St. Mariä Himmelfahrt (Geilenkirchen)

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Kirche Maria Himmelfahrt in Geilenkirchen

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt hat ihren Standort in der Stadt Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Sie steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[1] Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt der gleichnamigen Pfarrei gehört zur Gemeinschaft der Gemeinden St. Bonifatius, Geilenkirchen in der Region Heinsberg des Bistums Aachen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mariä-Himmelfahrt-Kirche steht im Stadtzentrum von Geilenkirchen zwischen der Stadtverwaltung und der ehemaligen Burg, dem heutigen Bischöflichen Gymnasium St. Ursula. Südöstlich der Kirche befindet sich der Ehrenfriedhof.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altaransicht vor der Renovierung
Innenraum 2023

Die erste Kirche findet Erwähnung bei der Weihe eines Altars im Jahre 1247. Ihr schlechter Zustand führte zum Abbruch im Jahr 1487. Eine neue Kirche wurde errichtet, die im Lauf der Jahre einige bauliche Veränderungen erlebte. Auch diese Kirche wurde abgetragen und neu errichtet. So erfolgte am 26. August 1822 durch Kapitularvikar Martin Wilhelm Fonck die Grundsteinlegung. Die Pläne stammten von Johann Peter Cremer, die Bauausführung leitete Johann Baptist Cremer. 1825 wurde der erste Gottesdienst gefeiert. Am 15. Juni 1851 wurde die Kirche geweiht. Die Kriegsschäden des Zweiten Weltkriegs waren bis 1953 behoben. Reparaturen, grundlegende Renovierungen und Ausmalung wurden 1979/80 nach den Plänen von Jean Keller aus Mariaweiler vorgenommen.

Im März 2014 wurde durch eine Brandstiftung im Beichtstuhl der Innenraum der Kirche so stark beschädigt, dass die Kirche für 20 Monate geschlossen werden musste.[2] Am 29. November 2015 wurde die restaurierte Kirche wieder eröffnet.[3]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Kirche handelt es sich um eine Backsteinkirche in klassizistischer Form. Das Langhaus kreuzt mittig ein kürzeres Querhaus. Die Fronten der Kreuzarme haben flache Giebelabschlüsse. Vor dem östlichen Arm steht ein dreigeschossiger Turm mit Kuppelhaube. Im Inneren sind Tonnengewölbe, über der Vierung ist eine flache Pendentifkuppel. Links von der Eingangshalle im Westen befindet sich die Taufkapelle, rechts steht die Marienkapelle.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hochaltar aus Holz, Altargemälde aus dem 17. Jahrhundert, mehrere Heiligenfiguren aus Holz, Silberleuchter aus 1852, Weihwasserbecken.
  • Die Buntverglasung gestaltete zum größten Teil die Glasmalerin Maria Katzgrau in den Jahren 1967–1947, Ausführung und die Gestaltung des Fensters in der Taufkapelle (1947) lagen bei der Firma Glasmalerei Dr. H. Oidtmann[4]

Orgeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel mit 29 Registern und mechanischer Traktur aus dem Jahr 1984 wurde von Heinz Wilbrand aus Übach-Palenberg gebaut. Sie hat folgende Disposition:

Orgel auf der Empore
Hauptwerk C–g3
Holzgedeckt 16′
Prinzipal 8′
Gedeckt 8′
Oktave 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 223
Superoktave 2′
Mixtur 4f. 113
Zimbel 3f. 13
Cornett 4f. 4′
Trompete 8′
Schwellwerk C–g3
Bleiprinzipal 8′
Gamba 8′
Unda maris 8′
Prinzipal 4′
Copula 4′
Oktave 4′
Traversflöte 2′
Mixtur 4-5f. 2′
Sesquialter 2f.
Basson 16′
Oboe 8′
Pedal C–f1
Subbaß 16′
Prinzipal 8′
Gedeckt 8′
Choralbass 4'
Hintersatz 223
Bombarde 16'
Posaune 8′

Die Kirche verfügt ferner über ein Truhenorgel, hergestellt von der Firma Klop Orgel- en Klavecimbelbouw ansässig in Garderen, Niederlande, mit folgender Disposition:

Manual
Prinzipal 8′ (nur Diskant)
Gedackt 8′
Oktave 4′
Gedackt 4′
Nazard 223′′
Gedackt 2′
Terz 135′ (nur Diskant)

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kirchturm befinden sich fünf Glocken aus den Jahren 1594, 1682 und 1962.

Glocke Name Durchmesser Masse ≈ Schlagton
(HT-116)
Gießer Gussjahr
1 Maria 1313 mm 1450 kg es′ +1 Eifeler Glockengießerei Mark, Brockscheid 1962
2 1110 mm 950 kg g′ −1 Johannes Bourlet, Jülich 1682
3 992 mm 620 kg as′ +3 Johannes Bourlet, Jülich 1682
4 906 mm 500 kg b′ −3 Johannes Bourlet, Jülich 1682
5 533 mm 110 kg g″ +4 Jan van Trier, Aachen 1594

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7
  • Band Acht 1904: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz von Paul Clemen
  • Hermann Wassen: Die Apostel-Statuen von St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen, Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1988, S. 128
  • Hans-Josef Sprünken: St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen Kunstvolle Ausstattung einer klassizistischen Kirche, Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1994, S. 76
  • Hans-Josef Sprünken: Der Glockenturm von St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen, Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1997, S. 93
  • Hans-Josef Sprünken: Die Kirchturmuhr von St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen (1501), Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1998 S. 133
  • Hans-Josef Sprünken: Die neue Orgel für St. Maria-Himmelfahrt in Geilenkirchen (1514), Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1999, S. 97

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Mariä Himmelfahrt (Geilenkirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste Geilenkirchen Nr. 26, Eintrag: 3. Mai 1983
  2. [1] "Aachener Zeitung, 20.6.2014: Brandstiftung in Kirchen: Täter weiter auf freiem Fuß"
  3. [2] "Aachener Zeitung, 2.12.2015: Restauration von St. Marien"
  4. Geilenkirchen, Kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt. auf der Webseite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.

Koordinaten: 50° 57′ 51″ N, 6° 7′ 18″ O