Buch (Gremsdorf)

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Buch
Gemeinde Gremsdorf
Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 52′ OKoordinaten: 49° 40′ 57″ N, 10° 51′ 34″ O
Höhe: 288 m ü. NHN
Fläche: 4,03 km²[1]
Einwohner: 448 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91350
Vorwahl: 09195

Buch ([buːxAudiodatei abspielen) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gremsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf ist von Acker- und Grünland und Seenplatten umgeben. Im Nordwesten liegen die Bucher Weiher, im Westen die Bucher-Weg-Weiher, im Norden der Neuhauser Teich und der Bucher Wald und im Osten die Kirchleitenteiche. Die Staatsstraße 2240 verläuft nach Gremsdorf zur Bundesstraße 470 (2,2 km nordwestlich) bzw. nach Klebheim (3,7 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Poppenwind (1,8 km südwestlich) bzw. nach Neuhaus zur Kreisstraße ERH 16 (1,5 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Krausenbechhofen (1,3 km westlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buch entstand vermutlich im Zuge der Würzburger Kolonisation, die im 10. Jahrhundert in dieser Gegend erfolgte, und war wohl Bestandteil einer Schenkung des Kaisers Heinrich II. an das Kloster Michelsberg. 1217 wurde der Ort als „Buche“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster verlieh den Herren von Aisch ein Lehen, zu dem auch Buch gehörte. 1303 wurde den Ministerialen von Nainsdorf als Nachkommen derer von Aisch das Lehen aufgetragen. Mitte des 15. Jahrhunderts bis 1612 waren die Herren von Seckendorff Lehensträger, in Erbfolge dann die Herren von Eyb, die es schließlich 1723 an Wolfgang Christoph Winkler von Mohrenfels verkauften.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buch 35 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Höchstadt aus. Im Schlossbereich hatte das Rittergut Buch Einfangrecht mit Auslieferung an das Centamt. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Buch. Grundherren waren das Rittergut Buch (2 Wirtschaftsgüter, 20 Güter, 10 Tropfhäuser, 1 Judenschule) und das bambergische Klosteramt Gremsdorf (3 Sölden).[6]

1802 kamen die bambergischen Güter von Buch an Bayern, 1806 auch die des Rittergutes. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gremsdorf zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Buch. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Ortspolizei unterstand der gesamte Ort bis 1848 dem Patrimonialgericht Buch.[7] Ab 1862 gehörte Buch zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Erlangen). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in das Amtsgericht Höchstadt umgewandelt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Erlangen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,030 km².[1]

Am 1. Juli 1972 wurde Buch im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Gremsdorf eingegliedert.[8]

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 07: Verputzter Satteldachbau
  • Haus Nr. 08: Scheune
  • Haus Nr. 13: Backofen
  • Haus Nr. 18: Schäferei
  • Haus Nr. 31: Wohnhaus
  • Haus Nr. 37: Verputzter Satteldachbau
  • Haus Nr. 44: Ehemalige Schafscheune
  • katholische Kapelle St. Marien

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987 2021
Einwohner 210 277 282 274 249 258 248 251 262 257 241 225 213 216 229 226 228 202 189 311 272 248 207 214 151 448
Häuser[9] 41 44 44 42 40 39 46 42
Quelle [10] [11] [11] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [11] [19] [11] [20] [11] [21] [11] [11] [11] [22] [11] [1] [23] [24] [2]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und war ursprünglich nach St. Jakobus der Ältere (Etzelskirchen) gepfarrt,[25] seit dem 19. Jahrhundert ist die Pfarrei St. Ägidius (Gremsdorf) zuständig.[12] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Matthäus (Neuhaus, Adelsdorf) gepfarrt.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 677 (Digitalisat).
  2. a b Gemeindezahlen > Einwohnerstatistik. In: gremsdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
  3. Gemeinde Gremsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 105f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 55.
  6. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 61. Dort sind fälschlicherweise 38 Anwesen angegeben.
  7. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 128.
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 484.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 wurden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 13 (Digitalisat).
  11. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 145, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 873, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 135 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1045, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 52 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 150 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 989 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 150 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 150 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1071 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
  25. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 61.