William Z. Hassid

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William Zev Hassid (geboren 1. Oktober 1897 oder 1899 in Jaffa, Osmanisches Reich; gestorben 28. April 1974 in Berkeley, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Biochemiker an der University of California, Berkeley. Er ist vor allem für seine Beiträge zur Chemie der Kohlenhydrate und Polysaccharide bekannt.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ze’ev Hassid wurde wahrscheinlich 1899 als Kind jüdischer Einwanderer aus Polen in Jaffa, Palästina, geboren, das damals zum Osmanischen Reich gehörte. Er gab selbst gelegentlich aber auch 1897 oder 1901 als Geburtsjahr an. Er wuchs überwiegend in der Nähe von Kremenez (Russisches Kaiserreich, heute Ukraine) auf. In Petach Tikwa, Palästina, besuchte er ab 1914 die Landwirtschaftsschule. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat im First Judeans Regiment der Britischen Armee, er erhielt die britische Staatsbürgerschaft.

1920 ging Hassid in die Vereinigten Staaten, wo er den Vornamen William annahm. Seinen Plan, nach Palästina zurückzukehren, um dort die Landwirtschaft aufbauen zu helfen, verwirklichte er nicht. Später nahm er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. Er erhielt 1925 an der University of California, Berkeley einen Bachelor, 1930 einen Master und 1934 bei Walter H. Dore einen Ph.D. in Pflanzenphysiologie. Titel der Promotion war A study of the carbohydrates in the plant Irideae laminarioides with particular reference to galactan. Ab etwa 1927 hatte er bei Dennis R. Hoagland eine Anstellung in der Abteilung für Pflanzenernährung, wo Hassid nach verschiedenen Positionen als Assistent, Dozent und Assistenzprofessor schließlich 1947 eine ordentliche Professur erhielt. 1959 wurde er Professor für Biochemie, 1965 wurde er emeritiert, war aber noch an der Agricultural Experiment Station wissenschaftlich tätig.

Hassid und Mitarbeiter konnten wesentliche Beiträge zur Aufklärung der Biosynthese-Stoffwechselwege verschiedener Kohlenhydrate aus Pflanzen und Mikroorganismen leisten. Die erstmalige Anwendung radioaktiver Markierungen in der Photosyntheseforschung geschah 1939 durch Hassid, Sam Ruben und Martin Kamen.[1][2] Hassid, Michael Doudoroff und Horace A. Barker gelang 1944 erstmals die Synthese von Saccharose (Kristallzucker).[3] Zu Hassids Schülern und Schülerinnen zählten Helene Babad, Victor Ginsburg, Elizabeth F. Neufeld, Donald A. Rappoport und Winifred M. Watkins.

William Zev Hassid war seit 1936 mit Lila Berlin Fenigston verheiratet; das Paar hatte keine Kinder.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S. Ruben, M. D. Kamen, W. Z. Hassid, D. C. Devault: PHOTOSYNTHESIS WITH RADIO-CARBON. In: Science. Band 90, Nummer 2346, Dezember 1939, S. 570–571, doi:10.1126/science.90.2346.570, PMID 17830704.
  2. S. Ruben, W. Z. Hassid, M. D. Kamen: RADIOACTIVE NITROGEN IN THE STUDY OF N2 FIXATION BY NON-LEGUMINOUS PLANTS. In: Science. Band 91, Nummer 2372, Juni 1940, S. 578–579, doi:10.1126/science.91.2372.578, PMID 17758847.
  3. H. A. Barker, W. Z. Hassid, M. Doudoroff: ENZYMATIC SYNTHESIS OF CRYSTALLINE SUCROSE. In: Science. Band 100, Nummer 2586, Juli 1944, S. 51, doi:10.1126/science.100.2586.51, PMID 17758920.
  4. Sugar Research Foundation Prize. In: Nature. 162, 1948, S. 769, doi:10.1038/162769b0.
  5. a b William Z. Hassid. In: gf.org. John Simon Guggenheim Foundation, abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  6. William Z. Hassid. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  7. Claude S. Hudson Award. In: acscarb.org. ACS Division of Carbohydrate Chemistry, abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  8. Book of Members 1780–present, Chapter W. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 28. März 2020 (englisch).