Weltcupfinale 2019 (Spring- und Dressurreiten)

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Weltcupfinale 2019
Turnierserien: FEI-Weltcup Dressurreiten 2018/2019, FEI-Weltcup Springreiten 2018/2019
Austragungsort: Scandinavium,
SchwedenSchweden Göteborg, Schweden
Teilnehmende Reiter: 18 Dressurreiter; 33 Springreiter (ohne Rahmenprüfungen)
Internet: gothenburghorseshow.com

Das Weltcupfinale 2019 im Spring- und Dressurreiten war das Finale der Weltcupserien in zwei Pferdesportdisziplinen. Es wurde vom 3. bis zum 7. April 2019 im Scandinavium in Göteborg durchgeführt.

Pferdesport in Göteborg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alljährlich wird in Göteborg die Göteborg Horse Show ausgerichtet, üblicherweise im Februar. Ihre Premiere bestritt die Veranstaltung im Frühling 1977.[1] Fast ebenso lang ist dort die Weltcuptradition, das Turnier umfasst jeweils eine Weltcupprüfung im Springreiten und eine Weltcupprüfung im Dressurreiten.

Auch die Ausrichtung von Weltcupfinals hat hier Tradition, bereits das erste Finale der Springreiter fand 1979 hier statt. An keinem anderen Ort wurden sowohl im Dressur- als auch im Springreiten so viele Weltcupfinalturniere wie in Göteborg durchgeführt: In den Jahren 1982, 1984, 1986, 1988, 1991, 1993, 1995, 1997, 1999, 2001, 2008, 2013 und 2016 wurden hier die Finals der Springreiter durchgeführt. Im Dressurreiten fanden die Weltcupfinals 1989, 1992, 1994, 1996, 1998, 2003, 2013 und ebenfalls 2016 hier statt.

Dressurreiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifizierte Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Westeuropaliga dominierten die deutschen Dressurreiter die Liga. Beim Dressur-Weltcupfinale sind nur drei Reiter pro Nation zugelassen. Diese Startplätze erhielten Titelverteidigerin Isabell Werth und die in der Westeuropaliga auf Rang eins und zwei platzierten Helen Langehanenberg und Dorothee Schneider. Der drittplatzierte Benjamin Werndl war somit nicht für das Finale qualifiziert. Doch nachdem Dorothee Schneiders Pferd Sammy Davis jr. bereits bei der letzten Etappe in ’s-Hertogenbosch aufgrund eines Infekts nicht starten konnte, wurde absehbar, dass sich der Wallach nicht ausreichend rechtzeitig vor dem Weltcupfinale wieder fit wurde. Daraufhin zog Schneider zurück. Damit rückte Benjamin Werndl für sie nach.[2]

Aus den Niederlanden konnte nur Hans Peter Minderhoud genügend Punkte für eine Finalteilnahme sammeln. Seine Landsfrau Emmelie Scholtens rückte erst über eine Wildcard in das Starterfeld nach. Nachdem Emile Faurie Delatio im Jahr 2018 aus seinem Beritt abgeben musste und Charlotte Dujardin ihre Stute Freestyle in dieser Weltcupsaison nicht an den Start bringen konnte, war Großbritannien beim Weltcupfinale nicht vertreten. Irlands Topdressurreiterin Judy Reynolds hingegen erhielt einen Startplatz in Göteborg.

Aus Nordamerika sicherten sich die beiden besten Paare des US-amerikanischen Dressursports, Laura Graves mit Verdades und Kasey Perry-Glass mit Dublet, die Teilnahmeberechtigung für das Weltcupfinale.

Weltcupliga Anzahl der Reiter, die sich aus dieser Liga für das Weltcupfinale qualifizieren qualifizierte Teilnehmer>[3]
Zentraleuropaliga 2 Russland Regina Isatschkina
Belarus Hanna Karasiowa (Absage)
Belarus Olga Safronowa (Nachrücker)
Nordamerikanische Liga 2 Vereinigte Staaten Laura Graves
Vereinigte Staaten Kasey Perry-Glass
Pazifische Liga 1 Australien Rozzie Ryan (Absage, damit weitere Wildcard)
Westeuropaliga 9 Deutschland Helen Langehanenberg
Deutschland Dorothee Schneider (Absage)
Deutschland Benjamin Werndl (Nachrücker)
Danemark Daniel Bachmann-Andersen
Schweden Patrik Kittel
Niederlande Hans Peter Minderhoud
Portugal Maria Caetano
Schweden Tinne Vilhelmson Silfvén
Irland Judy Reynolds
Frankreich Morgan Barbançon Mestre
Teilnehmer aus Gebieten ohne Weltcupliga 1 Dominikanische Republik Yvonne Losos de Muñiz
Weltcupsieger 2017/2018 1 Deutschland Isabell Werth
Wildcards der FEI 2 Sudafrika Tanya Seymour
Vereinigte Staaten Adrienne Lyle
Niederlande Emmelie Scholtens

