Yello Strom

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Yello Strom GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 9. August 1999
Sitz Köln, Deutschland Deutschland
Leitung Volker Bloch (Geschäftsführung)

Claudia Tillmann (operative Führung)[1]

Mitarbeiterzahl 100 (2018)
Umsatz 735 Mio. € (2006)[2]
Website www.yello.de

Die Yello Strom GmbH ist ein deutscher bundesweiter Strom- und Gasanbieter mit Sitz in Köln. Das 100-prozentige Tochterunternehmen der EnBW bietet Energieprodukte für private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen an.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Liberalisierung des Energiemarktes 1998 wurden die deutschen Versorgungsmonopole aufgebrochen. Leitungsnetze, die nach wie vor ein natürliches Monopol darstellen, müssen seitdem allen Stromlieferanten – auch denjenigen ohne eigene Netze – zu den gleichen Bedingungen zur Verfügung stehen. Für den Verbraucher bedeutet dies die freie Wahl des Stromanbieters.

Am 9. August 1999 startete Yello Strom als neuer Stromanbieter in den deutschen Markt. Das Unternehmen Yello Strom besitzt weder eigene Stromnetze noch erzeugt es Energie. Es ist eine reine Vertriebsgesellschaft, die den Strom einkauft und an die Endabnehmer vertreibt.

Yello Strom verzeichnet bundesweit rund 900.000 Kunden. Seit dem Geschäftsjahr 2004 schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen.

Im Jahre 2002 war Yello Strom Gründungsmitglied des Bundesverband Neuer Energieanbieter e.V. (bne).

Im April 2007 stellte das Kölner Unternehmen einen neuartigen Zähler vor und startete in eine finale Testphase mit 1000 Kunden, bevor der intelligente Zähler am 2. Dezember 2008 als erster bundesweit auf den Markt gebracht wurde. Der Yello Sparzähler online übermittelte die Stromverbrauchsdaten sekundengenau an den Kunden-PC und machte dort den Verbrauch durch Diagramme sichtbar. So konnte der Kunde unmittelbar erkennen, wann er wie viel Strom verbraucht und wie viel ihn das kostet. 2016 hat Yello den Vertrieb der intelligenten Zähler eingestellt.

Im Oktober 2007 begann Yello Strom mit dem Vertrieb von Gas in den Pilotregionen Essen und Nürnberg. Das Gas wurde dort als Kombi-Produkt mit dem Gas Sparzähler angeboten. Der Sparzähler machte ähnlich wie der Yello Sparzähler online für Strom den Gasverbrauch für den Kunden am heimischen PC sichtbar. Das Pilotprojekt wurde 2011 beendet. Seit 2012 bietet Yello bundesweit Gas an.

Auf der CeBIT 2008 ist Yello Strom mit Microsoft in eine strategische Partnerschaft zur Weiterentwicklung des Yello Sparzählers online gestartet. Im Juni 2008 wurde der Stromzähler mit dem red dot Design-Award ausgezeichnet, im Februar 2009 mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2009 in Gold (Design von IDEO).

Am 24. Oktober 2008 wurde Yello Strom für seinen Stromzähler der Negativpreis Big Brother Award 2008 in der Kategorie Technik verliehen für mangelnde Informationen über den Datenschutz.[3]

Zum 31. Juli 2020 fusionierte die EnBW die Yello Strom GmbH mit ihrer Tochtergesellschaft NaturEnergie+ Deutschland GmbH.

Yello hat rund 100 Mitarbeiter. Unternehmensstandort ist Köln.[4][5]

Stromkennzeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach § 42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind seit dem 15. Dezember 2005 alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms zu veröffentlichen.

