Benutzer:Der.krusche/Martin Krusche (Künstler)

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Martin Krusche (* 11. April 1956 in Graz, Steiermark) ist ein österreichischer Künstler.

Martin Krusche

Krusche, gelernter Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, lebt seit 1977 als freischaffender Künstler. Er begann als Autor, befaßte sich seit Ende der 1970er in Graz mit Blues, hatte bei Jim Cogan von Turning Point (österreichische Band) gelernt die Blues Harp zu spielen.

Die Kombination Literatur und Blues pflegte er während der 1980er-Jahre mit seinem Bruder Michael Krusche, der sich 1983 den Folkfriends anschloß, die zu Aniada a Noar wurden. Martin Krusche spielte mit dieser Formation Straßenmusik und Sessions, stand mit dem Quartett, aber auch auch mit Ripoff Raskolnikov, Leo Kysela, "Sir" Oliver Mally, Berndt Luef, Irene S. und anderen auf der Bühne.

Grazer Tage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeit zwischen 1977 und 1985 lebte und arbeitete Krusche hauptsächlich in Graz, 1979 bis 1981 in Hamburg. Diese Zeit war von der Befassung mit Literatur und Musik bestimmt. Von den Hamburger Tagen erzählt der Prosaband „Auf der Suche nach dem Rock & Roll“ [1] Seit 1986 lebt Krusche in Gleisdorf

Aktuelle Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krusche publiziert überwiegend im Internet, realisiert Kunst- und Kulturprojekte (teils im öffentlichen Raum), bevorzugt Distanz zum etablierten Kunstbetrieb. Seine künstlerische Praxis handelt seit dem Jahr 2011 unter anderem von einem wachsenden Dialog mit dem serbischen Künstler Selman Trtovac. Die Kunstprojekte entwickelt er im Dialog mit der Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov. Seit 2012 arbeitet dieses Trio am Themenblock "1914/2014: Hundert Jahre Schüsse von Sarajevo" ("The Track: Axiom").

Kunst-Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2007: "next code: love", "Liebe in Zeiten der Telenovelas" mit der Gruppe "SPLITTERWERK", "machfeld" etc. (steirischer herbst) [2]
  • 2008: "next code: divan", "Idem na Divan“ (regionale 2008)[3]
  • 2008: "next code: exit", "Rekonstruktion des Tötens" mit ART KLINIKA[4] und "Škart & Grupa kao takva" (steirischer herbst)[5]
  • 2010: "the track: virtuosen der täuschung". Ein Einblick in das Universum der Gruppe "Kollektive Aktionen" (steirischer herbst) [6] [7]

Kultur-Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1985 befaßt sich Krusche mit Fragen der gemeinwesenorientierten Kulturarbeit bezogen auf Eigenständige Regionalentwicklung, unter anderem in Kooperation mit dem Kulturwissenschafter Günther Marchner[8]. Die ersten Anregungen für solche Zugänge stammten dabei von Hans Haid (Arge Region Kultur, Pro Vita Alpina) und Albert Herrenknecht (Pro Provincia) sowie Projekten im Rahmen der Dorferneuerung.

In der Praxis kooperiert Krusche seit 2001 mit dem Graphic Novelist Jörg Vogeltanz, mit dem er das Projekt "kultur.at" etabliert hat.

  • 2009: "kunst o.st" (Das erste steirische LEADER Kultur-Projekt im Rahmen von LEADER Kultur). „Kulturfokus Energie-Region Weiz-Gleisdorf“ führte zu „Kunst Ost – Soziokulturelle Drehscheibe, Region Weiz-Gleisdorf“. Quelle: „Der Kreativ-Motor für regionale Entwicklung“ [9]
  • 2013: "Kulturpakt Gleisdorf" (Konstituierung eines kulturpolitischen Modells im Rahmen von LEADER Kultur): „Ein neuer Pakt mit der Kultur“ [10]

Netzkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krusche realisierte (in Kooperation mit Christian Pirker) mit der "mBox"[11] das erste steirische Netzkulturprojekt außerhalb universitärer Einrichtungen auf Basis eines "Bulletin Board Systems". 1997 war der Zugang zum WWW für Privatpersonen endlich erschwinglich. Krusche baute das "Kunstnetz"[12] auf.

