„Carolus Vocke“ – Versionsunterschied

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'''Carolus Vocke''' (* [[23. Juni 1899]] in [[Heilbronn]]; † [[6. Januar 1979]] in [[Mannheim]]; eigentlich ''Karl Vocke'') war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Malerei|Kunstmaler]], [[Bildhauerei|Bildhauer]], [[Grafiker]], [[Karikatur|Karikaturist]] und [[Restaurator]]. Er war ein Großneffe des deutschen Finanzfachmannes und Bankdirektors [[Wilhelm Vocke]].
[[Datei:Carolus Vocke.jpg|alternativtext=Carolus Vocke in seinem Atelier in Mannheim-Freudenheim|mini|Carolus Vocke in seinem Atelier in Mannheim-Freudenheim]]
'''Carolus Karl Vocke'''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/kunst/kuenstler/vocke.htm |titel=Carolus Vocke |zugriff=2018-01-30}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/kunst/kuenstler/vocke2.htm |titel=Portrait Carolus Vocke |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-01-30 |sprache=}}</ref> (* [[1899]] in [[Heilbronn]]; † [[1979]] in [[Mannheim]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Malerei|Maler]], [[Grafiker]] und Restaurator.


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914–1918), in dem Vocke als Freiwilliger diente, besuchte er die [[Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe|Kunstakademie Karlsruhe]]. Dort machte ihn Professor Adolf Bühler 1923 zum Meisterschüler und zog ihn zur Ausmalung des Rathaussaals heran.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/kunst/kuenstler/vocke.htm |titel=Carolus Vocke |zugriff=2018-01-30}}</ref> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] (1939–1945) geriet er in Kriegsgefangenschaft und wurde ins Lager Mühlau bei Tuttlingen eingewiesen. Nach der Befreiung wohnte und arbeitete er bis 1957 dort. Dann erfolgte der Umzug nach Heilbronn wo er Berühmtheit erlangte und die Stadtväter den „Carolus-Vocke-Ring“ nach ihm benannten. In seinen Gemälden blieb Vocke der figürlichen Darstellung mit impressionistischem irisierendem Pinselduktus treu. In seinen Zeichnungen persiflierte er mit Humor das Kleinbürgertum.
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914–1918), in welchem Vocke als Freiwilliger diente, besuchte er die [[Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe|Kunstakademie Karlsruhe]] als Schüler des Malers [[Walter Georgi]], des Keramikers [[Karl Kornhaas]] sowie des Bildhauers [[Georg Schreyögg (Bildhauer)|Georg Schreyögg]]. Dort berief ihn Akademieprofessor [[Hans Adolf Bühler]] 1923 bereits zum Meisterschüler und zog ihn zur Ausmalung des Karlsruher Rathaussaals heran.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/kunst/kuenstler/vocke.htm |titel=Carolus Vocke |zugriff=2018-01-30}}</ref>


im Jahre 1939 erhielt er - seit 1935 Träger des Badischen Staatspreises ''"Bildnis"'' - nach einer Ausschreibung gemeinsam mit [[Peter Jakob Schober]] den Zuschlag, das sog. ''Hecht-Gebäude'' in [[Tuttlingen]] auszumalen. So entstand ein erstes, monumentales Wandgemälde mit dem Titel ''"Symphonie der Technik"''.
Vocke war ein Meister des großen Formats und gestaltete zahlreiche öffentliche Gebäude und restaurierte historische [[Fresko|Fresken]] und [[Gemälde]], wobei er den Stil der jeweiligen Epoche aufgriff. Seine nicht auftragsgebundenen Arbeiten standen zu Lebzeiten im Schatten der Großformate. Posthum rückt sein persönlich künstlerisches Werk zunehmend in das Interesse des internationalen Kunsthandels.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] (1939–1945) geriet Vocke in Kriegsgefangenschaft und wurde ins Lager Mühlau bei Tuttlingen eingewiesen. Bereits während seiner Internierung verschaffte er sich als Maler die Anerkennung der französischen Militärverwaltung. Dies ermöglichte ihm ein eigenes Atelier außerhalb des Lagers, die Schaffung zahlreicher Portraitaufträge sowie [[Fresko|Fresken]] im Raum [[Bodensee]], im [[Hegau]]<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=HEGAU Jahrbuch 2016 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=MarkOrPlan |Ort= |Datum= |Seiten= |ISBN=978-3-933356-88-8}}</ref> und in [[Oberschwaben]].
In Mannheim wurde der „Carolus-Vocke-Ring“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.meinestadt.de/mannheim/stadtplan/strasse/carolus-vocke-ring |titel=Carolus-Vocke-Ring, Mannheim Stadtplan - meinestadt.de |zugriff=2018-01-30 |sprache=de}}</ref> nach ihm benannt.

