Stefan Pfister

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Stefan M. Pfister, 2016

Stefan Michael Pfister (* 7. Juni 1974 in Tübingen) ist ein deutscher Molekularbiologe und Onkologe (Kinderonkologie, Neuroonkologie) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Er gilt als Experte für kindliche Hirntumoren und als Vertreter einer translationalen Medizin.

Leben und Wirken

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Pfister studierte zwischen 1994 und 2002 in Hamburg und Tübingen Medizin. Seine Dissertation Regulation und Funktion von Mitgliedern der TNF-α-Familie bei Doxorubicin-induzierter Apoptose und bei einem Patienten mit einem lymphoproliferativen Syndrom schrieb er bei Gernot Bruchelt in der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am Universitätskinderklinikum Tübingen.[1] Als Postdoktorand arbeitete er in der Abteilung Tumorimmunologie am Dana-Farber Cancer Institute in Boston, Massachusetts, und in der Abteilung Molekulare Genetik am DKFZ in Heidelberg. Hier ist er seit 2006 Arbeitsgruppenleiter der Forschungsgruppe „Molekulargenetik Kindlicher Hirntumoren“. Seine Facharztausbildung in Pädiatrie absolvierte Pfister an der Universitätsmedizin Mannheim und am Universitätsklinikum Heidelberg, die Facharztprüfung absolvierte er 2010.

2010 habilitierte sich Pfister für das Fach Kinderheilkunde. Seit 2012 ist er Leiter der Abteilung Pädiatrische Neuroonkologie am DKFZ. Seit 2014 hat er eine Professur für Kinderonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg. 2015 erwarb Pfister noch einen Master in Management. Seit 2016 ist er Direktor des Präklinischen Programms am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ).

Pfister und Mitarbeiter analysieren die Genetik und Epigenetik der häufigsten Hirntumoren beim Kind (darunter das niedriggradige Astrozytoms, das Medulloblastom und das Ependymom). Hier konnten sie Biomarker für Verlauf und Therapieansprechen entwickeln. Ihre methylierungs-basierte Tumorklassifikation findet Eingang in die WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems.

Ziel der Forschung Pfisters ist unter anderem die Behandlung im Sinne einer personalisierten Krebstherapie. Pfisters Ergebnisse führen auch zur Verbesserung der Behandlung von Hirntumoren bei Erwachsenen. Pfister hat laut Google Scholar einen h-Index von 149,[2] in der Datenbank Scopus einen von 134[3] (Stand jeweils September 2024).

Pfister ist verheiratet und hat zwei Kinder.[4]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Commons: Stefan M. Pfister – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Stefan Pfister: Regulation und Funktion von Mitgliedern der TNFα-Familie bei Doxorubicin-induzierter Apoptose und bei einem Patienten mit einem lymphoproliferativen Syndrom. 2002 (uni-tuebingen.de [abgerufen am 8. Dezember 2022] Dissertation Universität Tübingen).
  2. Stefan M. Pfister. In: scholar.google.de. Google Scholar, abgerufen am 12. September 2024.
  3. Pfister, Stefan Michael. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 12. September 2024 (englisch).
  4. Pfister, Stefan. (PDF; 107 kB) In: unite-glioblastoma.de. 1. Juni 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  5. Koh: Deutscher Krebspreis für Stefan Pfister. In: dkfz.de. Deutsches Krebsforschungszentrum, 21. März 2013, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  6. International Prize for Translational Neuroscience. In: mpg.de. Max-Planck-Gesellschaft, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  7. 49e Prix Fondation ARC Léopold Griffuel de recherche fondamentale. In: fondation-arc.org. Fondation ARC pour la recherche sur le cancer, abgerufen am 30. Oktober 2021 (französisch).
  8. Stefan M. Pfister mit Léopold Griffuel Award geehrt. In: leopoldina.org. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  9. Stefan M. Pfister. In: leopoldina.org. Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  10. EMBO elects 67 new members and associate members. In: embo.org. 6. Juli 2022, abgerufen am 6. Juli 2022 (englisch).
  11. Krebsforscher Stefan Pfister erhält Landesforschungspreis Baden-Württemberg. ÄrzteZeitung, 27. Oktober 2022, abgerufen am 28. Oktober 2022.