Unterwinterbach (Vestenbergsgreuth)

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Unterwinterbach
Koordinaten: 49° 42′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 49° 42′ 27″ N, 10° 43′ 5″ O
Höhe: 287 m ü. NHN
Einwohner: 83 (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 91487
Vorwahl: 09552

Unterwinterbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Vestenbergsgreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Weiherlendgraben, der östlich des Ortes die Fetzeldorfer Weiher speist und als linker Zufluss in die Kleine Weisach mündet. Im Nordwesten liegt das Waldgebiet Höfisches Holz, im Westen befindet sich das Flurgebiet Rosenleite und der Kleine Winterbachwald. Die Kreisstraße ERH 18 verläuft nach Frimmersdorf (1,3 km südwestlich) bzw. an Lonnerstadt vorbei zur Bundesstraße 470 (3,6 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft zur Kreisstraße ERH 22 bei Ailsbach (0,8 km nordöstlich).[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehnsherr im Ort war das Hochstift Bamberg. Ab dem 12. Jahrhundert hatte das Kloster Michelsberg grundherrschaftliche Ansprüche. 1217 schenkte Bischof Ekbert dem Kloster Vogteirechte für einen Jahrtag. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts war auch Konrad von Pahres Lehnsherr. Er hatte im Ort einen Hof als Burghutlehen inne. In der Nachfolge der Herren von Pahres hatten wahrscheinlich die Herren von Egloffstein die Lehnsherrschaft übernommen. 1510 erwarb Silvester von Schaumberg Lehen zu Unterwinterbach.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterwinterbach 9 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht wurde teils vom bambergischen Centamt Höchstadt, teils vom Castellschen Amt Burghaslach ausgeübt. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Wachenroth. Grundherren waren das Hochstift Bamberg (Kastenamt Höchstadt: 1 Sölde; Kastenamt Wachenroth: 1 Hof), Brandenburg-Bayreuth (Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach: 2 Halbhöfe; Klosteramt Frauenaurach: 1 Gut), die Reichsstadt Nürnberg (Spitalamt: 2 Höfe) und die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden (1 Hof). Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde ganerblich ausgeübt.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Unterwinterbach gebildet, zu dem Buchfeld, Frimmersdorf, Warmersdorf und Weickersdorf gehörten. 1818 wurde die Ruralgemeinde Frimmersdorf gebildet, zu der Unterwinterbach gehörte. Ein Anwesen unterstand in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Pommersfelden (1827–1848).[6]

Seit 1876 gab es im Ort eine Schule,[4] die nach 1960 aufgelöst wurde.

Am 1. Januar 1974 wurde Unterwinterbach im Zuge der Gebietsreform in den Markt Vestenbergsgreuth eingegliedert.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 9: Tür
  • Haus Nr. 12: Satteldachbau

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002020
Einwohner 78 72 75 74 70 66 109 70 67 51 79
Häuser[7] 14 13 12 11 14 14
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Oswald (Lonnerstadt) gepfarrt.[5] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Georg (Höchstadt an der Aisch) gepfarrt.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gemeindezahlen > Einwohnerstatistik. In: vestenbergsgreuth.de. Abgerufen am 7. August 2023.
  2. Gemeinde Vestenbergsgreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 175 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 65.
  5. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 87.
  6. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 130.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 130 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 990 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 922 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).