Nach der Befreiung lebte und arbeitete er bis 1957 weiterhin im Raum Tuttlingen, daraufhin erfolgte der Umzug nach [[Mannheim]].

In Mannheim erhielt Vocke - auf Betreiben des Oberregierungsbaudirektors Karl Kölmel und des Regierungsbaudirektors Ernst Throm - den Auftrag, die einst von [[Cosmas Damian Asam]] geschaffenen Deckengemälde des [[Schloss Mannheim|Mannheimer Schloss]]<nowiki/>es und der [[Schlosskirche (Mannheim)|Schlosskirche]], welche im Krieg nahezu vollständig zerstört worden waren, wiederherzustellen.<ref>{{Internetquelle |autor=http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/ma/schloss/rittersaalfresko.html |url=http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/ma/schloss/rittersaalfresko.html |titel=Landeskunde am Oberrhein |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-05 |sprache=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor= |Titel=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mannheim-Schlosskirche-Fresko.jpg |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |Seiten= |ISBN= |Online=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mannheim-Schlosskirche-Fresko.jpg |Abruf=2018-04-05}}</ref> Als einzige überlieferte Vorlagen dienten ihm hier einige wenige schwarz/weiß-Fotografien.<ref>{{Literatur |Autor=Karl J. Svoboda |Titel=Residenz aus Trotz- und Trotzdem |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Südwestdeutsche Verlagsanstalt |Ort=Mannheim |Datum=1977 |Seiten= |ISBN=978-3-87804-050-7}}</ref> Die über Fachkreise hinaus hoch gelobte Ausführung dieser komplizierten wie langwierigen Arbeiten verschaffte ihm nicht nur überregionale Bekanntheit, sondern in der Folge auch weitere Aufträge ähnlicher Art, u.a. die Ausmalung der Decke des Auditoriums im [[Schlosstheater Schwetzingen|Rokokotheater]] des [[Schloss Schwetzingen|Schwetzinger Schloss]]<nowiki/>es.

Aufgrund eines irreparablen Feuchtigkeitsschadens mußte die überdimensionale Leinwand im Rahmen einer Sanierung des Theaters um das Jahr 2003 jedoch abgenommen werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.andreas-praefcke.de/carthalia/germany/schwetzingen_rokokotheater.htm |titel=Carthalia - Schwetzingen: Rokokotheater |zugriff=2018-04-05}}</ref> Über deren weiteren Verbleib ist aktuell nichts bekannt.

Weitere Decken- und Wandarbeiten entstanden von 1947-1966 in [[Mühlhausen-Ehingen|Mühlhausen]], [[Überlingen]], [[Ravensburg]], [[Konstanz]], [[Meersburg]], [[Stuttgart]], [[Frankfurt am Main|Frankfurt]], [[Berlin]] sowie in [[Italien]], bei [[Como]] (Schloß Lazzago).<ref>{{Internetquelle |url=http://docplayer.org/41157742-Kriegsgefangenenlager-in-tuttlingen-cage-d-armee-n-o-2-cage-c-s-t-o-n-o-2-depot-de-transit-n-o-2-bureau-de-controle-et-demobilisation.html |titel=Kriegsgefangenenlager in Tuttlingen : Cage d Armée N o 2 Cage C.S.T.O N o 2 Dépôt de transit N o 2 Bureau de Contrôle et Démobilisation - PDF |zugriff=2018-04-05}}</ref>

In seinen [[Ölmalerei|Ölgemälden]], [[Porträtmalerei|Portraits]] und Blumenstilleben blieb Vocke der figürlichen Darstellung mit [[Impressionismus|impressionistisch]] irisierendem [[Pinselduktus]] treu. Allseits geschätzt wird auch die locker-duftige Atmosphäre seiner zahlreichen Landschaftsaquarelle. Als Karikaturist [[Persiflage|persiflierte]] er mit viel Humor in ungezählten Blättern das Klein- und Großbürgertum.

