St. Martin (Schwalbach (Saar))

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Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Schwalbach
Weitere Ansicht der Kirche
Blick ins Innere der Kirche
Blick vom Altarraum zur Orgelempore

Die Kirche St. Martin ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im saarländischen Schwalbach, Landkreis Saarlouis. Kirchenpatron ist der heilige Martin. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche wurde in den Jahren 1905 bis 1907 nach Plänen des Architekten Ernst Brand erbaut. Von 1945 bis 1950 erfolgte der Wiederaufbau.[2]

Im Jahr 2007 erfolgte die Zusammenlegung der Pfarrei St. Martin, sowie den vier anderen Pfarreien der Gemeinde Schwalbach, Herz Jesu in Griesborn, Mariä Himmelfahrt in Elm-Sprengen, St. Josef in Elm-Derlen und St. Laurentius in Hülzweiler, zur Pfarrei Heilig Kreuz. Die Kirche St. Martin erhielt dabei den Status der Pfarrkirche.[3][4]

Architektur und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchengebäude wurde im Stil der Neugotik errichtet. Bei der architektonischen Grundform des Gotteshauses handelt es sich um eine Basilika. Das Langhaus, gegliedert in ein Mittelschiff und zwei niedrigere Seitenschiffe, ist unterteilt in vier Joche. An das Langhaus schließt sich ein Querhaus an, daran ein fünfseitiger Chorraum mit polygonalem Abschluss. Als Grundriss ergibt sich somit die Form eines Lateinischen Kreuzes. Die Decken der Schiffe werden von Kreuzrippengewölben geformt.

Die Bleiglasfenster entwarf der Glasmaler Tristan Ruhlmann (Hagenau im Elsass) in den Jahren 1954 bis 1956, wobei die Chormittel-, Epistel- und Evangelienfenster erst 1972/73 gefertigt wurden. Auch die Ausstattungen von zwei Kapellen in der Kirche stammen von Ruhlmann.[2]

Weitere Ausstattungsgegenstände sind drei reich gestaltete Altäre (Hochaltar, zwei Seitenaltäre), diverse Figuren von Heiligen, ein Triumphkreuz, eine Pietà, ein Taufstein, Beichtstühle, sowie die Kreuzwegstationen.
Der Hochaltar ist in Form eines gotisierenden Flügelaltars gestaltet. Die vier Tafeln des Retabels zeigen in Reliefs Szenen aus dem Neuen Testament: Die Geburt Christi, das letzte Abendmahl, die Kreuzigung Christ und die Auferstehung Christi.
Der Josefsaltar auf der rechten Seite stammt noch aus der Vorgängerkirche.[4]

Am Außenbau über dem Seitenportal befindet sich ein Mosaik mit der Darstellung des heiligen Martin. Auf dem Vorplatz der Kirche steht eine von Rudolf Schilling (München) stammende Mariensäule von 1954.[2]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel wurde 1964 durch die Orgelbaufirma Seifert erbaut. Das Instrument besitzt vier Manuale und 58 (59) Register, wobei fünf Pedalregister aufgrund eines Defekts stillgelegt wurden. Sie besitzt folgende Disposition:[5]

I Hauptwerk C-g3
1. Prinzipal 16′
2. Prinzipal 8′
3. Flachflöte 8′
4. Grobgedackt 8′
5. Salizional 8′
6. Oktave 4′
7. Blockflöte 4′
8. Quinte 223
9. Oktave 2′
10. Mixtur V-VII
11. Cornett V
12. Trompete 8′
13. Schalmey 4′
II Schwellwerk C-g3
14. Pommer 16′
15. Italienisch Prinzipal 8′
16. Rohrflöte 8′
17. Gamba 8′
18. Vox angelica 8′
19. Praestant 4′
20. Spitzgedackt 4′
21. Quintflöte 223
22. Prinzipal 2′
23. Sifflöte 1′
24. Sesquialter II
25. Mixtur IV-VI
26. Zimbel IV
27. Fagott 16′
28. Trompette harm. 8′
29. Vox humana 8′
Tremolo
III Brüstungspositiv C-g3
30. Rohrgedackt 8′
31. Prinzipal 4′
32. Waldflöte 4′
33. Nasat 223
34. Flöte 2′
35. Scharff IV
36. Rohrschalmey 8′
Tremolo

IV Kronwerk C-g3
37. Quintade 8′
38. Gedackt 8′
39. Spitzflöte 4′
40. Flageolet 2′
41. Terz 135
42. Larigot 113
43. Carillon
44. Zimbel III
45. Musette 8′
Tremolo
Pedal C-f1
46. Prinzipalbass 16′
47. Subbass 16′
Pommer (= Nr.14) 16′
48. Quintbass 1023
49. Oktavbass 8′
50. Gedacktbass 8′ (*)
51. Choralbass 4′ (*)
52. Querflöte 4′ (*)
53. Nachthorn 2′ (*)
54. Hintersatz V (*)
55. Bombarde 32′
56. Posaune 16′
57. Basstrompete 8′
58. Clairon 4′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Suboktavkoppeln:II/I, III/I, IV/I, III/II, IV/II, IV/III
  • Spielhilfen: 3 freie Kombinationen, 1 freie Pedalkombination, Tutti, Zungengeneralabsteller, Zungeneinzelabsteller, 16′-Absteller, Mixturenabsteller, Crescendotritt
  • Anmerkung:
(*) = Register stillgelegt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste des Saarlandes: Teildenkmalliste Landkreis Saarlouis (PDF-Datei; 1,2 MB)
  2. a b c Informationen zur Pfarrkirche St. Martin Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 10. Juli 2013
  3. Infos (Memento vom 22. Oktober 2013 im Internet Archive) Auf: www.schwalbach-griesborn.de, abgerufen am 20. Mai 2014
  4. a b St. Martin Auf: www.nacht-der-kirchen-saar.de, abgerufen am 20. Mai 2014
  5. Nähere Infos zur Seifert-Orgel auf Organindex.de

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Martin (Schwalbach (Saar)) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 18′ 14″ N, 6° 48′ 58,9″ O