2021 bundesweiter
Durchschnitt[6]
Yello Gesamt[6] Yello Standard[6] Yello Ökostrom[6]
Erneuerbare Energieträger 45,2 % 52,8 % 60,3 % 100 %
Kernenergie 12,9 % 13,8 % 11,7 % 0 %
Fossile Energieträger + sonstige 41,9 % 33,4 % 28,0 % 0 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0003 0,0004 0,0003 0
CO2-Emissionen (g/kWh) 350 274 231 0
2020 bundesweiter
Durchschnitt[7]
Yello Gesamt[7] Yello Standard[7] Yello Ökostrom[7]
Erneuerbare Energieträger 49,0 % 52,3 % 74,2 % 100 %
Kernenergie 12,4 % 19,4 % 10,5 % 0 %
Fossile Energieträger + sonstige 38,6 % 28,3 % 15,3 % 0 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0003 0,0005 0,0003 0
CO2-Emissionen (g/kWh) 310 221 120 0
2019 bundesweiter
Durchschnitt[8]
Yello Gesamt[8] Yello Standard[8] Yello Ökostrom[8]
Erneuerbare Energieträger 44,3 % 70,4 % 60,4 % 100 %
Kernenergie 13,5 % 15,7 % 21,1 % 0 %
Fossile Energieträger + sonstige 42,2 % 13,9 % 18,5 % 0 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0004 0,0004 0,0006 0
CO2-Emissionen (g/kWh) 352 109 147 0
2018 bundesweiter
Durchschnitt
Yello[9]
Erneuerbare Energieträger 38,2 % 65,3 %
Kernenergie 13 % 15,4 %
Fossile Energieträger + sonstige 48,8 % 19,3 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0003 0,0004
CO2-Emissionen (g/kWh) 421 155
2017 bundesweiter
Durchschnitt
Yello
Erneuerbare Energieträger 33,1 % 52,9 %
Kernenergie 12,7 % 17,4 %
Fossile Energieträger + sonstige 50,7 % 25,6 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0003 0,0005
CO2-Emissionen (g/kWh) 435 205
2016 bundesweiter
Durchschnitt[10]
Yello Gesamt[10] Yello Standard[10] Yello Ökostrom[10]
Erneuerbare Energieträger 32 % 50,2 % 45,7 % 100 %
Kernenergie 14,3 % 23,5 % 25,6 % 0 %
Fossile Energieträger + sonstige 53,7 % 26,3 % 28,7 % 0 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0004 0,0006 0,0007 0
CO2-Emissionen (g/kWh) 471 216 235 0
2015 bundesweiter
Durchschnitt
Yello
Erneuerbare Energieträger 28,7 % 45,5 %
Kernenergie 15,4 % 26,3 %
Fossile Energieträger + sonstige 52,8 % 24,7 %
Radioaktiver Abfall (g/kWh) 0,0004 0,0007
CO2-Emissionen (g/kWh) 476 202

In der Anfangszeit des Unternehmens sah sich Yello Strom von Greenpeace erhobenen Vorwürfen ausgesetzt, es würde nur billigen Atomstrom verkaufen.[11] Zu dieser Zeit stammte der Strommix, laut Unternehmensaussagen, zu 70 Prozent aus norwegischer Wasserkraft.[12] 2005 bezog Yello Strom aber über die Hälfte des Stroms aus Atomkraftwerken.

Ökostrom[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yello Strom bietet seinen Kunden Ökostrom zum Kauf an. Diese enthalten 100 Prozent Ökostrom aus Europa und sind TÜV[13] zertifiziert. Für die Strommenge, die von Kunden verbraucht wird, erwirbt Yello sogenannte Herkunftszertifikate von regenerativen Erzeugungsanlagen in Europa.[14] Die Verbraucherzentrale NRW schreibt, dass solche Modelle jedoch ihrer Meinung nach wenig mit Ökostrom zu tun haben. Im Gegensatz zu anderen Ökostromanbietern wird bei Yello nicht transparent gemacht, wo die Gewinne aus dem Verkauf des Stroms investiert werden. Ökostrom ergebe nur Sinn, wenn damit auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien gefördert würde. Der Kauf von Strom aus Wasserkraft im Ausland führe beispielsweise außerdem dazu, dass dort mehr Strom aus konventionellen Kraftwerken benötigt wird.[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Kreutz: Also ich glaube, Strom ist gelb. Über die Kunst, Konzerne Farbe bekennen zu lassen. Hatje Cantz, Ostfildern 2000.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1] Yello Strom, seit 2020
  2. https://www.strom-magazin.de/stromanbieter/yello-strom-gmbh_25.html
  3. Yello Strom GmbH. Abgerufen am 16. Dezember 2018.
  4. Über Yello-Unternehmen
  5. Mitarbeiter der Yello Strom GmbH: Entwicklung der Mitarbeiterzahlen und Personalstruktur (Memento vom 22. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  6. a b c d Wo kommt der Yello Strom her? Yello Strom, abgerufen am 31. Januar 2023.
  7. a b c d Wo kommt der Yello Strom her? Yello Strom, abgerufen am 31. Januar 2023.
  8. a b c d Yello Strom: Wo kommt der Strom her? Abgerufen am 10. Dezember 2020.
  9. Yello Strom GmbH Wo kommt der Strom her? Abgerufen am 31. Oktober 2019.
  10. a b c d Yello Strom: Wo kommt der Strom her? Abgerufen am 25. Februar 2019.
  11. Greenpeace: Germany - Shut down Yello nuclear power Greenpeace occupies nuclear power plant cooling tower at Philippsburg (Memento vom 21. Dezember 2007 im Internet Archive) 23. Februar 2000.
  12. stromtip: https://www.stromtip.de/News/2844/Yello-GmbH-erstattet-Anzeige.html?erx1=3. 16. Dezember 1999.
  13. NORD
  14. Europa
  15. [2]