Vocke war ein Meister des großen Formats. Er gestaltete zahlreiche öffentliche Gebäude und restaurierte historische Fresken, Decken- und Wandgemälde, wobei er den Stil der jeweiligen Epoche aufgriff. Seine ''nicht'' auftragsgebundenen Arbeiten standen zu Lebzeiten im Schatten der Großformate. Posthum rückte sein persönliches künstlerisches Werk jedoch zunehmend in das Interesse des Kunsthandels.

In Mannheim-Feudenheim ist der "Carolus-Vocke-Ring“ nach ihm benannt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.meinestadt.de/mannheim/stadtplan/strasse/carolus-vocke-ring |titel=Carolus-Vocke-Ring, Mannheim Stadtplan - meinestadt.de |zugriff=2018-01-30 |sprache=de}}</ref>

== Privates ==
Vocke war verheiratet mit ''Lilian'', einer ehemaligen Hofdame Prinz [[Max von Baden|Max' von Baden]]. Die Ehe ging später auseinander, wurde jedoch bis zu seinem Tode nie geschieden.

Aus der Verbindung ging der gemeinsame Sohn Jürgen Vocke (†) hervor.

Carolus Vocke ruht in einem Ehrengrab auf dem Friedhof Mannheim-Feudenheim.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.stadtteil-portal.de/_resources/pdf/Mannheimer_Stadtteil_Nachrichten/2017/MSN_04_17.pdf |titel=Ehrengrab, S. 16 |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-07 |sprache=}}</ref>Sein Grabstein wurde gestaltet von dem [[Ladenburg]]<nowiki/>er Steinmetz und Bildhauer [[Hans Volker Dursy]] (†).


== Bilder im öffentlichen Auftrag (Auswahl) ==
== Bilder im öffentlichen Auftrag (Auswahl) ==

* Schloss Laszago, Nähe Como
* 1923: Ausmalung des Karlsruher Ratssaals als Meisterschüler unter Leitung &nbsp;des Karlsruher Akademieprofessors [[Hans Adolf Bühler]]
*1923: Ausmalung des Karlsruher Rathaussaals als Meisterschüler
*1937: Wandbilder im Operationsbau der Chirurgie der Heidelberger Universität (''"Volksheilkunde",'' nicht mehr erhalten)<ref>{{Literatur |Autor=Dr. phil Peter Anselm Riedl |Titel=Die Gebäude der Universität Heidelberg |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer |Ort= |Datum= |Seiten= |ISBN=978-3-662-36931-9}}</ref>
* 1946: Ausmalung des Chorbogens in der neugotischen Pfarrkirche in Lippertsreute
*1939: Ausmalung des Hecht-Gebäudes in Tuttlingen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tuttlingen.de/de/Die-Stadt/Geschichte-und-Sehenswertes/Historisches/Gedenkpfad-Lager-M%C3%BChlau |titel=Gedenkpfad Lager Mühlau {{!}} Stadt Tuttlingen |zugriff=2018-04-06 |sprache=de}}</ref>
* 1957: Ausmalung des wieder aufgebauten Mannheimer Residenzschlosses
*1946: Ausmalung der Kuppel der Gedächtnishalle auf dem Friedhof Tuttlingen
** Deckengemälde im Rokokotheater Schwetzingen
**Gestaltung u.a. der Altarwand (''"Auferstehung"'') und eines Glasfensters der Tuttlinger Lagerkirche (Holzbau, 1964 abgerissen; der [[Tabernakel]] mit der von Vocke gestalteten Türe befindet sich heute in der Kirche St. Gallus in Tuttlingen; das Triptychon ''"Kommet her zu mir Alle"'' wird in der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin ebd. aufbewahrt)<ref>{{Internetquelle |autor=Johannes Gutenberg-Unversität Mainz |url=https://www.kunstgeschichte.uni-mainz.de/univ-prof-dr-michael-bringmann/ |titel=Univ.-Prof. Dr. Michael Bringmann {{!}} FB 07 - IKM Abteilung Kunstgeschichte |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-05 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://app.tuttlingen.de/de/News/News?view=publish&item=article&id=4646 |titel=Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene, Flüchtlinge – Neues Buch stellt Geschichte des Lagers Mühlau dar {{!}} Stadt Tuttlingen - Informationen für unterwegs |zugriff=2018-04-06 |sprache=de}}</ref>
** Tabernakeltür in der Pfarrkirche St. Gallus, Tuttlingen (ehem. Lagerkirche Mühlau)
*1947: Ausmalung des überdimensionalen Chorbogens in der neugotischen Pfarrkirche [[Lippertsreute]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.lippertsreute.de/index.php?option=com_content&view=article&id=16&Itemid=51 |titel=Erholungsort Lippertsreute |zugriff=2018-04-05 |sprache=de-de}}</ref>
**Altarbild der Lutherkirche in [[Bruchsal]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ka.stadtwiki.net/Lutherkirche_Bruchsal |titel=Lutherkirche Bruchsal – Stadtwiki Karlsruhe |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-06 |sprache=}}</ref>
*1955: Gestaltung der Kuppel des ''Café Droste'', Meersburg<ref>{{Literatur |Titel=Droste-Café in Meersburg hat neu eröffnet |Sammelwerk=Schwäbische |Online=https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/meersburg_artikel,-droste-caf%C3%A9-in-meersburg-hat-neu-er%C3%B6ffnet-_arid,5072627.html |Abruf=2018-04-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tripadvisor.de/LocationPhotoDirectLink-g198537-d4366910-i235657892-Droste_Cafe_Restaurant-Meersburg_Bodensee_Baden_Wurttemberg.html |titel=photo0.jpg - Bild von Droste Cafe Restaurant, Meersburg (Bodensee) - TripAdvisor |zugriff=2018-04-06 |sprache=de}}</ref>
*1957-1961: Ausmalung des Rittersaales, des Haupt-Treppenhauses und der Schlosskirche im nach dem Kriege wieder aufgebauten Mannheimer Residenzschloss<ref>{{Internetquelle |url=http://www.schloss-mannheim.de/erlebnis-schloss/schloss/gebaeude/rittersaal/?tx_pointsfce_taggingengine%5Bheadline%5D=Mehr%20erfahren&tx_pointsfce_taggingengine%5Bicon%5D=0&tx_pointsfce_taggingengine%5Baction%5D=panel&tx_pointsfce_taggingengine%5Bcontroller%5D=TaggingEngine&cHash=f32d99303901f0c193443b6aa6051a0c |titel=Rittersaal: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg |zugriff=2018-04-06 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/ma/schloss/treppe_fresko.htm |titel=Landeskunde am Oberrhein |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-06 |sprache=}}</ref>
**Großes Deckengemälde im Rokokotheater [[Schwetzingen]] (vermutlich nicht mehr erhalten)
* 1958: Restaurierung des Freskos über dem Altar der [[Christuskirche (Mannheim)|Christuskirche]], Mannheim<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=https://de.wikipedia.org/wiki/Christuskirche_(Mannheim) |Hrsg= |Sammelwerk=Wikipedia |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2017-10-08 |Seiten= |ISBN= |Online=https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Christuskirche_(Mannheim)&oldid=169820389 |Abruf=2018-04-05}}</ref>
* 1959: ''Mahnmal'' - [[Bronzeplastik]] in [[Graben-Neudorf]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://ka.stadtwiki.net/Datei:Graben-GefDenkmal-2W-02.jpg |titel=Datei:Graben-GefDenkmal-2W-02.jpg – Stadtwiki Karlsruhe |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-05 |sprache=}}</ref>
* 1964: Ausmalung des Gartensaals auf Schloß Lazzago, der ehemaligen Sommerresidenz Papst [[Innozenz XI.|Innozenz XI]] (heute ''"Villa Giulini"'')
* 1966: Gestaltung des Herzog-Ulrich-Saals auf [[Burg Stettenfels]], [[Untergruppenbach]]
* 1965: Wandgemälde zur Geschichte des Bauernkrieges am Rathaus [[Herdwangen]]<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=https://de.wikipedia.org/wiki/Herdwangen#/media/File:Wandgemälde_zum_Bauernkrieg_am_Rathaus_Herdwangen.jpg |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |Seiten= |ISBN= |Online=https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herdwangen&oldid=173501440 |Abruf=2018-04-05}}</ref>
* 1977: Restaurierung der - seinerzeit umbaubedingt beschädigten - Fresken [[Carl von Häberlin]]<nowiki/>s im [[Kreuzgang]] des Dominikanerklosters Konstanz (heute ''"Inselhotel"'')<ref>{{Internetquelle |url=https://www.foto-schuhmacher.de/i/carl-von-haeberlin-und-die-historienmalerei.html |titel=Carl von Haeberlin und die Historienmalerei, Dr. J. Schuhmacher |zugriff=2018-04-06 |sprache=de}}</ref>


