Bahnhof Oostende

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Ostende
Empfangsgebäude und Haupteingang des Bahnhofs
Daten
Bahnsteiggleise 11
Abkürzung FSD
Eröffnung 1838
Webadresse NMBS/SNCB - Ostende
Architektonische Daten
Baustil Belle Époque
Architekten Franz Seulen
Lage
Stadt/Gemeinde Ostende
Provinz Provinz Westflandern
Region Flandern
Staat Belgien
Koordinaten 51° 13′ 44″ N, 2° 55′ 33″ OKoordinaten: 51° 13′ 44″ N, 2° 55′ 33″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Ostende
  • 50A (Brüssel-Ostende)
Liste der Bahnhöfe in Belgien
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Der Bahnhof Ostende ist der größte Bahnhof von Ostende und gemessen an den Fahrgastzahlen einer der verkehrsreichsten in Belgien sowie der wichtigste Bahnhof an der belgischen Nordseeküste. Als Kopfbahnhof ist er Streckenende und Linienende aller hier ankommenden Züge. Am Bahnhof besteht Umsteigemöglichkeit zum Busnetz der Stadt sowie zur Kusttram.

Lage

Das Bahnhofsgebäude befindet sich – rechtwinklig zu ihr gelegen – etwa 1000 Meter von der in Nordost–Südwest-Richtung gerichteten Küstenlinie direkt am nordöstlich und nördlich gelegenen, sogenannten Voorhafen. Die Altstadt von Ostende ist fußläufig nordwestlich, nur durch den Jachthafen getrennt. Auch der Fährhafen ist zu Fuß erreichbar.

Geschichte

Im Jahr 1838 wurde der Bahnhof Ostende-Stadt (französisch: Ostende-Ville) in der Nähe des Stadtzentrums eröffnet.[1] Der Bahnhof Ostende-Kai wurde später erbaut, dieser befindet sich in Hafennähe und übernimmt die Rolle als Hauptbahnhof im Jahr 1893. Im Jahr 1950 wurde der Stadtbahnhof geschlossen und 1956 abgerissen.[2] Das Bahnhofsgebäude haben die Architekten Otten et Franz Seulen in den Jahren 1907 bis 1913 erbaut, es ersetzte einen Holzbau von 1904.[2] Der Baustil stellt die Belle Époque dar und ist aus den Arbeiten des französischen Architekten Francois Mansart, dem Klassizismus, inspiriert. Außerdem weist das Gebäude einige Details im Ludwig XVI.- und Jugendstil auf. Zwei quadratische Türme befinden sich links und rechts der Glas-Konstruktion.

Der Bahnhof Ostende war auch Endpunkt der 25 Kilometer langen Bahnstrecke Ostende–Torhout, die von 1864 bis 1963 Bestand hatte. Von Torhout bestand Verbindung zu weiteren westlich und südlich verlaufenden Strecken, über die auch internationale Verbindungen wie beispielsweise von Lille angeboten wurden.

Im Bahnhof befand sich, seit der Eröffnung und bis in die 1960er Jahre, das Hôtel Terminus Maritime. Das Empfangsgebäude ist in der Liste der Commission royale des monuments et des sites der nationalen Denkmalschutzbehörde erfasst. Der Bahnhof war ein wichtiger Umsteigepunkt von der Bahn auf das Schiff, hauptsächlich nach England.

Seit Ende 2011 finden Bauarbeiten zu besseren Verknüpfung der einzelnen Verkehrsträger statt. Das Projekt kostet 150 Millionen Euro und soll 2017 abgeschlossen sein.[3][4]

Verkehr

Der Bahnhof Ostende diente über Jahrzehnte neben dem Binnenverkehr an die Nordseeküste vor allem dem Umstieg zwischen Bahn und Fähre über den Ärmelkanal. Er war Ausgangspunkt bekannter internationaler Fern- und Luxuszüge wie dem Ostende-Wien-Express, dem Ostende-Köln-Pullman-Express oder dem Tauern-Express und zeitweise dem Nord-Express. Über Kurswagen gab es auch direkte Verbindungen nach Istanbul, Athen, Stockholm oder Bukarest.

Mit Inbetriebnahme der umsteigefreien Bahnverbindung durch den Eurotunnel verlor der Bahnhof Ostende ab 1994 seine Bedeutung als Fährbahnhof. Das Zugangebot beschränkt sich seither mit wenigen Ausnahmen auf innerbelgische Verbindungen.

Es verkehren täglich folgende Linien, wenn nicht anders genannt stündlich:

  • IC A: Ostende – Brügge – Gent – Brüssel – Lüttich – Eupen
  • IC C: Ostende – Brügge – Kortrijk – (Lille-Flandres)
  • IC G: Ostende – Gent – Antwerpen

Seit dem 1. April 2015 wird der Bahnhof Ostende nicht mehr vom Thalys angefahren.

Weblinks

Commons: Bahnhof Ostende – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Station "Oostende-Kaai", voorgevel, volumes van de twee torens en de middenhal
  2. a b De stations van Oostende
  3. Das Umbauprojekt
  4. Scotty: Le projet de la gare d'Ostende dans les starting blocks