Albrecht VII. von Habsburg

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Albrecht VII. von Österreich
Frans Pourbus der Jüngere, Porträt Alberts von Österreich um 1599–1600, Monasterio de las Descalzas Reales, Madrid
Peter Paul Rubens, Porträt des Erzherzogs Albrecht VII., Regent der südlichen Niederlande, um 1618, Kunsthistorisches Museum
Albrecht VII. von Habsburg

Albrecht VII. von Österreich (* 13. November 1559 in Wiener Neustadt; † 15. Juli 1621 in Brüssel; auch Albrecht der Fromme, französisch Albert, englisch auch Albert Ernst of Austria) war Regent der Spanischen Niederlande und Erzherzog.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Albrecht VII. von Österreich wurde als fünfter Sohn von Kaiser Maximilian II. und dessen Gattin Maria von Spanien geboren. Er wurde am Hof seines Onkels Philipps II. von Spanien erzogen und widmete sich dem geistlichen Stand. Im Konsistorium vom 3. Mai 1577 kreierte ihn Papst Gregor XIII., übertrug ihm aber erst 1580 die Würde des Kardinaldiakons von Santa Croce in Gerusalemme, von der er 1598 zurücktrat. Im November 1594 wurde er kurzzeitig Titularerzbischof von Philippi und Koadjutor von Toledo, kurz darauf bis zu seiner Resignation 1598 Erzbischof von Toledo in Spanien, empfing jedoch nie die Weihen. Von 1583 bis 1595 war Albrecht Vizekönig von Portugal und danach Generalgouverneur der südlichen Niederlande.

Nachdem Albrecht den geistlichen Stand verlassen hatte, heiratete er die Infantin Isabella Clara Eugenia, die 32-jährige Tochter Philipps und damit seine Cousine, die ihm die Niederlande mit einem Brautschatz zubrachte, mit der Bestimmung, dass dieser an Spanien zurückfallen sollte, wenn die Ehe kinderlos bliebe. Das Paar ging in die Spanischen Niederlande, wo Albrecht ab 1599 im Titel eines Herzog von Burgund (1598) als Landesfürst regierte und zur Festigung der spanischen Herrschaft beitrug. Die Hoffnung, dass auch die abgefallenen niederländischen Provinzen sich wieder gewinnen lassen würden, schlug jedoch fehl. Am 2. Juli 1600 von Moritz von Oranien bei Nieuwpoort geschlagen, schloss Albrecht 1609 den zwölfjährigen Waffenstillstand und starb im Juli 1621 in Brüssel, kurz vor Wiederbeginn des Kriegs. Isabella Clara Eugenia blieb als Statthalterin in den Niederlanden.

Er gilt als wichtiger Mäzen der niederländischen Kunst seiner Zeit, insbesondere von Peter Paul Rubens (siehe auch Goldenes Zeitalter (Niederlande)). Am Hof Albrechts wirkten auch der italienische Komponist und Geigenvirtuose Biagio Marini sowie der Lautenist, Theorbist, Gitarrist und Komponist Giovanni Paolo Foscarini.[1] Albrecht ist der Namensgeber der zuerst in den spanischen Niederlanden geprägten, sich dann weit ausbreitenden Albertustaler.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
Philipp I. (Kastilien) (1478–1506)
 
 
 
 
Ferdinand I. (HRR) (1503–1564)
 
 
 
 
 
Johanna von Kastilien (1479–1555)
 
 
 
Maximilian II. (HRR) (1527–1576)
 
 
 
 
 
 
Vladislav II. (Böhmen und Ungarn) (1456–1516)
 
 
 
Anna von Böhmen und Ungarn (1503–1547)
 
 
 
 
 
Anne de Foix-Candale (1484–1506)
 
 
 
Albrecht VII. von Österreich (1559–1621)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Philipp I. (Kastilien) (1478–1506)
 
 
 
Karl V. (HRR) (1500–1558)
 
 
 
 
 
Johanna von Kastilien (1479–1555)
 
 
 
Maria von Spanien (1528–1603)
 
 
 
 
 
 
 
 
Manuel I. (Portugal) (1469–1521)
 
 
 
Isabella von Portugal (1503–1539)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maria von Aragón (1482–1517)
 
 

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Albrecht VII. von Habsburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. James Tyler: A guide to playing the baroque guitar. Indiana University Press, Bloomington/ Indianapolis 2011, ISBN 978-0-253-22289-3, S. 96 f.
VorgängerAmtNachfolger
Gaspar I. de Quiroga y VelaErzbischof von Toledo
1594–1598
Garcia de Loaysa Giron
Pedro Henriquez de AcevedoStatthalter der habsburgischen Niederlande
1596–1621
Isabella Clara Eugenia