== Ausstellungen (Auswahl) ==
== Ausstellungen (Auswahl) ==

* Entwürfe zu Wandgemälden, Museum Fruchtkasten Tuttlingen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tuttlingen.de/2969?&id=3166 |titel=Neue Ausstellung im Fruchtkasten: Entwürfe zu Wandgemälden von Carolus Vocke {{!}} Stadt Tuttlingen |zugriff=2018-01-30 |sprache=de}}</ref> 2012
*Entwürfe zu Wandgemälden, Museum Fruchtkasten, Tuttlingen (2012)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.tuttlingen.de/de/Die-Stadt/Tuttlingen-aktuell/Pressemitteilungen/Pressemitteilung?view=publish&item=article&id=3242 |titel=https://www.tuttlingen.de/de/Die-Stadt/Tuttlingen-aktuell/Pressemitteilungen/Pressemitteilung?view=publish&item=article&id=3242 |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-05 |sprache=de}}</ref>
* Vocke Gedächtnisausstellung, Reiß-Museum Mannheim <ref>{{Internetquelle |url=https://stadtarchiv.mannheim.de/chronikstar/public_html/index.php |titel=Chronikstar, Online-Chronik der Stadt Mannheim |zugriff=2018-01-30}}</ref>1989
*Vocke-Gedächtnisausstellung zum 90. Geburtstag, [[Reiss-Engelhorn-Museen|Reiß-Museum]], Mannheim (1989) <ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://stadtarchiv.mannheim.de/chronikstar/public_html/index.php |titel=Chronikstar, Online-Chronik der Stadt Mannheim |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-05 |sprache=}}</ref>
* Ehrung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Mannheim 1982
*Posthume Ehrung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Mannheim-Feudenheim (1982)
*Sonderschau ''"In Memoriam Carolus Vocke"'', Reiß-Museum, Mannheim (1979)
*Kunsthaus K. Ferd. Heckel, Mannheim (1975)
*Volksbank Mannheim (1973)
*Ausstellung im Gartensaal des Mannheimer Schlosses (1969)
*''Glasfensterentwürfe'' und ''Mannheimer Bilder'' anlässlich des Mannheimer Landeslehrertages im großen Saal des Gewerkschaftshauses (1966)<ref name=":0" />
*Carolus Vocke im Spendhaus [[Reutlingen]] (1954)<ref>{{Internetquelle |autor=Johannes Gutenberg-Unversität Mainz |url=https://www.kunstgeschichte.uni-mainz.de/univ-prof-dr-michael-bringmann/ |titel=Univ.-Prof. Dr. Michael Bringmann {{!}} FB 07 - IKM Abteilung Kunstgeschichte |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-05 |sprache=}}</ref>

== Auszeichnungen ==

* [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz]]
* Badischer Staatspreis (1935)
* [[Schillerplakette]] der Stadt Mannheim (29. Mai 1961)<ref>{{Internetquelle |url=https://stadtarchiv.mannheim.de/strassen/index.php?table_name=Stra%C3%9Fen&function=details&where_field=ID&where_value=245 |titel=Online-Recherche {{!}} Stadtarchiv Mannheim Strassen |zugriff=2018-04-05}}</ref>
* Medaille der [[Universität Mannheim]] (undatiert)<ref>{{Internetquelle |url=https://www2.uni-mannheim.de/1/universitaet/partner_ehrungen/ehrungen/ |titel=Universität Mannheim
- Ehrungen |zugriff=2018-04-05 |sprache=de}}</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 11. April 2018, 23:23 Uhr

Carolus Vocke (* 23. Juni 1899 in Heilbronn; † 6. Januar 1979 in Mannheim; eigentlich Karl Vocke) war ein deutscher Kunstmaler, Bildhauer, Grafiker, Karikaturist und Restaurator. Er war ein Großneffe des deutschen Finanzfachmannes und Bankdirektors Wilhelm Vocke.

