Aero A.304

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Aero A.304
Aero A.304
Typ Bomber
Entwurfsland

Tschechoslowakei Tschechoslowakei

Hersteller Aero Vodochody
Erstflug August 1937
Indienststellung 1938
Stückzahl 19

Die Aero A.304 war ein zweimotoriges Militärflugzeug des tschechoslowakischen Herstellers Aero.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1934 begann Aero mit der Entwicklung eines zweimotorigen Tiefdeckers mit Einziehfahrwerk, nachdem die ČSA, die staatliche tschechoslowakische Luftverkehrsgesellschaft, moderne zweimotorige Passagierflugzeuge für acht bis zehn Fluggäste benötigte. Die Maschine, ausgestattet mit Walter-Pollux-II-R-Sternmotoren mit einer Leistung von 265 kW (360 PS), war in Ganzmetallbauweise gefertigt, die Ruder waren stoffbespannt. Der Prototyp mit der Bezeichnung A.204 hatte seinen Erstflug im Jahre 1936, und seine Flugleistungen waren durchaus zufriedenstellend, jedoch hatte sich die ČSA zwischenzeitlich entschlossen, den Bedarf mit der aus britischer Produktion stammenden Airspeed Envoy zu decken. Somit blieb es bei dem einzelnen Prototyp der A.204.

Als das tschechoslowakische Verteidigungsministerium im Januar 1936 ein Flugzeug in der Auslegung als leichter Bomber und Aufklärer ausschrieb, griff Aero auf die A.204 zurück und überarbeitete die Konstruktion. Die Maschine erhielt einen verglasten Bug, einen drehbaren MG-Turm auf dem Rumpfrücken und mit den Walter Super-Castor I-MR leistungsfähigere Triebwerke. Der Entwurf erhielt die Bezeichnung A.304 und startete im August 1937 zum Jungfernflug.

Das tschechoslowakische Verteidigungsministerium war durchaus zufrieden mit den Flugleistungen und orderte daher 18 Maschinen. Ein weiteres Exemplar wurde von der bulgarischen Luftwaffe bestellt und dort unter dem Namen „Pelikan“ als Verbindungsflugzeug eingesetzt.

Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei Anfang 1939 fiel ein Großteil der A.304 in die Hände der deutschen Luftwaffe. Diese setzte die Maschinen als Schul- und Verbindungsflugzeuge ein, und drei Exemplare wurden der Luftwaffe der neu gegründeten Slowakei als Bomber und Aufklärer übergeben, wo sie bis 1943 im Einsatz waren. Im Jahre 1941 wurden fünf A.304 an die bulgarische Luftwaffe verkauft.

Variante[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A.300: Weiterentwicklung der A.304 zum mittleren Bombenflugzeug; mit der Entwicklung wurde 1937 begonnen, es wurde bis zur deutschen Besetzung der Tschechoslowakei jedoch nur ein Prototyp hergestellt

Militärische Nutzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bulgarien 1908 Bulgarien
ein Exemplar
Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Slowakei 1939 Slowakei
1939–1943
Tschechoslowakei Tschechoslowakei

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiseitenriss
Kenngröße Daten
Besatzung 3 (ein Pilot, ein Beobachter/Bombenschütze, ein Funker/Bordschütze)
Länge 13,20 m
Spannweite 19,20 m
Höhe 3,40 m
Flügelfläche 45,50 m²
Flügelstreckung 8,1
Leermasse 3010 kg
max. Startmasse 4755 kg
Antrieb zwei luftgekühlte 9-Zylinder-Sternmotoren Walter Super Castor I-MR auf starre Zweiblatt-Holzluftschrauben
Höchstgeschwindigkeit 326 km/h in 3000 m Höhe
Steigleistung 6,75 m/s
Dienstgipfelhöhe 6200 m
Reichweite 1250 km
Bewaffnung ein 7,92-mm-MG ČZ vz. 30 fest im Bug eingebaut
ein 7,92-mm-MG vz. 30 im Drehturm auf Rumpfrücken
ein 7,92-mm-MG vz. 30 in Bodenluke
Bombenlast maximal 300 kg

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • William Green: War Planes of the Second World War. Volume Seven. Bombers and Reconnaissance Aircraft. Macdonald, London 1967.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aero A.304 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien