Umhausen

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Umhausen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Umhausen
Umhausen (Österreich)
Umhausen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Imst
Kfz-Kennzeichen: IM
Fläche: 137,42 km²
Koordinaten: 47° 8′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 47° 8′ 23″ N, 10° 55′ 39″ O
Höhe: 1031 m ü. A.
Einwohner: 3.454 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 25 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6441
Vorwahl: 05255
Gemeindekennziffer: 7 02 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorf 30
6441 Umhausen
Website: http://www.umhausen.com
Politik
Bürgermeister: Mag. Jakob Wolf (Zukunftsliste Umhausen)
Lage von Umhausen im Bezirk ImstVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Umhausen im Bezirk Imst (anklickbare Karte)Arzl im PitztalHaimingImstImsterbergJerzensKarresKarröstenLängenfeldMiemingMils bei ImstMötzNassereithObsteigOetzRietzRoppenSt. Leonhard im PitztalSautensSilzSöldenStamsTarrenzUmhausenWennsTirol (Bundesland)
Lage der Gemeinde Umhausen im Bezirk Imst (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Umhausen ist eine Gemeinde im Bezirk Imst, Tirol, Österreich. Sie liegt im Ötztal in einer Talweitung auf dem Murkegel des Horlachbachs, verstreut auf verschiedene Weiler und Dörfer.

Ortsteile: Umhausen, Tumpen, Köfels, Farst, Niederthai, Östen

Umhausen war ein Zentrum des Flachsanbaus. Heute ist die Gemeinde ein zweisaisonaler Fremdenverkehrsort, ohne jedoch auf den Massentourismus zu setzen. Zusätzlich gibt es einige Gewerbebetriebe.

Sehenswürdigkeiten sind die gotische Pfarrkirche mit barocken Anbauten, reich bemalte Gasthäuser im Zentrum, der mit 150 m höchste Wasserfall Tirols (Stuibenfall) und das 2001 errichtete Ötzi-Dorf, ein archäologischer Freilichtpark, der die Lebensbedingungen und Lebensweise der damaligen Bewohner im Neolithikum darstellt.

Köfels-Bergsturz

Eine geologische Besonderheit bietet Köfels: Bei einem drei Milliarden Kubikmeter umfassenden Bergsturz vor etwa 8000 Jahren erfolgte durch Druck und Reibungshitze eine Umwandlung von Gneis zu einem glasigen Gestein, das als Köfelsit bezeichnet wird. Deutlich erkennt man die Bruchflächen am Berg und die Abraumhalde.

Durch den Bergsturz staute sich auch der Horlachbach und es bildete sich später der Stuibenfall im Weiler Niederthai. Der Stuibenfall ist der höchste Wasserfall Tirols mit einer Fallhöhe von 150 m. Das Wort "stuiben" bedeutet "stäuben".

Radonvorkommen - Bad Umhausen

In den 1990er Jahren war die Gemeinde Umhausen durch das entdeckte, natürlich vorkommende, Edelgas Radon eurpaweit in den Medien. Dieses Vorkommen wurde in weiterer Folge insbesondere durch die Universität Innsbruck wissenschaftlich untersucht.

Ergebnis der Untersuchungen war, dass das im Umhauser Grundwasser vorkommende Edelgas Radon alle Ansprüche einer Heilquelle für chronisch rheumatischen Erkrankungen und schmerzstillende Behandlungen erfüllt. Ab 2010 entsteht in Greit, am südlichen Ortsende, ein Kurzentrum.[1] Die Fertigstellung ist für 2012 geplant. Das Vorkommen des radonhältigen Heilwassers beläuft sich auf ca. 200 Millionen m³ und wird mittels zweier Tiefbrunnen im Ortsteil Neudorf gefördert. Umhausen kann sich weiterer Folge Bad Umhausen nennen.

Rodelzentrum Grantau, WM 2011

In der Grantau befindet sich seit 1999 das "Bundesleistungszentrum West für das Rodeln auf Naturbahnen". Jährlich werden auf der 955m langen Strecke Weltcuprennen gefahren. 2011 finden die Weltmeisterschaften im Naturbahnrodeln auf der Naturrodelbahn Grantau statt.

Engelswand

Außerhalb des Ortsteils Tumpen befindet sich die Engelswand, um die sich mehrere Sagen ranken.[2][3] Ein Teil der Wand dient als touristischer Klettergarten mit über 70 Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.[4]

Der größte Teil des Felsgürtels oberhalb der beiden Weiler Platzl und Lehn mit der Silikatfelswand und den vorgelagerten Schuttfluren am Fuße der Engelswand ist jedoch seit 2008 ein Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 39,8 Hektar.[5] Die kieselhaltigen Schutthalden weisen aufgrund ihrer Exposition viele thermophile Standorte auf. In den Fugen wachsen Strauchgehölze wie die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) oder die Gemeine Hasel (Corylus avellana). Aufgrund der vielen Abbruchkanten und Stufen bildet die Wand einen reich gegliederten Lebensraum für Felsenpflanzen. Hier findet man eine Pioniervegetation mit Fetthennen- und Hauswurz-Arten. Auf den Plateaustufen sind Rasenbänder ausgebildet, die vorwiegend aus Blaugräsern (Gattung Sesleria) bestehen. Der sonst eher in Südeuropa verbreitete heilkräftige Sadebaum (Juniperus sabina) hat hier ein alpines Vorkommen. Die Engelswand zählt zu den Natura-2000-Schutzgebieten.

Larchzieh'n

Das Larchzieh'n, bei dem ein rund 35 Meter langer Lärchenstamm durch den Ort gezogen wird, ist ein jahrhundertealter Fasnachtsbrauch, der mit mehrjährigem Abstand durchgeführt wird. Das Larchzieh'n fand bis in die 1960er Jahre nur dann statt, wenn kein Junggeselle im Ort geheiratet hatte. Seit 1996 findet das Larchziehen im vier- bis fünfjährigen Abstand (1996, 2000, 2005, 2010) statt.

Nachbargemeinden

Arzl im Pitztal, Jerzens, Längenfeld, Oetz, Roppen, Sankt Leonhard im Pitztal, Sankt Sigmund im Sellrain, Sautens, Silz

Bilder

Einzelnachweise

  1. http://archiv.print-gruppe.com/data/3/2009/40/tmp/25_3_2009_40.pdf
  2. Wie die Engelswand zu ihrem Namen kam: Sage auf Naturpark-Oetztal (PDF)
  3. „Von der Engelswand“ auf Sagen.at
  4. Beschreibung des Klettergartens auf Oetztal.com
  5. Natura 2000-Schutzgebiet: Datenblatt für die Engelswand (PDF)

Weblinks