Leben und Werk

Nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918), in welchem Vocke als Freiwilliger diente, besuchte er die Kunstakademie Karlsruhe als Schüler des Malers Walter Georgi, des Keramikers Karl Kornhaas sowie des Bildhauers Georg Schreyögg. Dort berief ihn Akademieprofessor Hans Adolf Bühler 1923 bereits zum Meisterschüler und zog ihn zur Ausmalung des Karlsruher Rathaussaals heran.[1]

im Jahre 1939 erhielt er - seit 1935 Träger des Badischen Staatspreises "Bildnis" - nach einer Ausschreibung gemeinsam mit Peter Jakob Schober den Zuschlag, das sog. Hecht-Gebäude in Tuttlingen auszumalen. So entstand ein erstes, monumentales Wandgemälde mit dem Titel "Symphonie der Technik".

Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) geriet Vocke in Kriegsgefangenschaft und wurde ins Lager Mühlau bei Tuttlingen eingewiesen. Bereits während seiner Internierung verschaffte er sich als Maler die Anerkennung der französischen Militärverwaltung. Dies ermöglichte ihm ein eigenes Atelier außerhalb des Lagers, die Schaffung zahlreicher Portraitaufträge sowie Fresken im Raum Bodensee, im Hegau[2] und in Oberschwaben.

Nach der Befreiung lebte und arbeitete er bis 1957 weiterhin im Raum Tuttlingen, daraufhin erfolgte der Umzug nach Mannheim.

In Mannheim erhielt Vocke - auf Betreiben des Oberregierungsbaudirektors Karl Kölmel und des Regierungsbaudirektors Ernst Throm - den Auftrag, die einst von Cosmas Damian Asam geschaffenen Deckengemälde des Mannheimer Schlosses und der Schlosskirche, welche im Krieg nahezu vollständig zerstört worden waren, wiederherzustellen.[3][4] Als einzige überlieferte Vorlagen dienten ihm hier einige wenige schwarz/weiß-Fotografien.[5] Die über Fachkreise hinaus hoch gelobte Ausführung dieser komplizierten wie langwierigen Arbeiten verschaffte ihm nicht nur überregionale Bekanntheit, sondern in der Folge auch weitere Aufträge ähnlicher Art, u.a. die Ausmalung der Decke des Auditoriums im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses.

Aufgrund eines irreparablen Feuchtigkeitsschadens mußte die überdimensionale Leinwand im Rahmen einer Sanierung des Theaters um das Jahr 2003 jedoch abgenommen werden.[6] Über deren weiteren Verbleib ist aktuell nichts bekannt.

Weitere Decken- und Wandarbeiten entstanden von 1947-1966 in Mühlhausen, Überlingen, Ravensburg, Konstanz, Meersburg, Stuttgart, Frankfurt, Berlin sowie in Italien, bei Como (Schloß Lazzago).[7]

In seinen Ölgemälden, Portraits und Blumenstilleben blieb Vocke der figürlichen Darstellung mit impressionistisch irisierendem Pinselduktus treu. Allseits geschätzt wird auch die locker-duftige Atmosphäre seiner zahlreichen Landschaftsaquarelle. Als Karikaturist persiflierte er mit viel Humor in ungezählten Blättern das Klein- und Großbürgertum.

Vocke war ein Meister des großen Formats. Er gestaltete zahlreiche öffentliche Gebäude und restaurierte historische Fresken, Decken- und Wandgemälde, wobei er den Stil der jeweiligen Epoche aufgriff. Seine nicht auftragsgebundenen Arbeiten standen zu Lebzeiten im Schatten der Großformate. Posthum rückte sein persönliches künstlerisches Werk jedoch zunehmend in das Interesse des Kunsthandels.

In Mannheim-Feudenheim ist der "Carolus-Vocke-Ring“ nach ihm benannt.[8]

Privates

Vocke war verheiratet mit Lilian, einer ehemaligen Hofdame Prinz Max' von Baden. Die Ehe ging später auseinander, wurde jedoch bis zu seinem Tode nie geschieden.

Aus der Verbindung ging der gemeinsame Sohn Jürgen Vocke (†) hervor.

Carolus Vocke ruht in einem Ehrengrab auf dem Friedhof Mannheim-Feudenheim.[9]Sein Grabstein wurde gestaltet von dem Ladenburger Steinmetz und Bildhauer Hans Volker Dursy (†).

