Wilhelm (Weimar-Orlamünde)

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Wilhelm von Ballenstedt (* 1112 in Worms; † 13. Februar 1140 in Cochem) aus dem Geschlecht der Askanier war ab 1124 Graf von Weimar-Orlamünde sowie Pfalzgraf bei Rhein ab 1126/1129.

Wilhelm war der jüngere Sohn des Pfalzgrafen bei Rhein und Grafen von Weimar-Orlamünde, Siegfried I. († 1113), und der Gertrud von Northeim († 1154), Tochter des Markgrafen Heinrichs von Friesland, Graf im Rittigau und im Eichsfeld.

Leben

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1113 erbte sein älterer Bruder Siegfried II. die väterliche Grafschaft Weimar-Orlamünde, während die Pfalzgrafschaft bei Rhein von Gottfried von Calw usurpiert wurde.

Um 1115 heiratete seine Mutter in zweiter Ehe Otto I. von Salm, der vermutlich die Regentschaft für den minderjährigen Siegfried II. führte. 1124 starb sein Bruder Siegfried II., und der noch immer minderjährige Wilhelm folgte ihm als Graf von Weimar-Orlamünde, vermutlich unter der Regentschaft Ottos.

Als 1126 Wilhelms Onkel Lothar von Supplinburg (ein Schwager seiner Mutter) als Lothar III. zum römisch-deutschen König gewählt worden war, übte dieser Druck auf Gottfried von Calw aus, Wilhelm wieder als Pfalzgraf bei Rhein einzusetzen. Wilhelm wurde wieder zum Pfalzgrafen ernannt stand aber bis zum Ende seiner Minderjährigkeit (1129) unter der Regentschaft Gottfrieds, daneben erhielt auch Wilhelms Stiefvater Otto die Pfalzgrafentitel bei Rhein.

Im Deutschen Thronstreit stand Wilhelm auf Seiten der Welfen.

Wilhelm heiratete eine gewisse Adelheid, die Ehe blieb jedoch ohne Nachkommen.

Als Wilhelm starb, folgte ihm in der Grafschaft Weimar-Orlamünde sein Vetter Albrecht der Bär. In der Pfalzgrafschaft Rhein wurde sein Stiefvater Otto vom Stauferkönig Konrad III. gestürzt und Heinrich II. von Österreich an dessen Stelle eingesetzt.

Besitzungen

Am 17. März 1130 schenkten er und seine Ehefrau Adelheid dem Kloster St. Matthias in Trier die volle Zollfreiheit auf der Mosel vor der Burg Cochem, die im Jahre 1136 auch der Augustiner-Chorherrenabtei des Kloster Springiersbach verliehen wurde. Weiterhin schenkte Wilhelm dem Kloster Springiersbach im Jahre 1136 einen Distrikt im benachbarten Kondelwald und befreite drei bereits zuvor überwiesene Höfe von der Vogtei. Vor seinem Tod verfügte er, das Springiersbach seine letzte Ruhestätte werden solle und tradierte seinen ganzen Besitz. Hierunter befanden sich u. a. Höfe in Pünderich und Alflen sowie der Sommethof auf dem Klottener Berg. Des Weiteren Grundbesitz z. T. mit Hofhäusern in Briedel, Kaimt, Spei bei Merl, Alf, Sankt Aldegund, Bremm, Nehren, Klotten und Wirfus, wobei sich der pfalzgräfliche Besitz auf die Fiskalbezirke Kröv und Klotten konzentrierte.

Literatur

VorgängerAmtNachfolger
Gottfried von CalwPfalzgraf bei Rhein
(mit Otto I. von Salm)
1126/1129–1140
Heinrich II. von Österreich
Siegfried II.Graf von Weimar-Orlamünde
1124–1140
Albrecht der Bär