Stiftung Historisches Erbe der SBB

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Die Stiftung Historisches Erbe der SBB (fr: Fondation pour le patrimoine historique de CFF; it: Fondazione per il patrimonio storico delle FFS; en: Heritage Foundation SBB) mit dem Markennamen SBB Historic ist eine privatrechtliche Stiftung mit Sitz in Erstfeld, Schweiz und Geschäftsstelle in Bern. Die Stiftung sammelt historisch wertvolle Güter und Akten der schweizerischen Eisenbahngeschichte und macht sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar.

Geschichte

Schon kurz nach ihrer Gründung planten die Schweizerischen Bundesbahnen den Bau eines Eisenbahnmuseums, um das vorhandene historisch wertvolle Rollmaterial und andere Gegenstände des Eisenbahnwesens der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach längeren Diskussionen wurde 1918 im Dienstgebäude des Güterbahnhofs Zürich an der Hohlstrasse ein kleines Eisenbahnmuseum eröffnet. Als sich in den 1950er Jahren das Interesse an einem nationalen Verkehrsmuseum bemerkbar machte, beteiligte sich auch die SBB an der Planung und brachte schliesslich das Sammelgut als Leihgabe in den Verein Verkehrshaus der Schweiz ein. Ursprünglich war auch das Verkehrshaus in Zürich geplant, es konnte aber kein geeigneter Platz gefunden werden. Deshalb wurde es schliesslich 1959 in Luzern eröffnet.

Die Pflege und der Erhalt der Funktionstüchtigkeit des alten Rollmaterials oblag hauptsächlich den Bahn-Hauptwerkstätten und Lokomotivdepots der SBB. Dort wurde das Rollmaterial durch das Werkstättenpersonal und die Lokführer in zum Teil unentgeltlichen Diensten unterhalten.

Die Umwandlung der SBB in eine spezialrechtliche Aktiengesellschaft 1999 leitete einen tiefgreifenden Restrukturierungsprozess ein. Im Zuge der Konzentration auf Kernkompetenzen und Kostenoptimierung gründete die SBB im Jahr 2001 die privatrechtliche Stiftung «Historisches Erbe der SBB», kurz «SBB Historic», und lagerte die Güter in diese aus.

Stiftungszweck

Die Stiftung will historische Objekte zum Schienenverkehr in der Schweiz sammeln, erhalten und konservieren, sowie darüber informieren und dokumentieren.

Stiftungsgut

Die mit Stand Ende des Jahres 2011 insgesamt 174[1] Fahrzeuge sind zum einem grösseren Teil fahrbar und können gemietet werden oder sind im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ausgestellt.

Lokomotiven

Zum Stiftungsgut gehören rund zwölf Dampflokomotiven, über 24 Elektrolokomotiven und -Triebwagen, sowie eine Diesellokomotive.

Dampflokomotiven

Elektrolokomotiven

Triebwagen

Diesellokomotive

Wagen

Die Stiftung verfügt auch über diverse historische Wagen verschiedener Epochen, mit denen zusammen mit den Triebfahrzeugen historisch akkurate Kompositionen betrieben werden können.

Gegenstände

Neben dem Rollmaterial besitzt SBB Historic weitere bewegliche Gegenstände aus der Geschichte der SBB, so zum Beispiel eine eindrückliche Sammlung von Eisenbahnlaternen und eine einzigartige Anzahl ehemaliger Musikautomaten aus den Bahnhöfen.

Infothek

Die Infothek besteht aus der grössten verkehrskundlichen Bibliothek der Schweiz, dem historischen Archiv der SBB – bestehend aus Schriften, Plänen, Dokumenten – sowie auf deren Bild-, Film-, Video- und Plakatarchiven. Sie ist öffentlich zugänglich und befindet sich in Bern.

Als Aussenstelle wird das historische Planarchiv der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur betrieben.

Veranstaltungen

Um das Stiftungsgut präsentieren zu können, beteiligt sich SBB Historic regelmässig an Veranstaltungen wie Ausstellungen, öffentlichen Fahrten und Paraden.

Daneben kann das Rollmaterial durch die SBB-Tochter Rail Away für bestimmte Fahrten gemietet werden.

Bahn-Treff Interlaken

SBB Historic betrieb in Interlaken von 2004 bis 2008 zusammen mit der Genossenschaft Modelleisenbahntreff eine 1'200 m² Ausstellung mit dem Namen Bahn-Treff, welche Exponate aus 100 Jahren Bahngeschichte zeigte. Daneben waren rund zwölf Modelleisenbahnanlagen berühmter und spektakulärer Schweizer Strecken zu sehen.

Einzelnachweise

  1. 10 Jahre SBB Historic: Jubiläumsfest und neues Depot in: Schweizer Eisenbahn-Revue Nr. 12, 2011, Seite 623