Wikipedia Diskussion:Wiki Loves Folklore 2024/Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Ailura in Abschnitt Was ist Folklore?
Zur Navigation springen Zur Suche springen

@Ailura, Granada: ist es nicht sinnvoller, wenn schritt 2 und 3 vertauscht sind. erst hochladen, dann beschreiben?

ich hab unter dem aktuellen schritt 3 zweimal den Link zu deutschen upload-campaign eingebaut. das könnt ihr gern ändern

Ich will die campaign auch gern in der box "beteilige dich!" einbauen, aber ich scheiter. diese url soll aufgerufen werden. aber ich hab immer nen fehler drin. Vielleicht bekommt ihr das hin. Viele Grüße --Z thomas Thomas 16:31, 1. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Was ist Folklore?[Quelltext bearbeiten]

Venezianische Messe

Ich bin etwas irritiert von diesem Beispielbild aus der Internationalen Projektseite. Das ist nach dieser Definition, doch wohl eher Folklorismus. Die Empirische Kulturwissenschaft eines Hermann Bausinger, wie ich sie schon vor 40+ Jahren, am Rande kennengelernt habe, würde das aber als "Reliktdenken" betrachten - also kein Problem damit haben - und wohl auch solche Dinge wie Steampunk als eine kulturelle Bewegung bezeichnen. Zumal ja zum Beispiel auch innerhalb der Schwäbisch-alemannischen-Fastnacht Abgrenzungsbewegungen gegenüber den modernen Auswüchsen der jüngeren Zünfte bestehen, wir aber diese, egal wie neuzeitlich diese Figuren sind, als Teil der Schwäbisch-alemannische Fastnacht betrachten. Ich würde mich dennoch über eine zweite, oder dritte Meinung freuen. --Wuselig (Diskussion) 14:26, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Wir stellen uns den Schwerpunkt für den nationalen Wettbewerb im Bereich zwischen möglichst traditioneller Volkskultur und modernen kulturellen Bewegungen vor, die wir (jedenfalls im ersten Jahr) gleichberechtigt berücksichtigen wollen. Die nationale und internationale Jury arbeiten in diesem Wettbewerb unabhängig voneinander, wahrscheinlich führt das auch zu völlg unterschiedlichen Ergebnissen. Wir haben den nationalen Wettbewerb als Experiment gestartet und sind sehr gespannt auf die Einreichungen und Rückmeldungen, die den Scope für mögliche Wiederholungen sicher schärfen werden. Ich würde mich auch über weitere Meinungen freuen. --Ailura (Diskussion) 15:56, 2. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Ich hatte dieses Diskussion nicht gesehen, bevor ich mit der Vorjury begann. Ich war ein wenig irritiert: Für mich hat "Folklore" eine historische Komponente, also eine "Tradition", weshalb ich etwa die Bilder mit Hindumotiven als "Folklore" ansehen würde, da der Wettbewerb ja nicht "deutsche Folklore" heißt, sondern imo als Folklore in Deutschland definiert ist. Da etwa hätte ich mir mehr Fotos anderer Nationalitäten gewünscht, wie etwa türkisch, italienisch oder spanisch. Diese Bilder etwa von der Annotopia sind nach meinem Verständnis daher "Fantasy" und keine Folklore. -- Nicola kölsche Europäerin 13:02, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Das ist aus meiner Sicht genau das interessante und spannende bei der Frage. Was ist die "historische Komponente"? Ab wann beginnt die "Tradition"? Wie definiert man das ganze?
Naja, das sind schon mehr als eine Frage. Aber Wuselig ging weiter unten sehr beeindruckend schon darauf ein. So tief steck ich definitiv nicht in der Materie :-)
Wir haben 2024 im ersten WLF absichtlich sehr offen gehalten.
deinen Wunsch nach Fotos anderer Nationalitäten teilen wir auch, aber da sind wir natürlich auf die Uploads der Fotografen angewiesen. :-) viele Grüße --Z thomas Thomas 08:24, 14. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Naja, dafür ist das Erzgebirte ja gut vertreten - diese Pyramiden sind wohl das Fachwerk von WLF :) -- Nicola kölsche Europäerin 12:02, 14. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Mir stellt sich zudem jetzt ein weiteres Problem: Ist Christentum Foklore? Oder nur Rituale, die eigentlich nicht "christlich" sind? -- Nicola kölsche Europäerin 15:17, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Folklore ist zunächst einmal ein englisches Kunstwort des 19. Jahrhunderts. Also "was uns die Alten sangen". In diesem Sinne wären es also alte Überlieferungen und Gebräuche. Wissenschaftlich beschäftigt damit haben sich die Volkskundler. Dieses Fach hat sich einem Wandel unterzogen und hat sich in den 60er Jahren in seinem Rollenverständnis hinterfragt ("unter den Talaren, der Muff von tausend Jahren..."). In einer modernen Welt kann es nicht mehr nur um mündliche Überlieferung gehen. Das sieht man ja schon bei Fastnacht, Karneval, Fasching in seinen heutigen Darstellungsarten.
Ich habe während meines Studiums in Tübingen intensiven Umgang mit EKWlern (Empirische Kulturwissenschaft, statt der belasteten Volkskunde) gehabt. Es hätte damals nicht viel gefehlt und ich hätte mein VWL-Studium geschmissen und habe später oft darüber siniert, was gewesen wäre, wenn.
Ich gehe in der Tat mit der weiter gefassten, modernen Definition eines Hermann Bausingers, wie er sie auch in seinem Artikel "Folklore, Folkloristik" in der "Enzyklopädie des Märchens" (Zugang über Wikipedia Library) darlegt.
