Straßenbahn Tarnów
Tarnowskie tramwaje | |
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Straßenbahn in der Krakauer Gasse vor der Bezirkshauptmannschaft | |
Basisinformationen | |
Staat | Polen |
Stadt | Tarnów |
Eröffnung | 1911 |
Stilllegung | 1942 |
Infrastruktur | |
Streckenlänge | 2,58 km |
Spurweite | 1000 mm (Meterspur) |
Haltestellen | 10 |
Betrieb | |
Linien | 1 |
Takt in der HVZ | 6 min |
Die Straßenbahn Tarnów war die Straßenbahn in der polnischen Stadt Tarnów, die von 1911 bis 1946 verkehrte.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. März 1912 wurde im Reichsgesetzblatt die Konzession für eine mit elektrischer Kraft zu betreibenden Kleinbahn im Gebiete der Stadtgemeinde Tarnów veröffentlicht. Konzessionär war die Stadtgemeinde Tarnów. Konzessioniert wurde eine Strecke vom Vorplatze der Station Tarnów der k.k. Staatsbahnen durch die Bahnhofzufahrtstraße, die Krakauer- und Wallgasse, bis zur Lembergerstraße in Tarnów mit einer Abzweigung zur Wagenremise nächst der Warzywnagasse.[1] Tarnów war neben Lemberg und Krakau die einzige größere Stadt in Galizien mit einer Straßenbahn. Am 25. September 1911 wurde die Straßenbahn feierlich in Betrieb genommen. Die zweieinhalb Kilometer lange Strecke führte von der ul. Burtniczej durch die Lwowską zum Pilzno-Tor, dann durch die Wałową um den Stadtkern herum und über die Krakowską zum Bahnhof.[2]
Zwischen 6 Uhr am Morgen und 22 Uhr abends verkehrten sechs Wagen im Sechs-Minuten-Takt auf der Strecke, zwei weitere Wagen standen im Depot als Reserve. Die Wagen trugen einen roten Anstrich, weshalb sie von der Bevölkerung biedronkami ‚Marienkäfer‘ genannt wurden. Die Fahrkarten waren für die Zeit teuer – eine Fahrt für einen Erwachsenen kostete 20 Groszy, weshalb die Fahrgastzahlen zurückgingen. Mitte der 1930er-Jahre wurde nur noch die Hälfte der Fahrgäste befördert, verglichen mit den 1920er-Jahren. Die Verwaltung der Woiwodschaft wollte deshalb die Straßenbahn einstellen, weil der Betrieb von der Stadt bezuschusst wurde.
Die Straßenbahn wurde 1942 von der deutschen Besatzungsbehörde eingestellt, da sie den militärischen Verkehr an die Ostfront behinderte.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten vier Triebwagen wurden von Sanok geliefert.
Erinnerungskultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein aus Lwiw stammender Straßenbahnwagen wurde zu einem Café umgebaut und ist in Tarnów eine Touristenattraktion. Ein Tarnówer Triebwagen befindet sich als historisches Fahrzeug 93 in Lwiw.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Harák: Straßenbahnen der k.u.k. Donaumonarchie, bahnmedien.at. Wien, 2015. ISBN 978-3-9503304-9-6
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ÖNB-ALEX - Reichsgesetzblatt 1849-1918. Abgerufen am 16. Januar 2023.
- ↑ Kazimierz Bańburski: Tarnowskie tramwaje. Touristeninformation Tarnow, abgerufen am 31. Dezember 2019 (polnisch).
- ↑ Tramways.at. Abgerufen am 16. Januar 2023.