Batzenberg

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Batzenberg

Batzenberg

Höhe 328 m ü. NHN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Koordinaten 47° 56′ 52″ N, 7° 45′ 4″ OKoordinaten: 47° 56′ 52″ N, 7° 45′ 4″ O
Batzenberg (Baden-Württemberg)
Batzenberg (Baden-Württemberg)

Der Batzenberg ist ein 4 km langer und 1,2 km breiter Bergrücken zwischen der Rheinebene und dem Schönberg in Baden-Württemberg. Der höchste Punkt liegt auf 328,3 m ü. NHN[1]. Er erstreckt sich von Nordosten nach Südwesten, im Norden die Ortschaften Schallstadt und Wolfenweiler, im Osten das Schneckental mit Pfaffenweiler und Öhlinsweiler an der L 125 im Süden Kirchhofen und Ehrenkirchen im Westen Norsingen und Scherzingen an der B 3. Der Batzenberg erhebt sich rund 100 m aus seiner Umgebung und ist von einer starken Lössschicht bedeckt. Er ist heute komplett unbewaldet und mit Reben bepflanzt.

Geschichte

Während des dreißigjährigen Krieges lagerten hier im Sommer die Armée de l'Allemagne unter Turenne, bevor sie am 3. August 1644 - dem ersten Tag der Schlacht von Freiburg Richtung Norden zu den Kämpfen am Bohl bei Ebringen aufbrachen und beim Angriff auf die bayrischen Stellungen ihre verlustreichsten Gefechte dieses Krieges hatten.

Weinbau

Der Batzenberg ist der größte geschlossene Weinberg[2] und die größte geschlossene Gutedellage Deutschlands mit einer Anbaufläche von 376 ha.[3] Weinbau wird hier schon seit der Römerzeit betrieben, nachgewiesen ist er seit 716. Weinbaumäßig ist er vier Bereichen des Weinbaugebiets Badens zugeordnet, dem Markgräflerland, dem Südschwarzwald, der Staufener Bucht und dem Breisgau. Früher wurde das Gebiet von den St. Gallener Mönchen bewirtschaftet, später unter Markgraf Karl Friedrich wurde 1780 die Gutedelrebe vom Genfersee hier eingeführt, die heute hier die beherrschende Rebe ist. Die heutige Form des Batzenbergs ist eine Folge der schrittweisen Flurbereinigung von 1949 bis 1979. Zuvor waren auf dem Bergrücken neben dem Weinbau hauptsächlich kleine Waldungen, Obstanbau und Ackerbau, genutzt wurde er von den Familien für den Eigenbedarf. Durch die Erbteilung war der Höhenrücken in kleine mit Steinmauern terrassierte Parzellen zergliedert, diese waren kaum mit Wegen erschlossen und dadurch nur mit Aufwand bewirtschaftbar. Durch die Reblaus war auch hier der Weinbau bedroht und nur eine Neuanpflanzung resistenter Sorten half weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Winzergenossenschaft gegründet und damit den Weinbauern geholfen. Der Batzenberg war eins der ersten rebflurbereigneten Gebiete Badens und dadurch auch über die Landesgrenzen hinaus eine Modellregion für den neuen Weinbau.

Tourismus

Pfropfreben-Denkmal

Für den Tourismus ist ein 5 km langer Weinlehrpfad eingerichtet, der auf Tafeln die Weinwirtschaft und die typischen Rebsorten erklärt, als markante Punkte zählen dazu das Pfropfreben-Denkmal von 1976 und das Steinhauerkreuz - nach seinem Erbauer Johann Eckerle Steinhauer - von 1847. Der Höhenweg auf dem Bergrücken ist 4 km lang und fast eben, dieser landwirtschaftliche Fahrweg ist behindertengerecht angelegt und erlaubt durch die fehlende Bewaldung eine sehr gute Fernsicht sowohl in die Rheinebene als auch zum Schwarzwald. Ein weiterer, über den Batzenberg führender Wanderweg ist das Markgräfler Wiiwegli, ein Fernwanderweg des Schwarzwaldvereins mit Start in Freiburg und Ziel in Weil am Rhein.

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Batzenberg - Deutschlands größter geschlossener Weinberg Freiburg-Schwarzwald.de
  3. Kirchhofener Batzenberg Bezirkskellerei

Weblinks