Bahnstrecke Großenhain–Cottbus

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Großenhain Cottb Bf–Cottbus
Strecke der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus
Streckennummer (DB):6253
Kursbuchstrecke (DB):208, 225
Streckenlänge:79,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Zweigleisigkeit:Ruhland–Cottbus
von Frankfurt (Oder)
von Forst
von Görlitz
79,7 Cottbus 75 m
nach Berlin und Halle(Saale)
76,9 Cottbus Südwest
73,9 Hänchen (Awanst)
Bundesautobahn 15
71,4 Leuthen (b Cottbus)
66,3 Drebkau 90 m
Bundesstraße 169
59,3 Neupetershain
nach Welzow
55,0 Bahnsdorf
54,7 Abzw Sornoer Buden Nord
nach Knappenrode
von Knappenrode
53,0 Abzw Sornoer Buden West
nach Lübbenau
von Lübbenau
Bundesstraße 169
49,9 Sedlitz Ost
von Lübbenau (alte Trasse)
45,3 Senftenberg
nach Finsterwalde
nach Kamenz (alte Trasse)
42,5 Brieske
nach Kamenz
36,3 Grube Victoria III
35,4 Schwarzheide Ost
von Lauchhammer Ost;
heute Anschlussbahn BASF
Schwarze Elster
von Węgliniec
32,9 Ruhland 99 m
nach Falkenberg (Elster)
21,2 Ortrand 115 m
Landesgrenze BrandenburgSachsen
Bundesautobahn 13
11,5 Lampertswalde 150 m
von Großenhain Berl Bf
0,0 Großenhain Cottb Bf
nach Priestewitz

Die Bahnstrecke Großenhain–Cottbus ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Sachsen und Brandenburg. Sie verläuft von Großenhain über Ruhland und Senftenberg nach Cottbus und ist Teil der Verbindung von Dresden nach Cottbus über die Strecke Großenhain–Priestewitz. Von Großenhain bis Ruhland ist sie eingleisig, danach zweigleisig.

Geschichte

Die Strecke westlich von Senftenberg

Ihren Ursprung hat die Strecke Großenhain–Cottbus in der Cottbus-Großenhainer Eisenbahn-Gesellschaft.

Am 20. April 1870 wurde die Strecke Großenhain-Cottbus als Weiterführung der Bahnstrecke Großenhain–Priestewitz freigegeben. Mit der späteren Eröffnung der Berlin-Dresdener Bahn hatte Großenhain nun zwei Bahnhöfe. Der bereits bestehende Bahnhof an der Strecke nach Cottbus wurde in Großenhain Cottbuser Bahnhof umbenannt, der neugebaute erhielt die Bezeichnung Großenhain Berliner Bahnhof.

Am 26. Mai 1990 nahm die Deutsche Reichsbahn die Elektrifizierung der Teilstrecke Cottbus–Senftenberg, am 31. Mai 1992 die der Teilstrecke Ruhland–Großenhain(–Priestewitz) einschließlich der Verbindungskurve in Großenhain zwischen dem Cottbuser und dem Berliner Bahnhof in Betrieb.[1] Zuvor war bereits am 31. Oktober 1987 die Elektrifizierung der Teilstrecke Ruhland–Senftenberg in Betrieb genommen worden, damals als Teilmaßnahme eines Elektrifizierungsprojekts von Falkenberg–Ruhland–Senftenberg.

Kurz nach dem Bahnhof in Richtung Lampertswalde endete die Start- und Landebahn des militärisch genutzten Flugplatzes Großenhain. Deshalb gab es dort seit der Elektrifizierung 1992 bis zum Abzug der sowjetischen/russischen Streitkräfte im Herbst 1993 ein 660 Meter langes Streckenstück ohne Oberleitung (Streckenkilometer 3,76 bis 4,42). Elektrische Triebfahrzeuge mussten dieses Streckenstück mit gesenktem Stromabnehmer als Schwungfahrt passieren. Zudem stand vor diesem Streckenstück in beide Richtungen je ein Blocksignal, das jedoch nicht vom Fahrdienstleiter, sondern vom Flugplatz aus bedient wurde. Dadurch konnte es vorkommen, dass ein Zug, nachdem das Signal wegen Start oder Landung eines Flugzeugs ohne Vorwarnung auf Halt gestellt wurde, im oberleitungslosen Abschnitt zum Stehen kam und mit einer Diesellok in den Bahnhof geschleppt werden musste.[2]

Heute ist die Strecke Teil der wichtigsten Bahnverbindung zwischen Dresden und Cottbus. Es verkehren Regionalexpresslinien in den Relationen Dresden–Cottbus, Dresden–Hoyerswerda und Cottbus–Ruhland–Falkenberg/Elster.

Die Haltepunkte Bahnsdorf und Leuthen (b Cottbus) und Schwarzheide Ost sind gemäß einem Zeitungsbericht von 2014 von der Stilllegung bedroht.[3]

Fahrzeugeinsatz

Seit Betriebsaufnahme des Elbe-Elster-Netzes am 9. Juni 2013 verkehren auf dieser Stecke Triebwagen des Typs Bombardier Talent 2 sowie mit Elektrolokomotiven bespannte Doppelstockzüge.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erich Preuß, Reiner Preuß: Chronik der Deutschen Reichsbahn 1945–1993. GeraMond Verlag GmbH, München 2009, ISBN 978-3-7654-7094-3, S. 143, 151.
  2. Bernd Kuhlmann, Flugzeug kontra Zug? Über ein Kuriosum der Sicherungstechnik der Eisenbahn, Verkehrsgeschichtliche Blätter 1/1997, S.18
  3. Bericht der Märkischen Allgemeinen vom 2. Juli 2014, abgerufen am 29. November 2015
  4. DB Regio Nordost betreibt das Netz Elbe-Elster. Deutsche Bahn AG, abgerufen am 14. Juni 2015.