Wilkiejmy

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Wilkiejmy
?
Wilkiejmy (Polen)
Wilkiejmy (Polen)
Wilkiejmy
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyn
Gmina: Jeziorany
Geographische Lage: 54° 0′ N, 20° 41′ OKoordinaten: 53° 59′ 49″ N, 20° 40′ 32″ O
Einwohner: 230 (2021[1])
Postleitzahl: 11-320[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Wójtówko/DW 593UstnikPotryty
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Wilkiejmy (deutsch Walkeim) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Jeziorany (Stadt-und-Land-Gemeinde Seeburg) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilkiejmy liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 32 Kilometer westlich der früheren Kreisstadt Rößel (polnisch Reszel) bzw. 27 Kilometer nördlich der heutigen Kreismetropole und auch Woiwodschaftshauptstadt Olsztyn (deutsch Allenstein).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründungsjahr des weit gestreuten und vor 1820 Valkeim genannten Dorfes ist 1348:[3] Am 19. April jenes Jahres verschrieb Bischof Hermann von Prag mehreren Prußen Land auf dem Felde von Wilkekaym.[4] Im Jahre 1785 wurde Valkeim als köllmisches Dorf mit zwölf Feuerstellen erwähnt, im Jahre 1820 ebenfalls, aber mit 16 Feuerstellen bei 92 Einwohnern.[4]

1874 kam Walkeim zum neu gebildeten Amtsbezirk Voigtshof (polnisch Wójtówko) im ostpreußischen Kreis Rößel.[5] 1885 zählte das Dorf 154 Einwohner,[4] 1910 waren es ebensoviele.[6]

Am 15. August 1929 wurde der Amtsbezirk Voigtshof in „Amtsbezirk Walkeim“ umbenannt,[5] so dass das Dorf nun auch Amtssitz war. 1933 belief sich seine Einwohnerzahl auf 309 und 1939 auf 301.[7]

Als das gesamte südliche Ostpreußen 1945 in Kriegsfolge an Polen fiel, erhielt Walkeim die polnische Namensform „Wilkiejmy“. Es ist heute eine Ortschaft im Verbund der Stadt-und-Land-Gemeinde Jeziorany (Seeburg) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Walkeim (1929–1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Auflösung bzw. Umbenennung des Amtsbezirks Voigtshof wurde Walkeim für 16 Jahre Sitz eines Amtsbezirks mit diesen Dörfern:[5]

Deutscher Name Polnischer Name
Modlainen Modliny
Walkeim Wilkiejmy

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Walkeim in die evangelische Kirche Seeburg (Ostpreußen)[8] (polnisch Jeziorany) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische St.-Bartholomäus-Kirche der Stadt[9] im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Wilkiejmy gehört katholischerseits weiterhin zur Pfarrei in Jeziorany, jetzt im Erzbistum Ermland gelegen, evangelischerseits zur Christus-Erlöser-Kirche Olsztyn (Allenstein) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilkiejmy liegt an einer Nebenstraße, die bei Wójtówko (Voigtshof) von der Woiwodschaftsstraße 593 abzweigt und bis nach Potryty (Potritten) führt. Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polska w Liczbach: Wieś Wilkiejmy w liczbach (polnisch)
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2022, S. 1470 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Walkeim, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. a b c Geschichtliches Orts-Verzeichnis: Walkeim
  5. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Voigtshof/Walkeim
  6. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Rößel
  7. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Rößel
  8. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 490
  9. Bernhard Wagner: Ortsverzeichnis des Kreises Rößel, Nr. 170