„In fact, the way we think is the way we approach our subject matter, the way we reason is the way we conduct research: "Denkstile sind auch Arbeitsstile" (Martin Krusche…)“

Margarete Lamb-Faffelberger[13]

Kontroversen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturpolitisches Engagement führt gelegentlich zu Kontroversen. Eine davon war in einem Netzkultur-Projekt begründet, das zum "Grazer Domainstreit" führte. Rahmen dieser Kontroverse war das Kulturereignis "Graz 2003: Kulturhauptstadt Europas". Die Betreibergesellschaft klagte eine Domain ein, die im Eigentum von Techniker Jürgen Kapeller war, von Krusche und Graphic Novelist Jörg Vogeltanz bespielt wurde.

„Eine Internetkünstlertruppe rund um den Literaten Martin Krusche muss demnächst vor dem Richter erscheinen, weil sie sich vor zwei Jahren die Internetadresse "Graz2003.com" gesichert hatte.[14]

Walter Müller

Der Fall ist inzwischen auch in die rechtswissenschaftliche Literatur eingegangen. 2001 waren Fragen wie der Schutz von Kommunennamen bei Domainnamen noch nicht ausjudiziert. Der Vorwurf lautete: Domaingrabbing. Siehe dazu beispielsweise den Text von Thomas Hoeren:

„Allgemein anerkannt ist, dass die Bezeichnungen von Kommunen auch bei Verwendung als Bestandteil einer Domain namensrechtlich geschützt sind. […] So auch die Rechtslage in Österreich vgl. etwa öOGH, Urt. v. 29.1.2002 – 4 Ob 246/01g, MMR 2002, 452 – Graz2003.at.“

Thomas Hoeren [15]

Mobilitätsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krusches langjährige Befassung mit Sozialgeschichte führte 2007 zu einem Arbeitsschwerpunkt Mobilitätsgeschichte anläßlich des 50 Jahr-Jubiläums des Steyr-Puch 500. Zu diesem Jubiläum erschien im Falter: "Radikale Renn-Semmel" (Karg wie eine Mönchszelle, flott wie ein Wiesel.)[16]

„Nach dem Zweiten Weltkrieg sind zwei- und vierrädrige Produkte, die seinen Namen tragen, zum Inbegriff der Massenmotirisierung geworden…“

Matthias Marschik und Martin Krusche zu Johann Puch und der Fahrzeugmarke in „Die Geschichte des Steyr Puch 500“ (In Österreich weltbekannt)"[17]

Das biographisch begründete Interesse Krusches an den Fahrzeugen der Steyr-Daimler-Puch AG führte unter anderem zum ersten Buch über den Steyr-Puch 500 (Gemeinsam mit Matthias Marschik[18])

2012 implementierte Krusche im "Johann Puch Museum Graz"[19] eine Kulturabteilung. Anlaß dazu war die erste Kulturveranstaltung in der "Halle P" des historischen "Einser-Werkes" nach einem Jahrhundert industrieller Nutzung: Eine Buchpräsentation[20] in der denkmalgeschützen Halle am 10.5.2012.

„Ein Steyr-Puch 500 vor seinem – letzten – Einsatz mit einem Überroll-Käfig für den Fahrer, verstärkter Seiten- und Heckpartie sowie einer Stahltraverse zum Rammen der Gegner.“

Matthias Marschik und Marcello La Speranza zum Autocrash-Foto" in "„Automobil in Wien“ (1955-1975)"[21]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1984: Koautor des Dokumentarfilmes "Auf Erz gebaut" von Wilhelm Hengstler
  • 1988: "Sonntagshelden", Hörspiel, Regie: Lucas Cejpek
  • 2011: Matthias Marschik und Martin Krusche: "Die Geschichte des Steyr Puch 500“ (In Österreich weltbekannt), Wien 2011, ISBN 978-3-902744-55-5