Ablauf und Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Prix[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auftakt des Finals der Dressurreiter war der Grand Prix. Dieser stand am Nachmittag des Freitags (5. April) auf dem Programm. Er diente als Einlaufprüfung: Die Teilnahme war (wie bereits bei den Qualifikationen) verpflichtend, das Ergebnis hatte jedoch für den Ausgang des Finals keine direkte Bedeutung.

Den Auftakt zum Grand Prix machte Judy Reynolds. Ihr Wallach Vancouver K scheute in der Schritttour und blieb auch in den direkt folgenden Lektionen nicht ganz losgelassen. Damit kam Reynolds auf ein Endergebnis von unter 70 Prozent. Benjamin Werndl ging seine Premierenprüfung bei einem Weltcupfinale etwas zu schnell an: Er wollte rasch grüßen, sein dadurch verunsicherter Rappwallach Daily Mirror sprang dabei kurz weg, was die Note für diese Lektion auf unter 5 senkte. Bis auf das Rückwärtsrichten zeigten die beiden in Folge eine weitgehend gute Prüfung, mit 73,758 Prozent kamen sie auf Rang 11. Das Weltcupstarterfeld von Göteborg zeichnete eine hohe Leistungsdichte aus, die besten neun Paare kamen im Grand Prix auf Noten über 75 Prozent. Um die Spitzenposition gab es erneut den Zweikampf, der das Weltcupfinale des Vorjahres geprägt hatte: Die sieben Richter waren sich nicht einig darin, ob Laura Graves mit Verdades oder Isabell Werth mit Weihegold OLD den besten Ritt des Tages gezeigt hatten. Doch in der Addition der Noten lag Isabell Werth in diesem Jahr doch deutlich in Führung, unter anderem Dank mehrerer 10er-Noten für Piaffen und Passagen.[4][5]

Ergebnis:

Reiter Pferd Bewertung
1 Deutschland Isabell Werth Weihegold OLD 81,755 %
2 Vereinigte Staaten Laura Graves Verdades 80,109 %
3 Danemark Daniel Bachmann Andersen Zack 78,152 %
4 Vereinigte Staaten Kasey Perry-Glass Dublet 77,267 %
5 Deutschland Helen Langehanenberg Damsey FRH 76,957 %

(beste 5 von 18 Teilnehmern)

Grand Prix Kür (Finale)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwas mehr als 24 Stunden später, am 6. April ab 16:00 Uhr, folgte für die Dressurreiter die Finalprüfung. Anhand des Ergebnisses dieser Prüfung wurde der Weltcupsieger ermittelt.[6] Das Preisgeld für die Weltcupkür betrug 275.000 Euro.

Dieses Mal als sechste Starterin eröffnete Judy Reynolds mit Vancouver K in der Kür den Reigen der stärkeren Paare. Annähernd durchgängig mit Noten von 7,0 bis 8,0 in der A-Note bewertet, kam Reynolds auf 79,350 Prozent. Zwei Ritte nach ihr kam Benjamin Werndl in das Viereck, und auch er konnte sich im Vergleich zum Grand Prix deutlich steigern. Anders als bei Reynolds verteilten sich die Noten bei ihm jedoch nicht so gleichmäßig: Werndl startete stark mit Noten bis hin zur 9,0, doch Fehler in den Zweierwechseln und nicht optimale Piaffen senkten seine A-Note wieder. Gesamt kam er auf 79,118 Prozent, im Endergebnis Rang zwölf. Vor der Pause gelang es Tinne Vilhelmson Silfvén mit Don Auriello als erste Teilnehmerin auf über 80 Prozent zu kommen, insbesondere dank hoher B-Noten.

Nochmals besser war der erste Ritt nach der Pause: Patrik Kittel und der 13-jährige Delaunay OLD überzeugten durch konstant gute Leistung und kamen auf über 82 Prozent. Erst Laura Graves und Verdades konnten dies überbieten: Trotz eines für ihre Verhältnisse nicht optimalen versammelten Schritt kamen beide auf 87,179 Prozent. Der dritte Skandinavier in der Kür, Daniel Bachmann Andersen, reihte sich hinter ihnen ein. Die Prüfung des Dänen und seines braunen Hengstes Zack bewerteten die Richter mit über 85 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresfinale konnte sich das Paar um fünf Prozent steigern. Isabell Werth gelang nach eigener Aussage mit Weihegold OLD die fast perfekte Kür. Unterbrochen wurde dieser Eindruck nur durch einen Fehler in den Einerwechseln. Auch wenn es anders als 2018 kein 90-Prozent-Ritt war, reichte es dennoch für Werths Weltcupfinalsieg.

