Castelner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Castelner
Castelner (Frankreich)
Castelner (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Landes (40)
Arrondissement Mont-de-Marsan
Kanton Chalosse Tursan
Gemeindeverband Chalosse Tursan
Koordinaten 43° 33′ N, 0° 35′ WKoordinaten: 43° 33′ N, 0° 35′ W
Höhe 74–202 m
Fläche 5,73 km²
Einwohner 119 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 21 Einw./km²
Postleitzahl 40700
INSEE-Code

Rathaus von Castelner

Castelner ist eine französische Gemeinde mit 119 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Mont-de-Marsan und zum Kanton Chalosse Tursan (bis 2015: Kanton Hagetmau).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Castèthner.[1] Er bedeutet „schwarze Burg“ und weist auf den Sitz der ehemaligen Grundherrenfamilie hin.[2]

Die Einwohner werden Castelnois und Castelnoises genannt.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Castelner liegt ca. 40 km südlich von Mont-de-Marsan im Landstrich Tursan der historischen Provinz Gascogne an der südlichen Grenze zum benachbarten Département Pyrénées-Atlantiques.

Umgeben wird Castelner von den Nachbargemeinden:

Poudenx Peyre
Bassercles Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Labeyrie Saint-Médard

Castelner liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Ruisseau du Cès, ein Nebenfluss des Luy de France, strömt durch das Gebiet der Gemeinde ebenso wie der Juren, ein Nebenfluss des Luy de Béarn.[4]

Die Gemeinde bestätigte 2017 die Auszeichnung „Zwei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Ortschaften verliehen wird. Sie erlangt seit 1985 jährlich einen Preis für diese Verschönerung.[5][6][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Castelner ist eine der höchstgelegenen Gemeinde des Départements und bot auf einer Anhöhe zwischen den Tälern des Luy de France und des Luy de Béarn ideale Bedingungen für eine frühe Besiedelung. So sind zahlreiche Artefakte aus der Urgeschichte auf dem Gemeindegebiet gefunden worden. Überreste eines Oppidums aus gallorömischer Zeit sind ebenfalls entdeckt worden. Im Jahre 1310 war Bernard de Poudenx Grundherr von Castelner. Eine Burg wurde errichtet, um die sich das Dorf in der Folge entwickelte.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 335 Einwohnern. In der Folge sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf rund 80 Einwohner, bevor ein moderates Wachstum einsetzte, das in jüngster Zeit wieder einen rückläufigen Trend aufweist.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 108 95 81 85 88 103 122 116 119
Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2010[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Sainte-Catherine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Sainte-Catherine

Die Pfarrkirche von Castelner ist Katharina von Alexandrien gewidmet. Das Langhaus mit einer Länge von zwei Jochen und die dreiwandige Apsis mit gleicher Breite sind im 14. oder im 15. Jahrhundert errichtet worden. Das südliche Seitenschiff ist zu einem späteren Zeitpunkt, im 17. oder im 18. Jahrhundert, hinzugefügt worden. Es öffnet sich zum Hauptschiff über drei Rundbogenarkaden aus Ziegelsteinen. In der Verlängerung des Seitenschiffs wurde eine Sakristei am Ende des 18. oder zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebaut. Alle Fenster der Kirche wurden im 19. Jahrhundert überarbeitet. Der Kirchturm wurde 1905 vom Unternehmer Auguste Dézert nach Plänen des Architekten F. Dabadie aus Hagetmau neu errichtet, wobei einzelne Elemente des früheren Turms möglicherweise wiederverwendet wurden. In den 1980er Jahren ist der Innenputz entfernt worden, und der Blick ist nun auf das Mauerwerk freigegeben. Das Gebäude ist aus Bruchsteinen aus Kalkstein und eisenhaltigem Sandstein, Garluche genannt, errichtet, wobei in der Nordwand einige Werksteine beim Bau wiederverwendet wurden. Die Decken von Haupt- und Seitenschiff sind aus Gips gearbeitet. Im Westen befindet sich eine Vorhalle, an dem sich der Glockenturm südlich anschließt. Eine Bodenplatte in der Vorhalle trägt die Inschrift „Grabstätte der Familie Claverie d’Augereau“, zweifellos einer früheren Grundherrenfamilie von Castelner. Der Glockenturm besitzt Schallöffnungen an allen Seiten in Form von rundbogenförmigen Doppelfenstern und einen oktogonalen Helm, der mit Schiefer gedeckt ist.[9][10][2]

Der einzige ältere Ausstattungsgegenstand der Kirche ist der kleine Tabernakel aus Holz mit Voluten aus dem 18. Jahrhundert. Drei künstlerisch ausgestaltete Glasfenster, die sich im Chor befinden, sind Werke der Glasmalerei Mauméjean aus Pau aus dem Jahre 1888. Sie zeigen das Motiv des Herzens Jesu sowie den heiligen Josef mit Jesuskind und Maria.[11][12]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[13]
Gesamt = 11

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Castelner ist erreichbar über die Routes départementales 56 (Pyrénées-Atlantiques: 131) und 450.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Castelner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Castelner. Gasconha.com, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  2. a b c d Castelner. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  3. Landes. habitants.fr, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  4. Ma commune : Castelner. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  5. Toutes les communes fleuries. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  6. Le palmarès landais des villes et villages fleuris 2017. Sud Ouest, 31. Januar 2018, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  7. Notice Communale Castelner. EHESS, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  8. Populations légales 2015 Commune de Castelner (40073). INSEE, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  9. église paroissiale Sainte-Catherine. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  10. Eglise Sainte-Catherine. Observatoire du patrimoine religieux, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  11. le mobilier de l’église paroissiale Sainte-Catherine. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  12. ensemble de 3 verrières : Sacré-Coeur, Saint Joseph, Notre-Dame de Lourdes (baies 1, 2 et 6). Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).
  13. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Castelner (40073). INSEE, abgerufen am 26. Februar 2018 (französisch).