Beiträge in Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: "Der ewige Highway" in: Hans Eppendorfer: „Kleine Monster" (Innenansichten der Pubertät)[22]
  • 2001: „Über die Vereinsamung, die Klischees und die Mehrsprachigkeit“ (Dialog mit Dragana Dimitrijevic, Martin Krusche und Wessam El Ghayat) in Walter Grond: „Vom neuen Erzählen“ (Gipfelstürmer und Flachlandgeher)[23] Innsbruck 2001, ISBN 3-85218-63-4
  • 2003: "Schnelle Stiefel" in: Barbara Higgs und Wolfgang Straub: „Wegen der Gegend" (Steiermark)[24]
  • 2004: "Plugged in: Webgestütztes Literaturgeschehen" in "Visions and visionaries" (contemporary Austrian literature and film) by Margarete Lamb-Faffelberger & Pamela S. Saur [25]
  • 2012: "igramo" in: Peter Simonischek und Brigitte Karner: „Wortschatz 2012"[26]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://books.google.at/books?id=31ZJAAAAYAAJ&q=Auf+der+Suche+nach+dem+Rock+%26+Roll&dq=Auf+der+Suche+nach+dem+Rock+%26+Roll&hl=de&sa=X&ei=6QfIUpHQGan17Abuw4HQDw&ved=0CEEQ6AEwAA Martin Krusche: „Auf der Suche nach dem Rock & Roll“, Graz 1982, abgefragt am 4.1.2014)
  2. http://www.steirischerherbst.at/2007/deutsch/kalender/kalender.php?eid=276 "next code: love", abgefragt am 4. Jänner 2014
  3. http://www.regionale08.steiermark.at/cms/beitrag/10888187/28312241/ „regionale 2008“, abgefragt am 3. Jänner 2014
  4. http://www.artmagazin.info/index.php?option=com_content&task=view&id=833&Itemid=28#.UsX0v_tN-QU Art klinika na "Štajerskoj jeseni" u Gracu, abgefragt am 2. Jänner 2014
  5. http://www.steirischerherbst.at/2008/deutsch/kalender/kalender.php?eid=31 next code: exit, abgefragt am 2. Jänner 2014
  6. http://conceptualism.letov.ru/Kollektive-Aktionen-AUSSTELLUNGEN-Gleisdorf.htm МОСКОВСКИЙ КОНЦЕПТУАЛИЗМ, abgefragt am 2. Jänner 2014
  7. http://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/2497822/raus-stadt.story Raus aus der Stadt, abgefragt am 2. Jänner 2014
  8. http://www.consalis.at/team/60 Dr. Günther Marchner, abgefragt am 3.1.2014
  9. http://www.bmukk.gv.at/medienpool/21382/kreativmotor.pdf Veronika Ratzenböck, Xenia Kopf und Anja Lungstraß: „Der Kreativ-Motor für regionale Entwicklung“ (Kunst- und Kulturprojekte und die EU-Strukturförderung in Österreich), Wien 2011, ISBN 978-3-901360-14-5, abgefragt am 4.1.2014
  10. http://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/gleisdorf/3302812/ein-neuer-pakt-kultur.story Kleine Zeitung
  11. http://www.van.at/alt/van01/mbox/index.htm 1997: Die „mBox“, abgefragt am 4.1.2014
  12. http://www.van.at/alt/van01/story/knetz/k_netz1.htm 1997: Das „Kunstnetz“, abgefragt am 4.1.2014
  13. http://www.austrian-studies.org/conf/mlfconf2001.pdf Margarete Lamb-Faffelberger: „The Conference, MALCA, and beyond“, Austrian Studies Association 2002, abgefragt am 4.1.2014
  14. http://www.derstandard.at/739243 10.10.2001, Walter Müller: „Künstler und ihr Web-Projekt werden nun geklagt“, abgefragt am 4.1.2014
  15. www.uni-muenster.de/Jura.itm/hoeren/materialien/Skript/Skript_Internetrecht_Oktober_2012.pdf Thomas Hoeren: „Internetrecht“ S61, Oktober 2011, abgefragt am 4.1.2014
  16. http://www.falter.at/falter/2007/08/21/radikale-renn-semmel/ Martin Krusche: „Radikale Renn-Semmel“, abgefragt am 3.1.2014
  17. Die Geschichte des Steyr Puch 500“ (In Österreich weltbekannt), Wien 2011, ISBN 978-3-902744-55-5
  18. http://www.marschik.dorer.net Matthias Marschik, abgefragt am 3.1.2014
  19. Johann Puch-Museum Graz, abgefragt am 3.1.2014
  20. http://www.austroclassic.at/index.php?option=com_collection&Itemid=43&task=view&id=1659 2012: „Das Puch-Buch“, abgefragt am 4.1.2014
  21. Matthias Marschik und Marcello La Speranza: „Automobil in Wien“ (1955-1975), Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-903-1
  22. Hans Eppendorfer: „Kleine Monster" (Innenansichten der Pubertät), Hamburg 1985, ISBN 3-455-08241-6
  23. http://www.haymonverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buch&titnr=363 Walter Grond: „Vom neuen Erzählen“, abgefragt am 3.1.2014
  24. Barbara Higgs und Wolfgang Straub: „Wegen der Gegend" (Steiermark), Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-8218-0534-X
  25. http://www.lib.muohio.edu/multifacet/record/mu3ugb3316636 Margarete Lamb-Faffelberger & Pamela S. Saur, New York 2004, ISBN 0820461563, abgefragt am 2. Jänner 2014
  26. Peter Simonischek und Brigitte Karner: „Wortschatz 2012“, Wien 2012, ISBN 978-3-85002-817-2