Den letzten Startplatz, direkt nach Isabell Werth, hatte Helen Langehanenberg zugelost bekommen. Langehanenberg ritt mit dem 17-jährigen Damsey FRH auf Angriff. Bis hierhin ohne Fehler geblieben, stockte der Hengst beim Abwenden auf die Schlusslinie kurz. Doch blieb dies nur eine kurze Unsicherheit. Zusätzlich angespornt durch das einsetzende rhythmische Klatschen der Zuschauer, stürmte Damsey FRH mit einem enormen starken Trab auf Bahnpunkt C zu. Erst kurz vor den Richtern kam das Paar zum Stehen und beendete damit die bisher bestbewertete Kür des Hengstes: Mit 86,571 Prozent verdrängten sie Daniel Bachmann Andersen noch vom Podium.[7][8]

Ergebnis:

Reiter Pferd Bewertung
1 Deutschland Isabell Werth Weihegold OLD 88,871 %
2 Vereinigte Staaten Laura Graves Verdades 87,179 %
3 Deutschland Helen Langehanenberg Damsey FRH 86,571 %
4 Danemark Daniel Bachmann-Andersen Zack 85,468 %
5 Vereinigte Staaten Kasey Perry-Glass Dublet 84,975 %
6 Schweden Patrik Kittel Delaunay OLD 82,464 %
7 Vereinigte Staaten Adrienne Lyle Salvino 81,832 %
8 Niederlande Emmelie Scholtens Apache 80,782 %
9 Schweden Tinne Vilhelmson Silfvén Don Auriello 80,718 %
10 Niederlande Hans Peter Minderhoud Dream Boy 80,286 %
11 Irland Judy Reynolds Vancouver K 79,350 %
12 Deutschland Benjamin Werndl Daily Mirror 79,118 %
13 Portugal Maria Caetano Coroado 76,393 %
14 Frankreich Morgan Barbançon Mestre Sir Donnerhall II OLD 74,511 %
15 Russland Regina Isatschkina Sun of may life 69,325 %
16 Dominikanische Republik Yvonne Losos de Muñiz Aquamarijn 68,868 %
17 Belarus Olga Safronowa Sandro D’Amour 67,886 %
18 Sudafrika Tanya Seymour Ramoneur 65,164 %

Springreiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifizierte Teilnehmer (Weltcup)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aus den europäischen Weltcupligen qualifizierten Reiter meldeten fast alle ihr Interesse an einer Teilnahme am Weltcupfinale aus. Einzige Ausnahme war Edwina Tops-Alexander, die wie im Vorjahr ihre Saisonplanung auf die Global Champions Tour fokussierte, die an den zwei Wochenenden nach dem Weltcupfinale in Nordamerika Station macht. Dies hatte auch Auswirkung auf das nordamerikanische Teilnehmerfeld: Nahmen in Paris ein Jahr zuvor noch zehn aus der Nordamerikaliga qualifizierte US-Amerikaner am Weltcupfinale teil, finden sich auf der Teilnehmerliste für 2019 nur fünf US-Amerikaner.

Neben den drei aus der Westeuropaliga qualifizierten deutschen Reitern (Deußer, Ahlmann, Beerbaum) qualifizierte sich auch der seit den 1980er Jahren in der Vereinigten Staaten lebende Wilhelm Genn als Zusatzreiter über die Nordamerikaliga für Göteborg. Aufgrund einer leichten Verletzung seines Wallachs Bugatti verzichtete er jedoch auf eine Teilnahme.[9] Anders Beat Mändli: Auch im gelang die Qualifikation über die Nordamerikaliga. Er wird zusammen mit Steve Guerdat und Martin Fuchs das Schweizer Aufgebot beim Weltcupfinale stellen. Für Österreich gelang erneut Max Kühner für Finalqualifikation.

