Christian Hafenecker

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Christian Hafenecker (2019)
Christian Hafenecker (2012)
Christian Hafenecker 2014 am Rednerpult des Nationalrates

Christian Hafenecker (* 11. August 1980 in Mödling, Niederösterreich) ist ein österreichischer Politiker (FPÖ). Er war von Mai 2018 bis Jänner 2020 neben Harald Vilimsky einer der beiden Generalsekretäre der FPÖ.[1] Seit Jänner 2023 ist er neben Michael Schnedlitz Generalsekretär.[2]

Hafenecker war von 2010 bis 2013 Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich und im Jahr 2013 ein halbes Jahr lang Mitglied des Bundesrates. Seit Oktober 2013 ist er Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat. Von 2013 bis 2018 war er Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hafenecker besuchte nach der Hauptschule in Hainfeld das Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt und begann danach eine Lehrausbildung zum Landmaschinentechniker. Er legte 2002 die Berufsreifeprüfung ab und studierte einige Semester Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 2014 schloss er den FH-Lehrgang Führung, Politik und Management ab.

Hafenecker war von April 2008 bis März 2011 als Landespressereferent der FPÖ Niederösterreich tätig. Er wurde 1999 Mitglied der Bezirksleitung Lilienfeld und im Jahr 2000 in den Gemeinderat der Marktgemeinde Kaumberg gewählt. Von 2006 bis Jänner 2018 war er geschäftsführender Gemeinderat. Des Weiteren war er von 2001 bis 2003 Landesobmann-Stellvertreter des Rings Freiheitlicher Jugend und von 2003 bis 2005 geschäftsführender FPÖ-Bezirksparteiobmann im Bezirk Lilienfeld, bevor er 2005 zum FPÖ-Bezirksparteiobmann gewählt wurde. 2005 übernahm er zudem die Funktion des Ortsparteiobmanns der Ortsgruppe Kaumberg, 2008 wurde er Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ Niederösterreich. Am 1. Juli 2010 wurde er nach dem Ausscheiden von Karl Schwab als Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich angelobt. Dort war er für die Fachbereiche Landesverteidigung, Kommunales, Jugend und Luftfahrt zuständig.

Er wechselte am 24. April 2013 als vom niederösterreichischen Landtag entsandtes Mitglied in den Bundesrat und war von 2013 bis zu seiner Bestellung zum FPÖ-Generalsekretär, 2018, auch Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich. In dieser Funktion folgte ihm am 19. September 2018 Michael Schnedlitz nach.[4] Auf dem Landesparteitag der FPÖ Niederösterreich am 30. Juni 2018 wurde er zum stellvertretenden Landesparteiobmann gewählt.

Bei der Nationalratswahl am 29. September 2013 konnte Hafenecker in seinem Wahlkreis Niederösterreich Mitte ein Grundmandat erreichen, das er mit der konstituierenden Sitzung des XXV. Nationalrates am 29. Oktober annahm. Er war in der XXV. Gesetzgebungsperiode stellvertretender Obmann des Verkehrsausschusses und des Ausschusses für Petitionen und Bürgeranliegen sowie Mitglied im Landesverteidigungs-, Bauten- und Wissenschaftsausschuss. Er engagierte sich im Südtirol-Unterausschuss für die Doppelstaatsbürgerschaft von Südtiroler Bürgern.

Von September 2014 bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode war Hafenecker FPÖ-Bereichssprecher für Petitionen und Bürgeranliegen. Weiters war er 2014 Mitglied der Vergabekommission für die Sanierung des Parlaments und anschließend in deren Nachfolgegremium, dem Nutzerbeirat. Als Mitglied der Enquete-Kommission zur direkten Demokratie arbeitet der Abgeordnete daran mit, Bürgerbeteiligung stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubinden. Im Jänner 2015 wurde Christian Hafenecker neben dem damaligen Fraktionsführer Elmar Podgorschek und den weiteren Abgeordneten Gernot Darmann und Walter Rauch als eines von vier FPÖ-Mitgliedern für den Hypo-Untersuchungsausschuss nominiert. Mit dem Wechsel von Elmar Podgorschek in die Oberösterreichische Landesregierung und der Bestellung von Gernot Darmann zum FPÖ-Fraktionsführer übernahm Hafenecker im Dezember 2015 die Funktion des stellvertretenden Fraktionsführers der FPÖ-Mannschaft im Untersuchungsausschuss.

