Stefan Brupbacher

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Stefan Brupbacher (2013)

Stefan Brupbacher (* 18. November 1967 in Zürich) ist ein Schweizer Verbandsdirektor und Politiker (FDP). Er leitet seit 2019 Swissmem, den Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefan Brupbacher hat an der Universität Zürich Rechtswissenschaften studiert (lic. iur., 1992) und dort doktoriert. 2002 wurde er summa cum laude promoviert. Für seine Dissertation[1] erhielt er 2003 den Professor Walther Hug Preis zur Förderung der rechtswissenschaftlichen Forschung. Er erlangte den Mastertitel für Internationale Beziehungen mit Spezialisierung in internationaler Wirtschaft (M.A., 1996) an der Johns Hopkins University (SAIS) in Bologna und Washington. Zudem verfügt er über einen Executive Master für internationales und europäisches Wirtschaftsrecht (M.B.L., 2002) der Universität St. Gallen.

Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Promovierung sammelte Stefan Brupbacher berufliche Erfahrungen, unter anderem als wissenschaftlicher Assistent seines Doktorvaters Manfred Rehbinder in Zürich (1991–1994). Von 1996 bis 2002 war er stellvertretender Leiter des Fachbereichs «Internationale Arbeitsfragen» des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) in Bern und gleichzeitig Vertreter der Schweiz bei der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) der UNO in Genf.[2]

Stefan Brupbacher arbeitete von 2002 bis 2004 bei den Parlamentsdiensten der Schweizerischen Bundesversammlung in Bern als Leiter des Sekretariats der Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben von National- und Ständerat (WAK). Von 2004 bis 2005 war er Berater für die Präsidentschaft von Daniel Vasella beim Internationalen Pharmaverband IFPMA. Von 2005 bis 2008 war Stefan Brupbacher als Issue Manager für Gesundheits-, Bildungs- und Forschungspolitik des bei Economiesuisse[3] in Zürich beschäftigt.[4]

Stefan Brupbacher präsidierte die Gesundheitskommission der FDP des Kantons Zürich und beteiligte sich an der Entwicklung neuer Strategien für die schweizerische FDP.

Generalsekretär von FDP und WBF[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als FDP-Generalsekretär (2010)

2007 wurde Stefan Brupbacher zum Generalsekretär der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz[5]. Ab der Gründung der FDP. Die Liberalen Schweiz im Jahr 2009 war er während fünf Jahren der erste Generalsekretär der neu fusionierten Partei. Mitte 2014 ernannte ihn Bundesrat Johann Schneider-Ammann zum Generalsekretär des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Direktor von Swissmem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf den 1. Januar 2019 wurde Stefan Brupbacher zum Direktor von Swissmem berufen. Er leitet den Verband mit rund 1'250 Mitgliedsfirmen aus der Tech-Industrie. Die Branche beschäftigt rund 320‘000 Mitarbeitenden in der Schweiz und über 500'000 Personen im Ausland. Gemäss eigenen Angaben engagiert sich Swissmem für offene Märkte dank Freihandelsabkommen, tragfähige Beziehungen zu Europa, einen liberalen Arbeitsmarkt sowie eine auf die Herausforderungen der Digitalisierung angepasste Bildungs- und Innovationspolitik.

Nach seiner Wahl zum Direktor vom Swissmem hat Stefan Brupbacher Interna der Aussenpolitischen Kommission (APK) per E-Mail an Swissmem weitergegeben, was kontrovers diskutiert wurde.[6] Im Dezember 2020 stellte die Bundesanwaltschaft das Verfahren wegen möglicher Amtsgeheimnisverletzung ein. Stefan Brupbacher wurde damit vom Vorwurf entlastet, eine Amtsgeheimnisverletzung begangen zu haben. In der Einstellungsverfügung schrieb die Staatsanwaltschaft, dass «eine geringfügige Amtsgeheimnisverletzung» vorlag, diese sei «im Unrechtsgehalt marginal». In der Gesamtbetrachtung seien Schuld und Tatfolgen als geringfügig einzustufen, weswegen auf eine Bestrafung zu verzichten sei.[7]

Bei den Nationalratswahlen 2023 trat er für die FDP an, er wurde nicht gewählt. Swissmem unterstützte Brupbacher für den Wahlkampf mit 80'000 Franken.[8]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stefan Brupbacher ist verheiratet und lebt in Zürich.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stefan Brupbacher – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Brupbacher: Fundamentale Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation: eine Grundlage der sozialen Dimension der Globalisierung. Dissertation. Stämpfli Verlag, Bern, 2002, ISBN 978-3-7272-0653-5.
  2. Stefan Brupbacher: Menschenrechte und Wirtschaft – Wirklichkeit und Utopie (Memento vom 20. Januar 2016 im Internet Archive), Studie in der Zeitschrift «Die Volkswirtschaft», Bern, 2002/1, 54–58 (PDF)
  3. Stefan Brupbacher: Strukturwandel durch Qualitätswettbewerb (Memento vom 12. März 2014 im Internet Archive), Expertise für Economiesuisse, 2007 (PDF; 82 kB)
  4. Stefan Brupbacher: Ein Schlüssel für den notwendigen Strukturwandel, Artikel in der Zeitschrift «Managed Care», 2007/6, 6-8 (PDF)
  5. Stefan Brupbacher soll Nachfolger Schommers werden, NZZ Online, 13. September 2007
  6. Christof Lenz: Liebesdienste aus der Verwaltung. In: Tages-Anzeiger. 25. Juni 2019, abgerufen im September 2019.
  7. Christoph Lenz: Verfahren gegen Swissmem-Direktor eingestellt. In: Tages-Anzeiger. 14. Dezember 2020, abgerufen am 5. November 2023.
  8. Fabian Eberhard: Swissmem finanziert Wahlkampf seines Direktors. In: Blick.ch, 10. September 2023.