Weltcupliga Anzahl der Reiter, die sich aus dieser Liga für das Weltcupfinale qualifizieren qualifizierte Teilnehmer[10][11]
Arabische Liga 3 aus der Nahost-Subliga Saudi-Arabien Ramzy al-Duhami (Absage)
Vereinigte Arabische Emirate Abdullah Humaid Al Muhairi
Saudi-Arabien Chalid Abdulrahman al-Mobty
2 aus der Nordafrika-Subliga Agypten Abdel Said
Agypten Mohamed Sadek (Absage)
Kaukasus-Kaspische Liga 1 Iran Masoud Mokarinezhad (Absage)
Zentralasiatische Liga (1) unvollständige Weltcupliga, nur zwei Weltcupspringen
Chinesische Liga 1 China Volksrepublik Tongyan Liu (Absage)
Zentraleuropaliga 3 Polen Jarosław Skrzyczyński
Estland Kullo Kender
Polen Wojciech Wojcianiec[12]
Japanliga 1 Japan Shino Hirota
Nordamerikanische Liga 7 US-Amerikaner aus der Ostküsten-Subliga Vereinigte Staaten Molly Ashe Cawley (Absage)
Vereinigte Staaten McLain Ward (Absage)
Vereinigte Staaten Laura Kraut (Absage)
Vereinigte Staaten Devin Ryan
Vereinigte Staaten Lucy Davis (Absage)
Vereinigte Staaten Georgina Bloomberg (Absage)
Vereinigte Staaten Mattias Tromp (Absage)
3 US-Amerikaner aus der Westküsten-Subliga Vereinigte Staaten Richard Spooner (Absage)
Vereinigte Staaten Eve Jobs
Vereinigte Staaten Kelli Cruciotti
2 Kanadier (beide Subligen) Kanada Nicole Walker (Absage)
Kanada Mario Deslauriers (Absage)
2 Mexikaner (beide Subligen) Mexiko Salvador Oñate (Absage)
Mexiko Eugenio Garza Perez (Absage)
Zusatzreiter (beide Subligen) Agypten Nayel Nassar (Absage)
Deutschland Wilhelm Genn (Absage)
Irland Conor Swail (Absage)
Irland Shane Sweetnam (Absage)
Neuseeland Sharn Wordley (Absage)
Schweiz Beat Mändli
Australische Liga 2 Australien Aaron Hadlow (Absage)
Australien Kate Hinschen (Absage)
Neuseeländische Liga 1 Neuseeland Tegan Fitzsimon (Absage)
Südafrikaliga 1 Sudafrika Lisa Williams (Ligasiegerin 2017, Quarantänebedingt Startgenehmigung für 2019 erteilt durch FEI)[13]
Mittelamerikanische und Karibische Liga 1 Liga nicht ausgetragen
nördliche Südamerikanische Liga 1 Liga nicht ausgetragen
südliche Südamerikanische Liga 2 Brasilien Luiz Felipe Pimenta Alves
Brasilien José Roberto Reynoso Fernandez Filho (Absage)
Chile Rodrigo Carrasco (Nachrücker)
Südostasiatische Liga 1 Thailand Siengsaw Lertratanachai (Absage)
Westeuropaliga 18 Deutschland Daniel Deußer
Deutschland Christian Ahlmann
Schweiz Steve Guerdat
Belgien Pieter Devos
Frankreich Kevin Staut
Schweiz Martin Fuchs
Schweden Henrik von Eckermann
Belgien Gudrun Patteet (Pferd nicht „fit to compete“)[14]
Schweden Irma Karlsson
Australien Edwina Tops-Alexander ° (Absage)
Italien Lorenzo de Luca
Belgien François Mathy Jr
Belgien Niels Bruynseels
Osterreich Max Kühner
Spanien Eduardo Álvarez Aznar
Frankreich Olivier Robert
Belgien Olivier Philippaerts
Schweden Peder Fredricson
Deutschland Ludger Beerbaum
Sonderstartplatz für Teilnehmer des Gastgeberlandes 1 nicht zutreffend, da schwedische Reiter für das Weltcupfinale qualifiziert sind
Weltcupsieger 2017/2018 1 Vereinigte Staaten Beezie Madden

° Zusatzreiter: Soweit ein Reiter seinen Wohnsitz in einem anderen Staat als seinem Heimatland hat, kann er in der Liga dieses Landes teilnehmen und wird zunächst auch für diese Liga gewertet. Soweit er sich anhand des Reglements dieser Liga für das Weltcupfinale qualifiziert, zählt er als zusätzlicher Teilnehmer nicht für die (begrenzte) Startplatzanzahl dieser Liga.

Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Mittwoch (3. April) standen sportlich erst einige Rahmenprüfungen auf dem Programm. Für die Weltcupfinalreiter und -pferde wurde mittags ein Trainingsparcours aufgebaut. Dieser konnte genutzt werden, um die Pferde mit der Halle vertraut zu machen.

1. Teilprüfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Teilprüfung des Weltcupfinals der Springreiter wurde am Abend des 4. April (Donnerstag) durchgeführt. Aufgabe für die Teilnehmer war eine Zeitspringprüfung. Das Prüfungsergebnis wurde anschließend, wie im Artikel FEI-Weltcup Springreiten erläutert, in Punkte umgerechnet.

Für Beat Mändli endete seine Weltcupfinalteilnahme, kaum dass sie begonnen hatte: Als erster Teilnehmer gestartet, stürzte er mit Dsarie und schied somit aus. Ludger Beerbaum folgte als zweiter Starter, mit drei Strafsekunden für einen Hindernisfehler und einer durchschnittlichen Zeit reichte es für ihn nur zu einer Platzierung im Mittelfeld. Einziger Reiter mit einer Zeit von unter 60 Sekunden wurde Daniel Deußer. Doch auch ihm unterlief ein Springfehler, der ihn auf Rang acht zurückwarf. Für die zwei übrigen Schweizer Reiter verlief die Zeitspringprüfung erfolgreich: Steve Guerdat setzte sich an die Spitze des Feldes, Martin Fuchs auf Rang fünf. Die Plätze zwei bis vier gingen an Reiter aus der europäischen Nation mit dem größten Teilnehmerfeld in Göteborg, Belgien.

Ergebnis:[15][16]

Reiter Pferd Zeit Punkte (Gesamtwertung)
1 Schweiz Steve Guerdat Alamo 61,28 s + 0 Strafsekunden = 61,28 34
2 Belgien Pieter Devos Apart 61,31 s + 0 Strafsekunden = 61,31 32
3 Belgien Olivier Philippaerts Legend of Love 61,43 s + 0 Strafsekunden = 61,43 31
4 Belgien Francois Mathy Jr Casanova de l’Herse 61,62 s + 0 Strafsekunden = 61,62 30
5 Schweiz Martin Fuchs Clooney 62,04 s + 0 Strafsekunden = 62,04 29
6 Spanien Eduardo Álvarez Aznar Rokfeller de Pleville 62,17 s + 0 Strafsekunden = 62,17 28
7 Deutschland Christian Ahlmann Clintrexo Z 62,77 s + 0 Strafsekunden = 62,77 27
8 Deutschland Daniel Deußer Tobago Z 59,85 s + 4 Strafsekunden = 62,85 26
9 Belgien Niels Bruynseels Delux 63,49 s + 0 Strafsekunden = 63,49 25
10 Vereinigte Staaten Beezie Madden Breitling 60,74 s + 4 Strafsekunden = 63,74 24

(beste 10 von 33 Teilnehmern)

2. Teilprüfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genau 24 Stunden nach Beginn der ersten Teilprüfung war der zweite Teil des Weltcupfinals der Springreiter angesetzt. Ausgerichtet wurde die zweite Teilprüfung als Springprüfung mit einmaligem Stechen.

Es dauerte bis zum 15. Teilnehmer, ehe der erste fehlerfreie Ritt in der zweiten Teilprüfung zu verzeichnen war: Max Kühner und sein Schimmel Chardonnay qualifizierten sich als erste für das Stechen. Gleich der nächste Reiter zog gleich, auch Ludger Beerbaum zog mit Cool Feeling in das Stechen ein. Daran schloss sich gleich eine ganze Anzahl an fehlerfreien Ritten an, von den nächsten acht Reitern blieben fünf ohne Fehler. Während Daniel Deußer mit Tobago Z nur ein Hindernisfehler unterlief, vergab Christian Ahlmann jede Chance auf ein gutes Gesamt-Endergebnis: Mit seinem Schimmelhengst Clintrexo Z kam er auf 12 Strafpunkte. Der Null-Fehler-Ritt von Eduardo Álvarez Aznar, der nach Ahlmann antrat, sollte der letzte des Normalumlaufs gewesen sein. Den nach ihm folgenden bisher auf Platz fünf bis eins rangierten Teilnehmern glückte dies nicht mehr. Ganz besonders unglücklich verlief die Prüfung für Pieter Devos: Bisher auf Rang zwei platziert, sprang sein Wallach Apart die Trippelbarre (Einsprung zur dreifachen Kombination) viel zu hoch und ohne Weite an, so dass das Paar im Spring landete. Beim erneuten Anreiten nach dem Wiederaufbau des Hindernisses überwand das Paar den Sprung zwar, jedoch mit Mühe und so, dass die Distanz zum nächsten Hindernis völlig unpassend wurde. Devos musste das Anreiten des nächsten Hindernisses abbrechen und schied aufgrund dieser zweiten Verweigerung aus.

Max Kühner legte im Stechen mit einer zügigen Null-Fehler-Runde vor. Ludger Beerbaum versuchte anzugreifen, doch bereits am ersten Hindernis kam es zu einem Fehler. Während auch Olivier Robert einen Hindernisfehler hatte, blieb Jarosław Skrzyczyński fehlerfrei – er reihte sich hinter Kühner ein. Anders Peder Fredricson: Unter dem Jubel des heimischen Publikums übernahm er, 1,5 Sekunden schneller als Kühner, die Führung. Als letzter Reiter im Stechen griff Eduardo Álvarez Aznar diese Führung nochmals an. Mit seinem Wallach Rokfeller de Pleville, mit dem er in den letzten Jahren diverse erfolgreiche Runden in Nationenpreisen und 5*-Großen Preisen bestritten hatte, schien er die Zeit von Fredricson nochmals unterbieten zu können. Doch die Uhr kam erst nach 37,97 Sekunden zum Stehen. Dies brachte ihm in dieser Prüfung nur Rang zwei ein, doch im Gesamtklassement ging er damit in Führung.[17][18]

Ergebnis:

Reiter Pferd 1. Umlauf Stechen Punkte
(Gesamtwertung)
Straf-
punkte
Zeit
(s)
Straf-
punkte
Zeit
(s)
1 Schweden Peder Fredricson Catch me not S 0 - 0 37,94 34
2 Spanien Eduardo Álvarez Aznar Rokfeller de Pleville 0 - 0 37,97 32
3 Osterreich Max Kühner Chardonnay 0 - 0 39,44 31
4 Polen Jarosław Skrzyczyński Chacclana 0 - 0 39,68 30
5 Vereinigte Staaten Beezie Madden Breitling 0 - 4 34,75 29
6 Belgien Niels Bruynseels Delux 0 - 4 38,01 28
7 Frankreich Olivier Robert Tempo de Paban 0 - 4 38,33 27
8 Deutschland Ludger Beerbaum Cool Feeling 0 - 4 39,72 26
9 Schweiz Martin Fuchs Clooney 4 75,23 25
10 Schweden Henrik von Eckermann Mary Lou 4 75,54 24

(beste 10 von 32 Teilnehmern)

3. Teilprüfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 6. April war Pausentag für die Weltcuppferde. Die dritte und damit letzte Teilprüfung stand am 7. April ab 14 Uhr auf dem Programm. Ausgeschrieben war die Prüfung als Springprüfung mit zwei unterschiedlichen Umläufen. Sie wurde nicht gegen die Zeit geritten, eine erlaubte Zeit war jedoch vorgesehen.[6] Bei Punktgleichheit im Gesamtreglement bezüglich des Weltcupsiegers wäre anschließend ein Stechen durchgeführt worden. Für Punktgleichheit auf allen anderen Platzierungen wurde die Zeit des zweiten Umlaufs der 3. Teilprüfung als Unterscheidungskriterium herangezogen.

Der erste Umlauf der dritten Teilprüfung war eine wirkliche Herausforderung für alle Prüfungsteilnehmer. Überhaupt nur fünf von ihnen gelang es, ohne Fehler zu blieben. Als besondere Herausforderungen erwiesen sich Hindernis 10, ein mit einem Steilsprung überbautes Wasserhindernis, sowie die Schlusslinie. Diese bestand aus einer dreifachen Kombination mit jeweils einfarbigen Hindernissen sowie dem Schlusssprung mit einer grauen Planke als oberstes Element des Hindernisses. Dennoch gelang es dem Parcoursbauer Santiago Varela, dass kein Paar wirklich schlecht aussah in diesem Parcours, es gab keine Aufgaben oder Stürze.

Null Strafpunkte hieß es erstmals beim Ritt von Abdel Said, der sich damit von Platz 15 auf Rang elf vorarbeiten konnte. Max Kühner und Daniel Deußer konnten ihr Ergebnis von (umgerechneten) sechs Strafpunkten halten, sie arbeiteten sich damit auf Rang vier vor dem letzten Umlauf vor. Auch ohne Fehler blieben die Schweizer Fuchs und Guerdat – beide lagen auf den Plätzen eins und zwei nach dem ersten Umlauf. Peder Fredricson unterlief ein Hindernisfehler, Eduardo Álvarez Aznar leistete sich gar zwei Springfehler.

