Torsten Albig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Dezember 2010 um 21:10 Uhr durch 94.79.155.69 (Diskussion) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Torsten Albig

Torsten Albig (* 25. Mai 1963 in Bremen) ist ein deutscher Politiker (SPD). Seit 2009 ist er Oberbürgermeister der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel.

Leben

Torsten Albig wuchs in Ostholstein und Bielefeld auf. 1982 machte er sein Abitur, anschließend begann er Geschichte und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld zu studieren, wechselte jedoch 1984 zu den Rechtswissenschaften. Sein Schwerpunkt lag im Steuer-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht. Das Assessorexamen legte er 1991 am Oberlandesgericht Düsseldorf ab.

1992 trat Albig in den höheren Dienst der Steuerverwaltung des Landes Schleswig-Holstein ein. 1993 bis 1994 war er stellvertretender Leiter der Landesfinanzschule Schleswig-Holstein in Malente. 1994 wurde er Referent für Finanzen und Steuern in der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund in Bonn. 1996 bis 1998 wurde er für eine Tätigkeit beim SPD-Planungsstab beurlaubt. 1998 bis 2001 wirkte er im Leitungsstab des Bundesministeriums der Finanzen mit und wurde 1998 zugleich Sprecher des BMF und Leiter des Referates Presse und Öffentlichkeitsarbeit. 2001 schied er aus dem Beamtenverhältnis aus und bekam den Posten des Konzernpressesprechers und Leiters der Presseabteilung der Dresdner Bank AG in Frankfurt am Main.

2002 wurde er Stadtrat für Bürgerangelegenheiten, Ordnung, Personal und Inneres der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel, 2003 Stadtkämmerer, 2005 außerdem verantwortlicher Dezernent für die Aufgabenbereiche Abfallwirtschaft und Kultur. Im selben Jahr erfolgte die zusätzliche Übernahme der Funktion des Werkleiters des Abfallwirtschaftsbetriebes Kiel (ABK). 2004 wurde Albig das Schleswig-Holsteinische Feuerwehrehrenkreuz in Bronze verliehen.

Vom 1. Februar 2006 bis Ende Mai 2009 war Albig Sprecher des Bundesfinanzministers Peer Steinbrück und Leiter in der Kommunikation des BMF, wurde 2007 zum Ministerialdirigenten und Leiter der Unterabteilung Kommunikation ernannt und übernahm 2008 zusätzlich mit der Ernennung zum Ministerialdirektor die Leitung der Abteilung Justitiariat und Service im BMF. Sein Nachfolger als Pressesprecher und Medienbeauftragter wurde mit Wirkung zum 1. Mai 2009 der bisherige Leiter des ZDF-Landesstudios in Düsseldorf, der 64-jährige Martin Schmuck [1].

Torsten Albig ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Kiel.

Politik

Albig ist seit 1982 Mitglied der SPD. 1984–1991 war er Vorsitzender eines Ortsvereins in Bielefeld, 1992–1994 stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins Lütjenburg im Kreis Plön. 1994 wurde er als Direktkandidat in die Stadtverordnetenversammlung Lütjenburgs gewählt, es folgte die Ernennung zum Stadtrat als Mitglied des Magistrats und Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion.

Im September 2008 wurde Torsten Albig als Kandidat der SPD für die Oberbürgermeister-Direktwahl der Stadt Kiel am 15. März 2009 aufgestellt und in den Kommunalwahlen am 15. März 2009 mit 52,1 Prozent der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang gegen die Amtsinhaberin Angelika Volquartz, (CDU), zum neuen Oberbürgermeister von Kiel gewählt.[2] Er wurde am 11. Juni 2009 vereidigt und trat das Amt am 17. Juni 2009 an.[3]

Am 8. Februar 2010 veröffentlichte Albig zusammen mit dem Kieler SPD Bundestagsabgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels, dem Kieler SPD Landtagsabgeordneten Rolf Fischer und der SPD Ratsfrau Gesa Langfeldt ein Papier mit dem Namen "Stadt statt Staat"[4]. Darin fordern die Unterzeichner eine Ausrichtung der Finanzpolitik an den Bedürfnissen der Kommunen. In der Medienöffentlichkeit[5][6][7][8][9][10][11][12] vertritt vor allem Torsten Albig diese Forderungen.

Anfang September 2010 erklärte Torsten Albig seine Bereitschaft für die Spitzenkandidatur der SPD zu den Neuwahlen des Landtages in Schleswig-Holstein [13]. Nach Landesverfassungsgerichtsurteil sind diese bis spätestens September 2012 durchzuführen. Auf einem Landesparteitag am 11. September 2010 gab Ralf Stegner, Landes- und Fraktionsvorsitzender der Nord-SPD, ebenfalls bekannt, wieder kandidieren zu wollen. Es folgten die Kandidaturen von Brigitte Fronzeck, Bürgermeisterin der Stadt Elmshorn und Matthias Stein, Gesamtpersonalrat des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Kiel. Damit hat die SPD Schleswig-Holstein die Wahl zwischen vier Kandidaten. Die Wahl zur Spitzenkandidatur wird durch eine Mitgliederbefragung aller SPD-Mitglieder in Schleswig-Holstein erfolgen. Dieser geht ein Bewerbungsverfahren voraus, welches 16 öffentliche Mitgliederversammlungen in allen Kreisen und kreisfreien Städten des Landes vorsieht. An den Abstimmungen in den Kreisen können auch Gäste teilnehmen, die kein SPD Parteibuch haben. Die Mitgliederbefragung erfolgt per Briefwahl, deren Auszählung am 27.02.2011 erfolgt.

Die Neuwahlen wurden nötig, da das Landesverfassungsgericht Schleswig-Holsteins die Wahlgesetze, nach denen sich der Landtag in Schleswig-Holstein zusammensetzt, für verfassungswidrig erklärte. Der Termin zur Neuwahl steht noch nicht fest.

Einzelnachweise

  1. www.ngz-online.de
  2. Vorläufiges Endergebnis der Oberbürgermeisterwahl von Kiel am 15. März 2009
  3. „OB-Wahl: Torsten Albig erobert das Kieler Rathaus“, Kieler Nachrichten vom 16. März 2009
  4. Stadt statt Staat
  5. DER SPIEGEL 11/2010: "Herr der Schlaglöscher"
  6. SWR2 Forum "Die Folgen der Finanznot in den Kommunen"
  7. Süddeutsche Zeitung, 10. Mai 2010 "Defektes System, fehlender Realitätssinn"
  8. Deutschlandradio Kultur, 21. April 2010 Albig: Steuerpläne sind "Absurdistan"
  9. Wirtschaftswoche, 11. Mai 2010 Das Für und Wider der Steuerreform
  10. Hamburger Abendblatt, 15. Dezember 2009 Kieler Bürgermeister kritisiert Ansehen der Städte
  11. DIE WELT, 15. Februar 2010 "Wir sind die Mitte unseres Landes"
  12. Anne Will, 13. Dezember 2009 Merkels schöne Steuer-Bescherung – bezahlt wird nach dem Fest?
  13. Torsten Albig will Ministerpräsident werden. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, abgerufen am 7. September 2010.

Weblinks