Daraus ein Zitat, für die weitestgehende Interpretation: "Neuere Auffassungen von Folklore betonen demgegenüber, daß Tradition ständig erneuert wird – und dies betrifft nicht nur Veränderungen im Rahmen schon vorhandener, sondern auch die Entstehung ganz neuer Traditionen."
Meine private Antwort auf Deine Frage "Ist Christentum Folklore?", oder natürlich auch jede andere Religion? Genau. Für den Christen ist es gelebter Glauben und es sind religiöse Handlungen und keine Rituale, die er dann natürlich dem Hindu unterstellen würde. Oder der Hindu der christliche Prozessionen in seinem Selbstverständnis viel gelassener sehen würde. Ich erinnere mich an eine Prozession vor vielen Jahren im August in Indien, die ich für eine bunte, laute Hinduprozession hielt, bis ich erkannte, dass es sich nicht um eine Lashkmi, oder Sarasvati handelte, sondern um eine Maria bei der Prozession der Little Flower Church zu Maria Himmelfahrt. Für einen Nichtgläubigen ist im Zweifelsfall alls Folklore, in seiner banalsten, modernen Wortbedeutung, während es für einen Gläubigen heiligste Rituale sind, die zu dokumentieren eigentlich blasphemisch sind.
Ich habe für mich deshalb bei dieser Premiere des Wettbewerbs in Deutschland, die freieste Definition des Begriffs gewählt. It's a Wiki, wir werden sehen wo wir im kommenden Jahr stehen.
Aber ich freue mich auf jeden Fall, dass Du Nicola, die Diskussion nochmals angestoßen hast. --Wuselig (Diskussion) 19:42, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Ich hatte mir bis zu diesem Projekt noch nie Gedanken darüber gemacht, und aus meiner Umgebung fiel mir auch nur Karneval ein :) (offenbar nicht nur mir). Bei Religionen bin ich als Atheistin sehr vorsichtig - ich merke an mir, dass ich nicht-christliche Religionen "fokloristischer" finde, was natürlich Quatsch ist.
@Wuselig. Ich sehe, dass Du einen fundierteren Zugang zu dem Thema hast. Man kann sicherlich so manche Überlegung in Kriterien für das kommende Jahr einfließen lassen. -- Nicola kölsche Europäerin 19:49, 13. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Spannend ist das hier in dem Zusammenhang, auch das immaterielle Kulturerbe stellt Volkskultur, Tradition und Folklore dar --Z thomas Thomas 17:34, 14. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Wir sollten noch zur Kulturanthropologie verlinken, die gehört auch in das Begriffsfeld. Ich habe im Kontext einer Ringvorlesung über Protestkultur vor Jahren mal ein Sommersemester lang näheren Kontakt zu den Münchner Europäischen Ethnologen gehabt und fand deren Herangehensweise super spannend (und dass sie ihren wöchentlichen Jour-Fix des Instituts im Biergarten abgehalten haben und mich als Außenstehenden einfach einluden). Grüße --h-stt !? 19:29, 21. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Bin da wohl zu pragmatisch aber Bilder von Porschetraktoren sind nichts Volkstümmliches sondern einfach nur Oldtimer. Und Steampunk ist für mich Szene - so wie Goths oder Punk. Dem entsprechend bewerte ich das auch so in meinen Voten. --Elmie (Diskussion) 14:45, 25. Mär. 2024 (CET)Beantworten
So ähnlich habe ich das auch gehandhabt, mitunter nach längerem Grübeln. -- Nicola kölsche Europäerin 14:52, 25. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Ich sehe da keine wirklich deutliche Grenze zwischen Szene und Kultur. Hiphop ist deutsches UNESCO-Kulturerbe. --Ailura (Diskussion) 15:18, 25. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Das mag ja sein und dann ist das ggf. irgendwann mal Folklore/Brauchtum. Aber 2024 schon Brauchtum? --Elmie (Diskussion) 11:49, 26. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Kölsches Schmankerl zum Theme Brauchtum ein lächelnder Smiley  -- Nicola kölsche Europäerin 12:23, 26. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Unsere Zeit wird immer schneller. Die neuen Bräuche überschlagen sich, werden von den einen angenommen, von den anderen verachtet. Was etabliert sich, was ist nach einigen Jahren schon wieder vergessen? Meine Abifeier, hat mit den heutigen nichts mehr gemein. Reservistenbräuche starben mit dem Ende der Wehrpflicht aus. Kommen sie wieder, wenn diese wieder eingeführt wird? Jungesellenabschiede, sind aus meiner Wahrnehmung heute mehr Jungesellinenabschiede. Sind Genderrevealparties bei uns schon Brauchtum, oder kommt das erst? Valentinstag, Halloween. Was ist erlaubt, was ist verboten? Darf man im Dirndl aufs Canstatter Volksfest, oder gar auf den Bremer Dom. Welche Tradition hat ein Biergarten im Münsterland? Maibäume zwischenzeitlich deutschlandweit? Sitten, Gebräuche und Feste die aus religiösen Riten und Handlungen entstanden sind, werden zwischenzeitlich, von diesen religiösen Fesseln gänzlich befreit in neuen Formen wietergeführt, überspringen Konfessionsgrenzen, oder es wird gar nicht mehr wahrgenommen, dass es solche regional überhaupt einmal gab. Dem Link zum "Brauchtum" stelle ich mal den den Link zur "Subkultur" entgegen. --Wuselig (Diskussion) 12:42, 26. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Bitte nagelt mich hier nicht auf einzelne Begriffe wie Brauchtum fest, wir haben versucht, alles was uns zu Folklore eingefallen ist, hier abzubilden, und ich finde es auch schön, wenn die Fotografen das genauso machen. --Ailura (Diskussion) 15:59, 28. Mär. 2024 (CET)Beantworten