Markvippach

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Wappen Deutschlandkarte
Markvippach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Markvippach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 5′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 51° 5′ N, 11° 11′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Verwaltungs­gemeinschaft: Gramme-Vippach
Höhe: 172 m ü. NHN
Fläche: 9,19 km2
Einwohner: 542 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99195
Vorwahl: 036371
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 036
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 75
99195 Markvippach
Website: www.gramme-vippach.de
Bürgermeisterin: Jeannine Zeuner (parteilos)
Lage der Gemeinde Markvippach im Landkreis Sömmerda
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Karte

Markvippach ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Vippach an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Schloßvippach hat.

Markvippach liegt an der Vippach im Thüringer Becken, Bachstedt als Ortsteil der Gemeinde an den nordwestlichen Ausläufern des Ettersberges.

Erstmals wurde der Ort im Jahr 802 urkundlich erwähnt. Sämtliche Erwähnungen aus dieser Zeit können jedoch nicht zweifelsfrei einem bestimmten Siedlungsort zugeordnet werden. Die zusätzliche Ortsbezeichnung „Mark“ zum Namensstamm Vippach ist erstmals in einer erhaltenen Urkunde für das Jahr 1221 nachweisbar. Eine Deutung des Namens erklärt ihn verstümmelnd aus Sanct-Margarethenvitpeche, woraus dann Martvippeche wurde. Im Rechts- und Sachinhalt einer Urkunde des Ernestinischen Gesamtarchivs wird unter Urkunden-Nr. 4311 ein villicus Albertus de Marctvipeche als landgräflicher Richter genannt.

Markvippach wuchs aus einem Ober- und einem Unterdorf zusammen. Der Ort war zeitweise der Sitz der Herren von Schloßvippach, neben diesen hatten auch die Vitzthume von Eckstedt hier ein Rittergut. Die zwei Rittergüter wurden später vereinigt. Erstmals 1387 erwähnt wurde eine mittelalterliche, von einem Graben umgebene Herrenburg. Sie wurde dann um 1620 umgebaut. Schräg gegenüber diesem Alten Schloss (der „Wasserburg“) errichtete man nach einem Brand des Vorgängerbaues 1812 ein Neues Schloss. Dessen Torfahrt und überdachter Durchgang stammten noch von 1780. Nach den Herren von Drachenfels, deren Linie 1644 ausstarb, waren die Herren von Leutsch Besitzer der Wasserburg, denen die von Miltitz und von Kellner folgten.

Der adlige Ort gehörte ab Mitte des 17. Jahrhunderts zum Amt Großrudestedt, welches ab 1672 Teil des Herzogtums Sachsen-Eisenach war und 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach kam. Seit 1850 gehörte der Ort zum Verwaltungsbezirk Weimar des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 95 Frauen und Männer aus Polen, Jugoslawien, Russland und der Ukraine in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten.[2]

Markvippach lag ab Juli 1945 in der SBZ, später der DDR, und machte entsprechend alle gesellschaftlichen Veränderungen mit, die sich daraus ergaben. In beiden Schlössern wurden Flüchtlingsfamilien aus den Ostgebieten untergebracht. Danach wurde auf der Grundlage des Befehls 209 der SMAD das Neue Schloss abgerissen. Auf dem Gelände befindet sich heute das kulturelle Zentrum des Ortes. In das Alte Schloss (Wasserburg) zog die LPG ein, welche die Räume teilweise als Ställe nutzte.

Nach der Wiedervereinigung wurden die ältesten Gebäude des Dorfes – die evangelische Pfarrkirche Sankt Andreas sowie das Alte Schloss – vor dem Verfall gerettet. Die um 1500 errichtete und 1992 baupolizeilich gesperrte Kirche wird nach jahrelanger Restaurierung wieder für Gottesdienste verwendet. Im Alten Schloss, das in desolatem Zustand 1992 von dem Architekten Roland Dix erworben und in den nachfolgenden Jahren wiederhergestellt worden ist, wurde durch einen Pächter ein Restaurant eingerichtet. Ab 2011 stand die frühere Wasserburg wieder leer. 2014 erwarb die Erfurter Unternehmerin Marion Krauße den Bau und saniert ihn nach dem jahrelangen Leerstand, wie auch das Außengelände.[3]

Nördlich von Markvippach wurden Windkraftanlagen errichtet und bestimmen dort das Landschaftsbild.

Markvippach liegt am Laura-Radweg, der auf der Trasse der früheren Laura-Bahn verläuft. Die Gleise wurden 1946 als Reparationsleistung in die Sowjetunion verbracht.

Im Jahr 2011 hat der Gemeinderat den Auftrag zur Entwicklung eines eigenen Wappens an Manfred Fischer aus Unterwellenborn gegeben und einen der vorgelegten Entwürfe, nach einer kleinen Bürgerbefragung im Internet, als offizielles Wappen bestätigt. In das neue Wappen wurde das heraldische Symbol für die Vippach als blaues Band eingebracht, die Namensgebung der Herren von Vippach und der dazu bekannten Sage wird durch den Falken widergespiegelt, der überwiegend landwirtschaftliche Bezug durch die Ähre und Bachstedt wird erwähnt durch die ehemals sächsisch-weimarische Zugehörigkeit der Güter und die Farben Gold-Schwarz als Ausschnitt unter der Ähre.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Altes Schloss oder Wasserburg Markvippach: zweigeschossiger Bruchsteinbau unter Walmdach, teilweise mit Fachwerk ergänzt. Noch Ende des 19. Jahrhunderts war die Burg von einem Wassergraben umgeben und über eine schmale Steinbrücke zugänglich. Das jetzige Gebäude stammt von 1620 und wurde nach 1992 eingehend saniert. Restaurant.
  • Pfarrkirche Sankt Andreas: um 1500 errichtet, nach der Wende aufwendig restauriert
Kommunalwahl 2014[5][6]
Wbt.: 77,2 % (2009: 78,0 %)
 %
40
30
20
10
0
39,7 %
39,2 %
21,1 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
−21,0 %p
+12,4 %p
+8,6 %p

Der Gemeinderat aus Markvippach setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

  • CDU: 3 Sitze (−2)
  • FWG: 3 Sitze (+1)
  • LINKE: 2 Sitze (+1)

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Jeannine Zeuner (parteilos) wurde am 26. Mai 2018 gewählt.

Commons: Markvippach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 280.
  3. Hartmut Schwarz: Hochzeitsnacht auf der Burg. Erfurter Unternehmerin hat in Markvippach ein geschichtsträchtiges Kleinod erworben. In: Thüringische Landeszeitung, vom 26. August 2014.
  4. Bürgerbefragung Wappen für Markvippach. Website der Gemeinde Markvippach, abgerufen am 20. Februar 2012 (Memento vom 14. Mai 2018 im Internet Archive).
  5. https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2014&zeigeErg=GEM&wknr=068&gemnr=68036
  6. https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2009&zeigeErg=GEM&wknr=068&gemnr=68036