Schleuse Alsleben

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Schleuse Alsleben
Schleuse Alsleben
Schleuse Alsleben

Schleuse Alsleben

Lage
Schleuse Alsleben (Sachsen-Anhalt)
Schleuse Alsleben (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 42′ 25″ N, 11° 40′ 42″ OKoordinaten: 51° 42′ 25″ N, 11° 40′ 42″ O
Land: Deutschland Deutschland / Sachsen-Anhalt
Ort: Alsleben
Gewässer: Saale
Gewässerkilometer: km 50,32
Daten
Eigentümer: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Zuständiges WSA: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe
Planungsbeginn: 1932
Bauzeit: 1937–1939
Betriebsbeginn: 18. Dezember 1939
Schleuse
Kategorie: Klasse IV (Europawasserstraße)
Wird gesteuert von: Revierzentrale Bernburg
Nutzlänge: 103,0 m
Nutzbreite: 12,0 m
Durchschnittliche
Fallhöhe:
4,07 m
Obertor: Hubtor
Untertor: Hubtor
Sonstiges
Stand: UKW 61

f1

Die Schleuse Alsleben, lokal und umgangssprachlich manchmal auch Schleuse Mukrena genannt, ist eine Schleuse der Bundeswasserstraße Saale. Die Schleusenanlage Alsleben liegt im Land Sachsen-Anhalt im Salzlandkreis im Ortsteil Mukrena der Stadt Könnern, unmittelbar östlich des Stadtzentrums von Alsleben bei Saale-km 50,32. Ihre Verkehrsfreigabe erfolgte am 18. Dezember 1939. Zuständig für Betrieb und Unterhaltung ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe. Seit dem 1. Juli 2010 wird die Schleuse über die Revierzentrale Bernburg fernbedient und ist somit nicht mehr personell besetzt. Die Anmeldung zur Schleusung erfolgt per Telefon.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nutzung der Saale für Güter- oder Personentransporte ist seit 981 urkundlich belegt. In Chroniken der Saaleschifffahrt wird berichtet, dass bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Wasser des Flusses Saale angestaut wurde. Die angestaute Wassermenge wurde zum Betrieb von Mühlen bzw. zum Flößen genutzt. Am 21. Oktober 1530 erteilte Kaiser Karl V. dem Erzstift Magdeburg das Privileg der freien Schifffahrt auf der Saale und die Erlaubnis, den Fluss auszubauen. Erste hölzerne Schleusen dienten den Schiffern zur Bewältigung des Frachtverkehrs. Fürst Wolfgang von Anhalt, Regent über Bernburg, schloss 1559 auf Drängen des Erzbischofs Sigismund einen Vertrag zum Ausbau und Sicherung der Saaleschifffahrt ab. Erst knapp 100 Jahre später, ab dem Jahre 1790 wurde die Saaleschifffahrt weiter ausgebaut. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich August III. ordnete an, die obere Saale und die Unstrut schiffbar zu machen. Im Rahmen des Wasserstraßenausbaues Elbe/Saale wurde die Gesamtlänge durch Begradigungen in den Jahren 1933 bis 1942 von 427 Kilometer auf rund 413 Kilometer verkürzt. Von km 124,16 bei Bad Dürrenberg bis km 0,00 Mündung in die Elbe (bei km 290,78) ist die Saale eine Bundeswasserstraße.[1]
In Alsleben gab es schon früher Saaleschleusen. (Zitat) In der Stadt, nahe am Mühlen Thore ist die zum Ritter Guthe oder Fürstl. Amte Alsleben gehörige Mühle mit 6 Mahl-Gängen, nebst einer Oel-Schneide- und Walckmühle, und an eben dem Damme, aber jenseits des Saalstrohms bis zum Amte Beesen gehörige Pregel-Mühle, woselbst die Schleuse ist, wodurch die Schiffe passiren, die vormals 1581 im September von Holz, und nachdem zu Ende des Seculi da die Schiffahrth auf der Saale wieder angelegt worden, von Quatersteinen neu erbauet ist (Zitat Ende)[2]. Eine weitere Schleuse wird vor 1698 erwähnt.[3] und war für die Passage von Schleppkähnen mit Saalemaß geeignet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der heutigen Schleuse Alsleben handelt sich um eine Schleppzugschleuse. Typisch für diese Schleusenbauart sind die seitlich versetzten Schleusentore. Die Einfahrtsbreite des Ober- und Unterhauptes, d. h. die Torweite, beträgt 12 Meter. Zur Mitte hin weiten sie sich auf und die nutzbare Breite beträgt dann 20 Meter. Dadurch können mehrere Schleppkähne eines Schleppzuges nebeneinander in der Schleuse liegen und gemeinsam geschleust werden.[4] Die nutzbare Länge der Schleusenkammer beträgt etwa 100 Meter. Die Schleusenwände bestehen aus Beton und sind senkrecht. Die Schleusenhäupter sind ebenfalls als Schwergewichtsbetonwände ausgeführt. Beide Schleusentore wurden als Hubtore gebaut. Die Hubtore besitzen keine Öffnungen zum Befüllen der Schleuse. Das Leeren und Befüllen der Schleusenkammer erfolgt durch das Anheben der Tore. Bestandteil der Schleusenanlage ist eine Brücke nördlich über das Unterhaupt der Schleuse. Sie führt eine Gemeindestraße über den Schleusenkanal und ist die einzige Zuwegung zur Schleuseninsel.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Joachim Uhlemann: Berlin und die Märkischen Wasserstraßen. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00115-9.
  • Westeuropäischer Schifffahrts- und Hafenkalender. Binnenschifffahrts-Verlag GmbH. Duisburg-Ruhrort OCLC 48960431
  • M. Eckoldt (Hrsg.), Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen, DSV-Verlag 1998

Karten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Ciesla, H. Czesienski, W. Schlomm, K. Senzel, D. Weidner: Schiffahrtskarten der Binnenwasserstraßen der Deutschen Demokratischen Republik 1:10.000. Band I, Herausgeber: Wasserstraßenaufsichtsamt der DDR. Berlin 1988. OCLC 830889996

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schleuse Alsleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 51 der Chronik (Memento des Originals vom 22. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  2. Pagus neletici et nudzici: Oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des... Saal-Creyses Das 4. Kapitel
  3. Brigitte Haberland: Der Alslebener Schleusenbau. In: Civitas Alslebiensis Alsleben/Saale e. V. – Heimatverein Alsleben an der Saale, Jahrgang 2008, Heft 19, S. 37–49.
  4. Bildbeispiel auf der Seite des WSA
  5. Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg Ersatzneubau der Schleusenbrücke zwingend erforderlich