Theia
Theia (altgriechisch Θεία Theía) oder Ethra (altgriechisch Αἴθρα Aíthra) ist eine weibliche Gestalt der griechischen Mythologie.
Sie gehört als Tochter von Gaia und Uranos zu den zwölf Titanen. Verehrt wird Theia als die Titanengöttin des strahlend blauen Himmels, der Sehkraft, der Edelsteine sowie der Edelmetalle.[1]
Inhaltsverzeichnis
Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Andere Namen der Theia sind Basileia (altgriechisch Βασίλεια Basíleia, deutsch ‚die Königliche‘) und Thia (Θέα Théa, deutsch ‚die Göttliche‘, lateinisch diva).
Ihr Name wird auch vom phönizischen Thohu – „das Leere“ – hergeleitet (vgl. Tohuwabohu), was an ihre Herkunft aus dem Chaos erinnert.
Verwandtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Gattin ihres Bruders Hyperion ist sie Mutter des Sonnengottes Helios, der Mondgöttin Selene und der Göttin der Morgenröte, Eos. Als diese wurde sie auch Euryphaessa (Εὐρυφάεσσα Eurypháessa, deutsch ‚die weithin Leuchtende‘) bezeichnet und nach Karl Kerényi darf man in ihr die Mondgöttin selbst erkennen. Mit Okeanos als Gatten soll sie die Mutter der Kerkopen sein, die letztlich von Zeus in Affen verwandelt wurden.
Stammbaum der Titanen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Chaos | → | Gaia | → | Uranos | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Göttergeschlecht | der Titanen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Okeanos | Kreios | Hyperion | Theia | Themis | Phoibe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kronos | Koios | Iapetos | Rhea | Mnemosyne | Tethys | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schicksal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem Theia auch für ihre Kinder einen Anteil an der Herrschaft der Titanen fordert, wird sie bestraft: Hyperion wird umgebracht, Helios im Fluss Eridanus ertränkt und Selene stürzt sich daraufhin in den Tod. Das führt bei Theia zu einer tiefen „Ohnmacht“, während der ihr Helios im Traum erscheint und ihr verkündet, dass das neue Göttergeschlecht ihn dazu bestimmt habe, als Sonne über das Firmament zu ziehen, während Selene als Mond den Himmel erleuchten solle. Als Theia wieder erwacht, verbittet sie sich jede Berührung, zieht mit Trommeln und Zymbeln durch das Land und verschwindet in einem Unwetter, als man sie doch zu ergreifen versucht.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, ISBN 3-423-30030-2
- Michael Köhlmeier: Klassische Sagen des Altertums. ORF, 1995, Edition Radio Literatur
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- gutenberg.spiegel.de (Hesiod: „Theogonie oder Der Götter und Göttinnen Geschlecht“)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Weidner, C. A. (2015): Die Enzyklopädie der Mythologie. Die geheimnisvolle Welt der antiken Griechen, Germanen und Kelten. Fränkisch-Crumbach: tosa GmbH. S. 15.