St. Peter und Paul (Koblenz)

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Blick auf die Pfarrkirche St. Peter und Paul vom Rhein
Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Koblenz-Pfaffendorf
Innenraum

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul ist eine katholische Kirche in Koblenz. Die neugotische Basilika im Stadtteil Pfaffendorf wurde 1903 vollendet. Sie geht auf Vorgängerbauten zurück, die bis ins frühe 14. Jahrhundert belegt sind. Sie trägt das Patrozinium der Apostel Peter und Paul.

Seit 2002 ist die Pfarrkirche St. Peter und Paul Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Geschichte

Ein erster katholischer Kirchenbau wurde 1310 in Pfaffendorf erwähnt. Im Jahr 1325 erhielt sie zunächst den heiligen Johannes als Patron, später die Apostel Petrus und Paulus. Bei dem schweren Rhein-Hochwasser von 1784 wurde die romanische Kirche weitestgehend zerstört. An den erhalten gebliebenen Kirchturm wurde im Jahr danach ein klassizistischer Saalbau errichtet. Nachdem die Zahl der Einwohner stark anstieg, entschied man sich für einen Neubau und die alte Kirche wurde 1901 abgebrochen.

Der heutige Kirchenbau wurde von 1901 bis 1903 nach Plänen des Koblenzer Architekten Leopold Schweitzer im Stil der Neugotik errichtet. Beim schwersten Luftangriff auf Koblenz vom 6. November 1944 erlitt die Kirche schweren Schaden und brannte völlig aus. Der Wiederaufbau erfolgte in den 1950er Jahren. Zwischen 1972 und 1974 wurden im Hauptschiff neue Holzdecken und in den Seitenschiffen neue Gewölbe eingezogen. Eine Außenrenovierung fand von 1982 bis 1991 statt, bei der auch alle Fenster erneuert wurden. Im Jahr 2005 wurden der Kirchengemeinde zwei neue Bronzeglocken geschenkt, im Jahr darauf eine weitere Glocke und eine neue Turmuhr. Die letzte Innenrenovierung erfolgte in den Jahren 2005 bis 2009, bei der die Kirche neu ausgemalt und die Elektroinstallationen erneuert wurden.

Bau und Ausstattung

Die dreischiffige Säulenbasilika aus Sandsteinquadern im Stil der Neugotik besitzt ein angedeutetes Querhaus und einen mächtigen Turm auf der Westseite. Die dem Rhein zugewandte Westfront wird von drei reich geschmückten Portalen beherrscht. Das restliche Äußere der Kirche wird von Strebepfeilern bestimmt. Von der ursprünglichen Ausstattung ist nur ein oktogonaler Taufstein erhalten geblieben. Im Glockenturm befinden sich vier Glocken mit den Tönen dis, fis, gis und h.

Nach der Kriegszerstörung wurde 1959 von der Orgelbaufirma Weise aus Plattling eine Orgel erbaut, die aber nur teilweise nach den gewünschten Plänen verwirklicht werden konnte. Diese wurde 1979 unter Verwendung alter Teile völlig neu auf der Empore konzipiert, so dass sie architektonisch mit dem großen Fenster im Turm harmoniert. Das Instrument hat 27 Register (1838 Pfeifen) auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.

Pfarreiengemeinschaft

St. Peter und Paul ist Teil der im Oktober 2005 gegründeten „Pfarreiengemeinschaft Koblenz Rechte Rheinseite“, zu der auch die Maria-Himmelfahrt-Kirche auf dem Asterstein, St. Nikolaus in Arenberg, St. Aldegundis in Arzheim, die Heilig-Kreuz-Kirche in Ehrenbreitstein, St. Maximin in Horchheim, St. Pankratius in Niederberg und St. Martin auf der Pfaffendorfer Höhe gehören.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Energieversorgung Mittelrhein GmbH (Hrsg.): Geschichte der Stadt Koblenz. Gesamtredaktion: Ingrid Bátori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt
    • Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit. Theiss, Stuttgart 1992. ISBN 3-8062-0876-X
    • Bd. 2: Von der französischen Stadt bis zur Gegenwart. Theiss, Stuttgart 1993. ISBN 3-8062-1036-5
  • Fritz Michel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Koblenz. Die profanen Denkmäler und die Vororte, München Berlin 1954, (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz Erster Band).

Weblinks

Commons: St. Peter und Paul (Koblenz-Pfaffendorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pfarreiengemeinschaft Koblenz Rechte Rheinseite in: Bistum Trier

Koordinaten: 50° 20′ 54,2″ N, 7° 36′ 18,7″ O