Anke Spoorendonk
Anke Spoorendonk geb. Hinrichsen (* 21. September 1947 in Busdorf/Bustrup) ist eine deutsch-dänische Politikerin (SSW). Seit dem 12. Juni 2012 ist sie schleswig-holsteinische Ministerin für Justiz, Kultur und Europa im Kabinett Albig, sowie zweite Stellvertreterin des Ministerpräsidenten.
Leben und Beruf
Anke Spoorendonk gehört der dänischen Minderheit in Südschleswig an. Nach dem Abitur 1966 am dänischen Gymnasium Duborg-Skolen in Flensburg studierte sie Germanistik und Geschichte in Kopenhagen und schloss 1976 als cand. mag. ab. Anschließend absolvierte sie ein Referendariat und war ab 1977 als Lehrerin an der Duborg-Skolen in Flensburg tätig.
Anke Spoorendonk ist verwitwet und hat zwei Kinder.
Partei
Anke Spoorendonk ist Mitglied im SSW und gehört seit 1992 dem Vorstand des SSW-Kreisverbandes Flensburg-Land und dem SSW-Landesvorstand an.
Abgeordnete
Von 1990 bis 1996 war Anke Spoorendonk Kreistagsabgeordnete des Kreises Schleswig-Flensburg.
Seit 1996 ist sie Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein für den von der Fünf-Prozent-Hürde befreiten SSW. Hier war sie bis 2009 Vorsitzende der SSW-Landtagsgruppe. Als der SSW bei der Landtagswahl 2009 mit vier Abgeordneten erstmals seit 1950 Fraktionsstärke erreichte, wurde sie zur Fraktionsvorsitzenden gewählt.
Unter ihrer Führung erklärte sich der SSW nach der Landtagswahl im Frühjahr 2005 bereit, eine rot-grüne Minderheitsregierung zu dulden. Da Heide Simonis bei der Ministerpräsidentenwahl am 17. März 2005 in vier Wahlgängen jedoch keine Mehrheit auf sich vereinigen konnte, zog Anke Spoorendonk für den SSW das Angebot der Duldung zurück.
Aufgrund ihrer Bereitschaft, eine rot-grüne Landesregierung unter Heide Simonis zu dulden, erhielt Anke Spoorendonk im März 2005 eine anonyme Morddrohung. Daraufhin stand sie mehrere Wochen unter Polizeischutz.[1]
Anke Spoorendonk zog stets über die Landesliste in den Landtag ein. Auch bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012 war sie Spitzenkandidatin ihrer Partei. Nach der Regierungsbeteiligung des SSW in der rot-grün-blauen Koalition wurde Spoorendonk im Kabinett Albig Ministerin für Justiz, Europa und Kultur. Sie ist damit zurzeit neben dem Bremer Justizsenator Martin Günthner (SPD) die Einzige in der Bundesrepublik, die als Nichtjuristin dieses Amt innehat. Bereits vor ihr hatten mit dem Politologen Gerd Walter und dem Diplom-Verwaltungswirt (FH) Uwe Döring zwei Nicht-Juristen die Leitung des Kieler Justizministeriums inne. Sie ist die erste SSW-Politikerin mit Ministerposten in der Geschichte der Partei seit 1948.
Seit dem 12. Juni 2012 ist Spoorendonk auf Beschluss der schleswig-holsteinischen Landesregierung zudem Mitglied des Bundesrates. Dort gehört sie als Mitglied der Europakammer, dem Ausschuss für Fragen der Europäischen Union, dem Ausschuss für Kulturfragen, dem Rechtsausschuss sowie der deutsch-russischen Freundschaftsgruppe an.[2]
Außerdem war sie bisher fünfmal (1999, 2004, 2009, 2010 und 2012) Mitglied der Bundesversammlung, immer als einzige Vertreterin des SSW.
Ehrungen
Am 3. März 2008 wurde Anke Spoorendonk von Königin Margrethe zur „Ritterin des Dannebrog-Ordens“ ernannt.[3]
Literatur
- Anke Spoorendonk in: Internationales Biographisches Archiv 33/2012 vom 14. August 2012, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- Website von Anke Spoorendonk. Abgerufen am 1. Oktober 2009.
- Vorlage:SH Landtag
Einzelnachweise
- ↑ Bombenattrappe in Simonis' Post. Spiegel-online, 14. März 2005, abgerufen am 1. Oktober 2009.
- ↑ http://www.bundesrat.de/SharedDocs/personen/DE/laender/sh/spoorendonk-anke.html
- ↑ Dannebrog-Orden: Anke Spoorendonk zur „Ritterin“ ernannt. Pressemitteilung des SSW, 3. März 2008, abgerufen am 1. Oktober 2009.
Personendaten | |
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NAME | Spoorendonk, Anke |
ALTERNATIVNAMEN | Hinrichsen, Anke (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SSW), MdL |
GEBURTSDATUM | 21. September 1947 |
GEBURTSORT | Busdorf |