Bilder im öffentlichen Auftrag (Auswahl)

  • 1923: Ausmalung des Karlsruher Rathaussaals als Meisterschüler
  • 1937: Wandbilder im Operationsbau der Chirurgie der Heidelberger Universität ("Volksheilkunde", nicht mehr erhalten)[10]
  • 1939: Ausmalung des Hecht-Gebäudes in Tuttlingen[11]
  • 1946: Ausmalung der Kuppel der Gedächtnishalle auf dem Friedhof Tuttlingen
    • Gestaltung u.a. der Altarwand ("Auferstehung") und eines Glasfensters der Tuttlinger Lagerkirche (Holzbau, 1964 abgerissen; der Tabernakel mit der von Vocke gestalteten Türe befindet sich heute in der Kirche St. Gallus in Tuttlingen; das Triptychon "Kommet her zu mir Alle" wird in der katholischen Kirchengemeinde Maria Königin ebd. aufbewahrt)[12][13]
  • 1947: Ausmalung des überdimensionalen Chorbogens in der neugotischen Pfarrkirche Lippertsreute[14]
  • 1955: Gestaltung der Kuppel des Café Droste, Meersburg[16][17]
  • 1957-1961: Ausmalung des Rittersaales, des Haupt-Treppenhauses und der Schlosskirche im nach dem Kriege wieder aufgebauten Mannheimer Residenzschloss[18][19]
    • Großes Deckengemälde im Rokokotheater Schwetzingen (vermutlich nicht mehr erhalten)
  • 1958: Restaurierung des Freskos über dem Altar der Christuskirche, Mannheim[20]
  • 1959: Mahnmal - Bronzeplastik in Graben-Neudorf[21]
  • 1964: Ausmalung des Gartensaals auf Schloß Lazzago, der ehemaligen Sommerresidenz Papst Innozenz XI (heute "Villa Giulini")
  • 1966: Gestaltung des Herzog-Ulrich-Saals auf Burg Stettenfels, Untergruppenbach
  • 1965: Wandgemälde zur Geschichte des Bauernkrieges am Rathaus Herdwangen[22]
  • 1977: Restaurierung der - seinerzeit umbaubedingt beschädigten - Fresken Carl von Häberlins im Kreuzgang des Dominikanerklosters Konstanz (heute "Inselhotel")[23]

Ausstellungen (Auswahl)

  • Entwürfe zu Wandgemälden, Museum Fruchtkasten, Tuttlingen (2012)[24]
  • Vocke-Gedächtnisausstellung zum 90. Geburtstag, Reiß-Museum, Mannheim (1989) [25]
  • Posthume Ehrung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Mannheim-Feudenheim (1982)
  • Sonderschau "In Memoriam Carolus Vocke", Reiß-Museum, Mannheim (1979)
  • Kunsthaus K. Ferd. Heckel, Mannheim (1975)
  • Volksbank Mannheim (1973)
  • Ausstellung im Gartensaal des Mannheimer Schlosses (1969)
  • Glasfensterentwürfe und Mannheimer Bilder anlässlich des Mannheimer Landeslehrertages im großen Saal des Gewerkschaftshauses (1966)[25]
  • Carolus Vocke im Spendhaus Reutlingen (1954)[26]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Carolus Vocke. Abgerufen am 30. Januar 2018.
  2. HEGAU Jahrbuch 2016. MarkOrPlan, ISBN 978-3-933356-88-8.
  3. http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/ma/schloss/rittersaalfresko.html: Landeskunde am Oberrhein. Abgerufen am 5. April 2018.
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mannheim-Schlosskirche-Fresko.jpg. (wikipedia.org [abgerufen am 5. April 2018]).
  5. Karl J. Svoboda: Residenz aus Trotz- und Trotzdem. Südwestdeutsche Verlagsanstalt, Mannheim 1977, ISBN 978-3-87804-050-7.
  6. Carthalia - Schwetzingen: Rokokotheater. Abgerufen am 5. April 2018.
  7. Kriegsgefangenenlager in Tuttlingen : Cage d Armée N o 2 Cage C.S.T.O N o 2 Dépôt de transit N o 2 Bureau de Contrôle et Démobilisation - PDF. Abgerufen am 5. April 2018.
  8. Carolus-Vocke-Ring, Mannheim Stadtplan - meinestadt.de. Abgerufen am 30. Januar 2018.
  9. Ehrengrab, S. 16. Abgerufen am 7. April 2018.
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