Erich Engel

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Erich Engel (* 14. Februar 1891 in Hamburg; † 10. Mai 1966 in Berlin) war ein deutscher Film- und Theaterregisseur.

Biografie

Engel besuchte die Kunstgewerbeschule in Hamburg. Nach Abschluss arbeitete er kurz als Journalist, am Thalia-Theater in Hamburg durchlief er die Schauspielausbildung. Einige Jahre verbrachte er auf Wanderbühnen. In den Jahren 1917 bis 1918 war Engel Dramaturg am Schauspielhaus später an den Hamburger Kammerspiele. Nach einem kurzen Aufenthalt am Bayerische Staatstheater in München zog er 1924 nach Berlin. Er inszenierte am Deutschen Theater unter anderem Berthold Brechts Im Dickicht der Städte. Engel wurde früh einer der wichtigsten Brecht-Interpretatoren auf deutschen Bühnen.

Seinen Durchbruch schaffte Engel mit Brechts Dreigroschenoper, deren Premiere er am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm in Szene setzte. Brecht lebte ab 1924 in Berlin, wo 1928 die Dreigroschenoper entstand. Sie wohnten in der Berliner Künstlerkolonie. Dort leben und arbeiten bis heute unzählige Künstler, wie zum Beispiel Joachim Ringelnatz (1883-1934, Dichter und Lyriker) und Ernst Bloch (1885 –1977, einer der bedeutendsten deutschen Philosophen).

1930 wechselte Engel zum Film, der damaligen Zeit entsprechend führte er Regie bei Lustspielen, Ironie und Anzüglichkeiten waren das Hauptthema. Zu seinen Darstellern gehörten in seinen frühen Filmen Jenny Jugo (Fünf von der Jazzband, 1932), Gustav Waldau in Unser Fräulein Doktor (1940) und Otto Gebühr in Viel Lärm um Nixi (1942). In diesen Jahren war Theo Mackeben ein ständiger Begleiter als Komponist und musikalischer Leiter für Engels Filme.

Während der Zeit des Dritten Reiches drehte er zahlreiche Filme für die UFA. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte und arbeitete er in der DDR. Es entstanden unter seiner Regie u.a. für die DEFA 1948 die Filme Affäre Blum (1948), Kommen Sie am Ersten (1951) mit Inge Meysel. Sein Sohn, Thomas Engel (*18.4.1922) ist ebenfalls Regisseur (u.a. ARD Tatort) und Drehbuchautor. Mit ihm zusammen dreht er Pünktchen und Anton (1953)

Später drehte Engel auch wieder für die DEFA. Mit Geschwader Fledermaus (1958) bezog er Stellung gegen den französischen Kolonialkrieg in Vietnam. Er erhielt für seine zahlreichen DEFA Produktionen den Nationalpreis der DDR. Engel führt aber auch für Artur Brauner im "Westen" Regie.

Als Oberspielleiter in Brechts Berliner Ensemble kehrt Engel wieder zurück an den Schiffbauer Damm. Er stirbt 1966 in Berlin. Sein Grab findet man auf dem Dorotheenstädtische und Französische Friedhof nicht weit von dem Grab Bertolt Brechts oder Heinrich Manns entfernt.

Filmographie

Weblinks