Im zweiten Umlauf der besten 20 Starter gingen noch 19 Reiter an den Start. Henrik von Eckermann zog seinen Start zurück, nachdem seine Stute Mary Lou in den vorherigen Runden deutlich unter ihrem Leistungsvermögen geblieben war. In diesem letzten Parcours war erstmals bei diesem Weltcupfinale die erlaubte Zeit ein entscheidendes Kriterium, mehrere Reiter erhielten Zeitstrafpunkte. Gleich als erste Reiterin kam die 20-jährige Eve Jobs auf nur vier Strafpunkte, damit konnte sie sich bei ihrem ersten Weltcupfinale den 15. Platz sichern.

Ludger Beerbaum hatte für dieses Weltcupfinale eine ungewöhnliche Strategie gewählt: Im Zeitspringen hatte seinen erfahrenen Fuchswallach Casello geritten, in der zweiten Teilprüfung den 11-jährigen Cool Feeling. Für die dritte Teilprüfung wählte er wieder Casello. Nachdem er im ersten Umlauf der dritten Teilprüfung bereits 12 Strafpunkte gesammelt hatte, verlief auch der zweite Umlauf unglücklich für ihn. Casello machte vor einem Hindernis einen zusätzlichen sehr kurzen Galoppsprung, so dass sie das Hindernis nicht mehr passend springen konnten und mehrere Stangen abwarfen. Beerbaum verlor in Folge fast die Balance im Sattel und gab kurz danach auf. Olivier Philippaerts hatte im ersten Umlauf mit acht Strafpunkten den Anschluss zur Spitze des Klassements verloren. Im zweiten Umlauf gelang ihm mit seiner Stute Legend of Love die erste fehlerfreie Runde, die ihn in den Kreis der besten sieben zurückbrachte. Eduardo Álvarez Aznar unterlief mit Rokfeller de Pleville ein weiterer Fehler, so dass er das Weltcupfinale auf Rang acht beendete. Vorjahressiegerin Beezie Madden kam nach je einem Springfehler pro Umlauf an diesem letzten Tag auf Rang sechs.

Wie einige Monate zuvor bei den Weltreiterspielen vergab Max Kühner im letzten Umlauf seine Chance: Mit zwei Hindernisfehlern rutschte er auf Rang neun ab. Besser machte es Daniel Deußer, der fehlerfrei blieb und damit nur einen Springfehler hinter dem Führenden lag. Doch den drei bisher besten Teilnehmern unterlief kein Fehler: Steve Guerdat gewann zum dritten Mal ein Weltcupfinale, der von ihm trainierte Martin Fuchs wurde Zweiter. Der einzige verbliebene Schwede im Starterfeld, Peder Fredricson, sicherte sich den dritten Platz auf dem Podium. Für den Europameister von 2017 war dies im Alter von 47 Jahren seine erste Weltcupfinalteilnahme im Springreiten.

Ergebnis:[19][20]

Reiter Pferd Strafpunkte
1. Umlauf 2. Umlauf Gesamt
1 Deutschland Daniel Deußer Tobago Z 0 0 0
Schweiz Martin Fuchs Clooney 0 0 0
Schweiz Steve Guerdat Alamo 0 0 0
4 Schweden Peder Fredricson Catch me not S 4 0 4
5 Agypten Abdel Said Jumpy van de Hermitage 0 5 5

(beste fünf von 25 Teilnehmern)

Endstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reiter Pferd/
Pferde
1. Prüfung 2. Prüfung Punkte aus Prüfung 1 und 2 Punkte, umgerechnet in Strafpunkte[21] 3. Prüfung Straf-
punkte[22]
Punkte Punkte Straf-
punkte
Straf-
punkte
1 Schweiz Steve Guerdat Alamo 34 21 55 2 0 2 3
2 Schweiz Martin Fuchs Clooney 29 25 54 3 0 0 3
3 Schweden Peder Fredricson All In
und Catch me not S
23 34 57 1 4 0 5
4 Deutschland Daniel Deußer Tobago Z 26 22 48 6 0 0 6
5 Belgien Niels Bruynseels Delux 25 28 53 3 4 4 11 (66,14 s)
6 Vereinigte Staaten Beezie Madden Breitling 24 29 53 3 4 4 11 (66,27 s)
7 Belgien Olivier Philippaerts Legend of Love 31 23 54 3 8 0 11 (66,56 s)
8 Spanien Eduardo Álvarez Aznar Rokfeller de Pleville 28 32 60 0 8 4 12
9 Osterreich Max Kühner Chardonnay 16 31 47 6 0 8 14
10 Agypten Abdel Said Jumpy van de Hermitage 20 18 38 11 0 5 16
11 Belgien François Mathy Jr Casanova de l’Herse
und Uno de la Roque
30 19 49 5 4 8 17 (67,83 s)
12 Polen Jarosław Skrzyczyński Chacclana 22 30 52 4 4 9 17 (68,20 s)
13 Frankreich Olivier Robert Eros
und Tempo de Paban
19 27 46 7 12 5 24
14 Deutschland Christian Ahlmann Clintrexo Z 27 11 38 11 8 9 28
15 Vereinigte Staaten Eve Jobs Venue d’Fees des Hazalles 7 17 24 18 8 4 30
16 Vereinigte Staaten Kelli Cruciotti Hadja van Orshof 15 15 30 15 8 12 35
17 Vereinigte Staaten Georgina Bloomberg Chameur 5 20 25 17 8 16 41 (66,46 s)
18 Polen Wojciech Wojcianiec Naccord Melloni 11 16 27 16 4 21 41 (71,99 s)
19 Deutschland Ludger Beerbaum Casello
und Cool Feeling
17 26 43 8 4 AUFG (12)
20 Schweden Henrik von Eckermann Mary Lou 18 24 42 9 12 N.GES. (21)
21 Sudafrika Lisa Williams Campbell 6 14 20 20 9 (29)
22 Vereinigte Staaten Devin Ryan Cooper 9 10 19 20 12 (32)
23 Saudi-Arabien Chalid Abdulrahman al-Mobty Dona Evita 13 13 26 17 16 (33)
24 Japan Shino Hirota Life is beautiful 2 9 11 24 17 (41)
25 Estland Kullo Kender Artas 8 7 15 22 22 (44)
33 Schweiz Beat Mändli Dsarie AUSG

AUFG = aufgegeben / verzichtet
AUSG = ausgeschieden
DISQ = disqualifiziert
N.GES. = nicht gestartet

Weitere Prüfungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des Weltcupfinalturniers fanden diverse Rahmenprüfungen im Springreiten statt, unter anderem für Junge Reiter und junge Springpferde. Höchstdotierte Prüfung des Rahmenprogramms war die mit rund 860.000 Schwedischen Kronen dotierte Gothenburg Trophy am späteren Abend des 6. Aprils. Hierbei handelte es sich um eine Springprüfung mit einmaligem Stechen über Hindernisse bis zu einer Höhe von 1,55 Meter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Our History, gothenburghorseshow.com (englisch)
  2. Weltcup-Finale ohne Schneider und Sammy, dressursport-deutschland.de, 25. März 2019
  3. Definite Entries List Dressage World Cup Final Göteborg – Season 2018/2019, Stand 25. März 2019
  4. Ergebnis Grand Prix de Dressage
  5. Weltcup-Finale Dressur: Isabell Werth setzt Ausrufezeichen, Karolin Leszinski / Reiter Revue International, 5. April 2019
  6. a b Zeitplan und Ergebnisse Weltcupfinale Göteborg 2019
  7. Ergebnis Grand Prix Kür
  8. Weltcup-Finale Dressur: Isabell Werth macht den Hattrick, Karolin Leszinski / Reiter Revue International, 6. April 2019
  9. Wilhelm Genn muss auf Weltcup Finale verzichten, Alexandra Koch / Reiter Revue International, 23. März 2019
  10. Rangierungen der Weltcupligen Springen, Saison 2018/2019, fei.org
  11. Longines FEI World Cup Jumping Final 2019 - Definite Entries
  12. FEI Jumping World Cup - Season 2018-2019, Central European League Final Standings (PDF)
  13. From South Africa to WEG: Lisa Williams' Seemingly Impossible Journey, The Chronicle of the Horse, 4. September 2018
  14. Kein Weltcup-Finale für Gudrun Patteet und Pebbles, Dominique Wehrmann / St. Georg, 3. April 2019
  15. Ergebnis Springreiten, 1. Teilprüfung Weltcupfinale
  16. Gesamtwertung Weltcupfinale Springreiten, Zwischenstand nach der 1. Teilprüfung
  17. Ergebnis Longines FEI Jumping World Cup Final II, longinestiming.com
  18. Weltcup-Finale Springen: Peder Fredricson lässt die Arena beben, Karolin Leszinski / Reiter Revue International, 5. April 2019
  19. Ergebnis Springreiten, 3. Teilprüfung Weltcupfinale
  20. Steve Guerdat siegt zum dritten Mal im Weltcup-Finale, Deußer starker Vierter, Gabriele Pochhammer, St. Georg, 7. April 2019
  21. Springreiten: Zwischenstand nach zwei Teilprüfungen (PDF; 1,2 MB)
  22. Gesamtwertung Springreiten, Endstand (PDF; 1,2 MB)