Bei der Nationalratswahl 2017 erreichte Hafenecker neuerlich ein Grundmandat. Im November 2017 war Hafenecker Chefverhandler der FPÖ für den Bereich Verkehr und Infrastruktur; nach dem Eintritt der FPÖ in die Bundesregierung wurde er auch zum Verkehrssprecher seiner Fraktion ernannt. Im Dezember 2017 wurde er auch zum Obmann des parlamentarischen Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie sowie Digitalisierung gewählt. Hafenecker war als Generalsekretär maßgeblich für die Koordinierung und Veröffentlichung des FPÖ-Historikerberichts am 23. Dezember 2019 verantwortlich.

Hafenecker ist in der XXVII. Gesetzgebungsperiode Ausschussobmann des Ausschusses für Forschung, Innovation. Darüber hinaus wurde er zum Obmann der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Österreich-Ungarn gewählt und wirkt im FPÖ-Parlamentsklub als Verkehrs- und Mediensprecher. Weiters ist er Mitglied im außenpolitischen Ausschuss, im Verkehrsausschuss und im Wissenschaftsausschuss. Er wurde darüber hinaus vom FPÖ-Parlamentsklub als Fraktionsführer in den Ibiza-Untersuchungsausschuss entsandt.

Im Mai 2018 folgte er Marlene Svazek als FPÖ-Generalsekretär nach.[5] Im Jänner 2020 wurde der Rückzug von Harald Vilimsky und Christian Hafenecker als Generalsekretäre der FPÖ bekannt; zum Nachfolger wurde am 30. Jänner 2020 Michael Schnedlitz gewählt.[6][7] Seit Jänner 2023 ist er gemeinsam mit Schnedlitz Generalsekretär.[2]

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum russischen Überfall auf die Ukraine sagte Hafenecker im Sommer 2023, möglicherweise hätte der Krieg nicht angefangen, wenn die Ukraine sich nicht mit der NATO eingelassen hätte; die Ukraine habe „der Nato direkt vor der Haustür der Russen die Möglichkeit eröffnet, dort ein Raketenschild zu installieren“. Er sagte, er sei – wie Harald Vilimsky – „absolut der Meinung, dass die EU kriegsgeil“ sei. Laut Hafenecker gibt es die Klimakrise nicht, sondern lediglich Wetterphänomene und Veränderungen.[8]

Nachdem ein Treffen von Rechtsextremisten, das 2023 in Potsdam stattgefunden hatte und bei dem ein „Masterplan zur Remigration“ bestimmter Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund aus Deutschland vorgestellt worden war, bekanntgeworden war, bezeichnete Hafenecker die AfD-Vertreter, die daran teilgenommen hatten, als „patriotische Politiker“.[9]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hafenecker lebt mit seiner Ehefrau und den gemeinsamen Kindern in Kaumberg. Er ist Alter Herr der Burschenschaft Nibelungia zu Wien, eines Mitgliedsbunds der Deutschen Burschenschaft und des Wiener Korporationsrings.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christian Hafenecker – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Hafenecker neuer FPÖ-Generalsekretär. In: news.ORF.at. 14. Mai 2018 (orf.at [abgerufen am 15. Mai 2018]).
  2. a b FPÖ: Hafenecker wieder Generalsekretär. In: ORF.at. 13. Januar 2023, abgerufen am 14. Januar 2023.
  3. Landbauer auch geschäftsführender Parteichef. In: ORF.at. 19. September 2018, abgerufen am 19. September 2018.
  4. Landbauer auch geschäftsführender Parteichef. 19. September 2018, abgerufen am 19. September 2018.
  5. orf.at: Christian Hafenecker neuer FPÖ-Generalsekretär. Artikel vom 14. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2018.
  6. Michael Schnedlitz wird neuer FPÖ-Generalsekretär. In: Wiener Zeitung. 8. Januar 2020, abgerufen am 8. Januar 2020.
  7. Schnedlitz einstimmig zum FPÖ-Generalsekretär gewählt. In: Oberösterreichische Nachrichten. 30. Januar 2020, abgerufen am 31. Januar 2020.
  8. Christian Hafenecker: „Bin absolut der Meinung, dass die EU kriegsgeil ist“ www.kleinezeitung.at, 5. Juli 2023
  9. Zehntausende protestieren gegen Rechtsextremismus www.zeit.de, 27. Januar 2024
  10. "Kurz mal weg": Blaue Sicht auf türkises "System" in Buchform. In: Kurier.at. 7. November 2023, abgerufen am 7. November 2023.