der für die Vancouver Canucks auflief, als erster gedrafteter Spieler der Franchise-Geschichte in der National Hockey League. Die Sea Dogs hielten auch in der Spielzeit 2010/11 ihre Leistungen auf einem konstant hohen Level und übertrafen am 10. März 2011 mit dem 54. Saisonsieg vorzeitig die teaminterne Rekordpunktzahl aus der vorhergehenden Saison und erzielten abermals mindestens 300 Tore.[6] Die reguläre Saison beendete die Mannschaft mit 58 Siegen und stellte dadurch den Ligarekord der Éperviers de Sorel (1973/74) und der Draveurs de Trois-Rivières (1978/79) für die meisten Saisonsiege ein. In der Geschichte der CHL gewannen lediglich die Victoria Cougars in der Saison 1980/81 (60 Siege) und die London Knights in der Spielzeit 2004/05 (59 Siege) mehr Begegnungen.[7] Die Sea Dogs verloren während dieser Saison kein Heimspiel während der regulären Spielzeit und sorgten damit für ein Novum in der Geschichte der LHJMQ.[8] Von den 34 Heimspielen endeten nur zwei mit Niederlagen, beide in der Verlängerung.

In den Playoffs setzte sich die Mannschaft nacheinander gegen die Cape Breton Screaming Eagles, Tigres de Victoriaville, Lewiston MAINEiacs und Olympiques de Gatineau durch und gewann erstmals die Meisterschaft der LHJMQ. Im entscheidenden sechsten Finalspiel gegen die Olympiques de Gatineau gewann das Team mit 3:2 durch ein Tor in der zweiten Overtime, den Siegtreffer erzielte Alexandre Beauregard. Im Anschluss an dieses Spiel wurde Jonathan Huberdeau als wertvollster Spieler der Playoffs mit der Trophée Guy Lafleur ausgezeichnet. Durch diesen Erfolg nahm die Mannschaft erstmals am Memorial Cup teil. Nach dem Finalsieg gegen die Mississauga St. Michael’s Majors gewann das Team die Ausgabe 2011 des gleichnamigen Turniers und sicherte sich die bedeutendste Trophäe im kanadischen Junioreneishockey. Jonathan Huberdeau wurde als wertvollster Spieler des Turniers mit der Stafford Smythe Memorial Trophy ausgezeichnet. Beim NHL Entry Draft 2011 wurden insgesamt fünf Spieler des Teams ausgewählt, von denen mit Jonathan Huberdeau an dritter Gesamtposition, Nathan Beaulieu (17.) und Zack Phillips (28.) drei Akteure in der ersten Runde selektiert wurden.

Die darauffolgende Spielzeit 2011/12 war ebenfalls von Erfolg gekrönt, die Sea Dogs beendeten die reguläre Saison zum dritten Mal in Folge als punktbeste Mannschaft der Liga und waren dadurch das erste Team der Liga-Historie, welches die Trophée Jean Rougeau zum dritten Mal in Serie gewann. Danick Gauthier mit 47 Treffern in der regulären Saison und Torwart Mathieu Corbeil-Thériault, der 37 Saisonsiege verbuchte, stellten neue Franchise-Rekorde auf. Gut ausgelastet war die Harbour Station mit durchschnittlich 4561 Besuchern.[9][10] Somit lag der Zuschauerzuspruch leicht über der Meistersaison 2010/11, als im Schnitt 4478 Besucher registriert wurden.[9][10] Im ersten Playoffspiel der Saison 2011/12 im März 2012 wurden die Cape Breton Screaming Eagles vor einer Zuschauerkulisse von 4917 Besuchern in der Harbour Station mit 13:4 besiegt, acht Tore erzielte die Heimmannschaft im zweiten Drittel und stellte dadurch einen Ligarekord ein.[11][12] Der US-Amerikaner Charlie Coyle erzielte als erster Akteur der Team-Geschichte sechs Punkte (drei Tore, drei Assists) in einem Playoffspiel.[12] Einen Tag später wurden die Cape Breton Screaming Eagles erneut klar bezwungen, 8:1 lautete das Endergebnis und Charlie Coyle war mit fünf Zählern erneut erfolgreichster Akteur.[13]

Saisonstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Sp S N SON OTN Pkt Pct % T GT Platzierung Play-offs
2005/06 70 15 47 6 2 38 0.214 174 325 8. East Division nicht qualifiziert
2006/07 70 20 47 2 1 43 0.286 209 337 8. Eastern Division nicht qualifiziert
2007/08 70 41 22 3 4 89 0.586 265 238 2. Eastern Division Halbfinale
2008/09 68 34 30 2 2 72 0.500 222 232 3. Atlantique Division Erste Runde
2009/10 68 53 12 2 1 109 0.779 309 187 1. Atlantic Division Finale
2010/11 68 58 7 2 1 119 0.875 324 165 1. Maritimes Division Meister
2011/12 68 50 15 3 0 103 0.757 298 180 1. Maritimes Division Meister
2012/13 68 23 44 1 0 47 0.346 173 271 5. Maritimes Division Erste Runde
2013/14 68 19 44 3 2 43 0.316 165 255 6. Maritimes Division nicht qualifiziert

Legende zur Saisonstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U = Unentschieden; OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime); OTN oder OL = Overtime-Niederlagen; SOS = Shootout-Siege; SOL oder SON = Shootout-Niederlagen; P = Punkte; Pct % = Siege in %; GF oder T = Tore; GA oder GT = Gegentore

Franchiserekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Anzahl
Meiste Spiele Mike Thomas 288 (in fünf Spielzeiten)
Meiste Tore Michael Kirkpatrick 108
Meiste Vorlagen Jonathan Huberdeau 153
Meiste Punkte Jonathan Huberdeau 257 (104 Tore + 153 Vorlagen)
Meiste Strafminuten Mike Thomas 470
Meiste Siege als Torhüter Sebastien Auger* 51
Meiste Shutouts Mathieu Corbeil-Thériault 6

* aktiver Spieler; Stand nach Ende der Saison 2013/14

Saison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Anzahl Saison
Meiste Tore Danick Gauthier 47 2011/12
Meiste Vorlagen Jonathan Huberdeau 62 2010/11
Meiste Punkte Jonathan Huberdeau 105 (43 Tore + 62 Vorlagen) 2010/11
Meiste Punkte als Rookie Chris DiDomenico 75 (25 Tore + 50 Vorlagen) 2006/07
Meiste Punkte als Verteidiger Nathan Beaulieu 52 (11 Tore + 41 Vorlagen) 2011/12
Meiste Strafminuten Brett Gallant 192 2006/07
Meiste Siege als Torhüter Mathieu Corbeil-Thériault 37 2011/12

Ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Spieler, die für die Sea Dogs aktiv waren, spielten im Laufe ihrer Karriere in der National Hockey League:

Zu den Spielern, die während ihrer Zeit in Saint John im NHL Entry Draft ausgewählt wurden, zählen zudem unter anderem Chris DiDomenico, Zack Phillips und Felix Schütz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hockey player fired for not signing flag for troops. CBC, 18. Dezember 2006, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  2. Sea Dogs' Winning Streak Hits 22 Games With 6-4 Victory Over Titan. OurSports Central, 12. Dezember 2009, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  3. Longest Winning Streak. Canadian Hockey League, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2011; abgerufen am 5. Juni 2011 (englisch).
  4. Sea Dogs submit Letter of intent to host 2012 Memorial Cup. Saint John Sea Dogs, 16. September 2010, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  5. The Canadian Press: Shawinigan chosen as host of 2012 Memorial Cup. The Star, 7. April 2011, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  6. Shootout victory sets new team wins record. Saint John Sea Dogs, 10. Mai 2011, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  7. Most Wins, One Season. Canadian Hockey League, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2011; abgerufen am 5. Juni 2011 (englisch).
  8. QMJHL: Despres' four points leads Sea Dogs to victory. TSN, 20. März 2011, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  9. a b Yearly attendance for the Saint John Sea Dogs of the QMJHL. hockeyDB, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  10. a b Jamie Tozer: Sea Dogs See Attendance Increase. Station Nation, 5. März 2012, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  11. Dogs Rewrite Record Book in Blowout. Saint John Sea Dogs, 24. März 2012, abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  12. a b Game Summary: Friday March 23, 2012 – Cape Breton vs. Saint John. Québec Major Junior Hockey League, 23. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2012; abgerufen am 25. März 2012 (englisch).
  13. Game Summary: Friday March 24, 2012 – Cape Breton vs. Saint John. Québec Major Junior Hockey League, 24. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. März 2012; abgerufen am 25. März 2012 (englisch).