Braunau (Bad Wildungen)

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Braunau
Koordinaten: 51° 5′ N, 9° 8′ OKoordinaten: 51° 4′ 48″ N, 9° 7′ 49″ O
Höhe: 329 m
Fläche: 13,9 km²
Einwohner: 665 (21. Jan. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 34537
Vorwahl: 05621
Evangelische Kirche
Braunauer Warte

Braunau ist ein im Kellerwald liegender Stadtteil von Bad Wildungen im Landkreis Waldeck-Frankenberg im hessischen Regierungsbezirk Kassel. Zu Braunau gehören die Ortsteile Gershäuser Hof und Rödernhof. Braunau ist mit 14 km² der flächengrößte Stadtteil von Bad Wildungen.

Geschichte

Die ersten überlieferten urkundlichen Erwähnungen des vom Wälzebach durchflossenen „Walddorfes“ Braunau stammen aus den Jahren 1261 und 1290; damals hieß der Ort Brunowe. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass bereits zur Steinzeit eine Besiedlung in der Gemarkung des heutigen Braunau stattgefunden hat: Lesefunde und Steinkistengrab.

Am 1. Oktober 1971 wurde Braunau im Rahmen der Gebietsreform ein Stadtteil von Bad Wildungen.[2]

Zeittafel

  • 1261 Bei einer Schenkung an das Kloster Haina wird als Zeuge Werner von Braunau genannt
  • 1290 In einem Schenkungsvertrag an das Kloster Netze erscheint als Zeuge Ludwig Maz von Braunau
  • 1403 Papst Bonifatius IX. bestätigt der Johanniter-Kommende Wildungen Besitz und Patronat der Pfarrkirche zu Braunau
  • 1719 Braunau hat 210 Einwohner
  • 1728 Bau der Kirche, vermutlich an Stelle einer Vorgängerkirche
  • 1777 Bau des Schulgebäudes

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten in Braunau zählt vor allem die in 1728 durch den Arolser Hofbaumeister Julius Ludwig Rothweil erbaute Barock-Kirche mit dem zweiflügeligen Schnitzaltar von 1523 aus der Werkstatt des Franziskanerklosters zu Meitersdorf (in der Nähe von Frankenberg/Eder). Der Schnitzaltar war vermutlich nicht für die Braunauer Kirche bestimmt. Wie er dorthin gelangte, ist bislang ungeklärt. Der Altar zeigt im Mittelteil die Kreuzigung Jesu in einer bewegten Massenszene. Der linke Seitenflügel zeigt Szenen aus dem Leben Maria Magdalenas: Die Fußwaschung (oben) und die Begegnung mit auferstandenen Christus am Ostermorgen (unten). Der rechte Seitenflügel ist Johannes dem Täufer gewidmet. Er zeigt die Taufe Jesu (oben) und die Hinrichtung des Täufers (unten).

Die Braunauer Warte (früherer Name: Bubenhäuser Warte) ist ein in der Gemarkung erhaltener 9,8 Meter hoher Wartturm, der auf einer Anhöhe 379 Meter über NN steht. Er wurde um 1350 aus Bruchsteinen errichtet. Gemeinsam mit anderen Türmen gehörte er zum mittelalterlichen Landwehrsystem von Wildungen. Die Türme waren Aussichtspunkte, von denen aus die Turmbesatzungen feindliche Truppen oder auch Räuberbanden bemerken und die Stadtbewohner durch Rauchzeichen verständigen konnten. Bis 2006 war der Turm mit Geröll ausgefüllt und daher nicht besteigbar. Als Beitrag zur Landesgartenschau-Ausstellung in Bad Wildungen wurde das Innere freigelegt und eine Wendeltreppe installiert.[3] Von der 8,8 Meter hohen Aussichtsplattform[4] bietet sich ein Ausblick auf den Kellerwald, die Burg Waldeck und den Dörnberg.

Einzelnachweise

  1. Stadt Bad Wildungen in Zahlen, abgerufen am 15. Mai 2015
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  3. Waldeckische Landeszeitung 6. Mai 2011
  4. Braunauer Warte auf warttuerme.de

Weblinks

  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!