Wilhelm von Schweden
Carl Wilhelm Ludvig, genannt Wilhelm (* 17. Juni 1884 in Schloss Tullgarn, Södertälje; † 5. Juni 1965 in Flen) war ein schwedischer Prinz und Herzog von Södermanland.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern waren König Gustav V. von Schweden und Viktoria von Baden. Er war der Bruder des späteren schwedischen Königs Gustav VI.
Prinz Wilhelm war 1908 bis 1914 mit der Großfürstin von Russland Maria Pawlowna (1890–1958) verheiratet. Aus der Ehe ging mit Lennart Bernadotte (1909–2004) ein Kind hervor.[1]
Um 1939 wurde Wilhelm Präsident des schwedischen PEN-Clubs.[2]
Nach der Scheidung 1914 lernte er seine zukünftige Lebensgefährtin Jeanne Leocadie de Tramcourt (1875–1952) kennen und lebte mit ihr im Schloss Stenhammar. Sie war offiziell als Schlosswirtin bis zu ihrem Tode an seiner Seite. Sie starb am 2. Januar 1952 während eines Schneesturmes bei einem Verkehrsunfall nach einem Besuch bei Lennart Bernadotte.[3] Prinz Wilhelm, der das Auto fuhr, konnte sich für den Rest seines Lebens nicht von diesem erschütternden Erlebnis erholen.
Wilhelm nahm an mehreren wissenschaftlichen, ethnographischen und archäologischen Expeditionen teil. Er besuchte Thailand, Afrika und Zentralamerika und war Mitarbeiter (Autor und Regie) an mehreren Dokumentarfilmen.[4] Er schrieb Gedichte, Romane und Erzählungen von den Reisen. Als Prinz Wilhelm war er ein bekannter Fotograf und Autor weit mehr als 30 Bücher.[5] Überdies liebte er die Jagd.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wild African Animals I Have Known, John Lane, 1923
- Svarta noveller (Schwarze Geschichten), Norstedt & Söner, 1924
- Amerika från estraden (Amerika vom Podium), 1928
- Fransysk visit (Französischer Besuch), Norstedt & Söner, 1946
- Känner du landet (Kennst du das Land?), 1950
- Blick Tillbaka (Schau zurück), Vingförlaget, 1952
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Med prins Wilhelm på afrikanska jakstigar (Leben afrikanischer Menschen und Tiere), Erstaufführung am 6. März 1922 in Göteborg
- Havets melodi (Die Melodie des Meeres), 1934
- Folk mellan fjäll (Menschen zwischen Bergen), 1938
- Ekhult heter gården (Der Name des Gartens ist Ekhult), 1941
Drehbuch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uddeholm, 1946
- Skärkarlar och sälar på Harstena (Schals und Siegel bei Harstena), 1947
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1948: Kommandant mit Großkreuz des Wasaordens
- Ritter des dänischen Elefanten-Ordens
- Großkreuz des italienischen Annunziaten-Ordens
- Großkreuz des Finnischen Ordens der Weißen Rose
- Ritter der siamesischen Chakri-Ordens
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Ritter des Orden des heiligen Karl
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wilhelm lernte 1939 Thomas Mann in Stockholm kennen, wo sie sich 1950 wiedertrafen.[2]
Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ahnentafel von Wilhelm von Schweden | ||||||||
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Ururgroßeltern |
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Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg |
Fürst |
Herzog |
Großherzog |
König |
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen |
Großherzog Karl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach |
Urgroßeltern |
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Herzog |
Großherzog |
Kaiser | ||||
Großeltern |
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Großherzog | ||||||
Eltern |
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Wilhelm von Schweden |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gothaischer Genealogischer Hofkalender Jg. 1912, Justus Perthes Verlag, Gotha 1912, S. 93.
- Wilhelm von Schweden. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 32: Werth–Väderkvarn. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1921, Sp. 457–458 (schwedisch, runeberg.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Markus Zeiler, Heinz-Dieter Meier, Petra M. Martin, Christoph Hölz, Frank Mienhardt: Orangeriekultur im Bodenseeraum: Beiträge der 32. Jahrestagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e. V., 15. bis 17. September 2011. Lukas Verlag, 2013, ISBN 978-3-86732-158-7 (google.de).
- ↑ a b Thomas Mann: Tagebücher, 1951–1952. S. Fischer, 1993, ISBN 978-3-10-048195-5 (google.de).
- ↑ Svenska Dagbladets historiska arkiv. In: SvD.se. (svd.se [abgerufen am 27. Januar 2018]).
- ↑ Bettina Kümmerling-Meibauer, Astrid Surmatz: Beyond Pippi Longstocking: Intermedial and International Approaches to Astrid Lindgren’s Work. Routledge, 2011, ISBN 978-1-136-74193-7 (google.de).
- ↑ Wilhelm von Schweden. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 32: Werth–Väderkvarn. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1921, Sp. 457–458 (schwedisch, runeberg.org).
Personendaten | |
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NAME | Wilhelm von Schweden |
ALTERNATIVNAMEN | Carl Wilhelm Ludvig |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Södermanland |
GEBURTSDATUM | 17. Juni 1884 |
GEBURTSORT | Södertälje |
STERBEDATUM | 5. Juni 1965 |
STERBEORT | Flen |
- Familienmitglied des Hauses Bernadotte
- Großkreuz des Wasaordens
- Ritter des Schwarzen Adlerordens
- Träger des Ordens des norwegischen Löwen
- Träger des Falkenordens (Großkreuz)
- Träger des Elefanten-Ordens
- Honorary Knight Grand Cross des Royal Victorian Order
- Gustav V. (Schweden)
- Schwede
- Geboren 1884
- Gestorben 1965
- Mann