Christoph Humburg

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Christoph Humburg, 2023

Christoph Humburg (* 24. August 1959 in Warburg) ist ein deutscher Germanist, Pädagoge, Theologe, Sozialmanager und seit 2009 Direktor des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christoph Humburg wuchs als drittes Kind des Malers und Kunsterziehers Lorenz Humburg und dessen Frau Klara, geb. Kohaupt, in Warburg auf. Geprägt durch seine Familie engagierte er sich schon früh aktiv gegen das Vergessen von Unrecht und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten. Nach dem Abitur am Gymnasium Marianum 1977 studierte er Germanistik und Theologie an der damaligen Universität Essen u. a. bei Heinrich Missalla und Magdalene Bußmann mit Abschluss des zweiten Staatsexamens und erwarb einen zusätzlichen Abschluss als Diplom-Pädagoge. 2003 promovierte er an der Universität Dortmund bei Hartmut Riemenschneider. In seiner Dissertation setzte er sich mit den gesellschaftspolitischen Grundlagen und Vorstellungen zur kindlichen Anthropologie und deren Spiegelungen in der erziehungswissenschaftlichen Fachliteratur sowie in Lesebuchtexten für den Deutschunterricht der Unterstufe (DDR) und der Grundschule (BRD) im Vergleich der politischen Systeme im geteilten Deutschland (1958–1990) auseinander.

1990 bis 2002 arbeitete Humburg zunächst als Leiter einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes Düsseldorf. Danach wurde er Leiter des Caritasverbandes Solingen mit 170 Mitarbeitern. 2009 fusionierte dieser Verband mit dem wesentlich größeren Caritasverband Wuppertal, so dass er als Caritasdirektor für die Städte Solingen und Wuppertal Verantwortung für über 1100 Mitarbeiter übernahm. Dazu gehört einer der größten Migrationsdienste in Nordrhein-Westfalen. Als Vorsitzender der diözesanen Arbeitsgemeinschaft Migration im Erzbistum Köln setzte er sich unter anderem gegen Ungleichbehandlung von zugewanderten und geflüchteten Menschen ein.

Seine Erfahrungen mit Wohnungslosen veranlassten ihn, seit 2009 jedes Jahr in Zusammenarbeit mit Diakonie Wuppertal und CVJM Wuppertal jährlich eine Weihnachtsfeier für einsame und alleinstehende Menschen in der historischen Wuppertaler Stadthalle persönlich durchzuführen. Das besondere an dieser Feier liegt darin begründet, dass sie am Heiligen Abend bis 23 Uhr stattfindet – ein in Deutschland bislang einzigartiges Angebot.

Humburg ist Mitbegründer der Kinderhospizstiftung Bergisches Land und hat als Caritasdirektor unter Beteiligung der Diakonie Wuppertal und der Bethe-Stiftung das am 1. April 2015 eröffnete Kinderhospiz konzipiert. Es ist eines von insgesamt 18 Einrichtungen in Deutschland und das erste unter ökumenischer Leitung. Schirmherrin ist die Schauspielerin Veronica Ferres. Als Botschafter des Kinderhospizes konnten Persönlichkeiten wie u. a. der Fußballprofi Lars Bender und der Autor Günter Wallraff gewonnen werden.

Die Eröffnung des FASD-Beratungszentrums 2022 stellte einen weiteren Meilenstein dar, denn in Deutschland gibt es bisher wenige Anlaufstellen für Menschen, die von FASD betroffen sind sowie deren Angehörige.[3]

Als Vorsitzender des Stiftungsrates der Bürgerstiftung der Else-Lasker-Schüler-GesellschaftZentrum für verfolgte Künste“ setzte sich Humburg seit vielen Jahre aktiv unter anderem dafür ein, dass die einzigartige Sammlung von Gerhard Schneider am Standort Solingen einen Platz gefunden hat.

Mitgliedschaften und Ehrenämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003 Vorstandsmitglied der Elfriede-Dorp-Stiftung
  • 2004 Vorsitzender des Stiftungsrates des Zentrum für verfolgte Künste in Solingen[4][5]
  • 2010 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Migration im Erzbistum Köln
  • 2015 Vorstandsvorsitzender der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land[6]
  • 2015 Mitglied des Aufsichtsgremiums (Caritasrat) für den Diözesan Caritasverband für das Erzbistum Köln
  • 2019 Mitglied im Warburger Verein für Geschichte und Denkmalschutz
  • 2021 Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinderhaus St. Michael[7]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gesellschaftspädagogische Grundlagen und Vorstellungen zur kindlichen Anthropologie und deren Spiegelungen in der erziehungswissenschaftlichen Fachliteratur wie in Lesebuchtexten für den Deutschunterricht der Unterstufe (DDR) und der Primarstufe (BRD) im Vergleich der politischen Systeme im geteilten Deutschland (1958-1990), Solingen 2003
  • Keine Vorfahrt für Rechts, Caritas-Magazin, Deutscher Caritasverband e. V.: Freiburg, 9. Juli 2018

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christoph Humburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.caritas-wsg.de/ueber-uns/der-verband/ Website des Caritasverbandes Wuppertal-Solingen, abgerufen am 2. Mai 2023
  2. Westdeutsche Zeitung Wuppertal, 11. August 2020
  3. https://www.njuuz.de/beitrag76720.html NJUUZ, das Wuppertaler Nachrichtenmagazin, abgerufen am 2. Mai 2023
  4. Solinger Tageblatt, 3. Oktober 2020
  5. https://www.verfolgte-kuenste.com Website des Zentrums für verfolgte Künste, abgerufen am 2. Mai 2023
  6. https://www.kinderhospiz-burgholz.de/ueber-die-stiftung.html Website des Kinderhospizes, abgerufen am 2. Mai 2023
  7. https://www.khsm.de/index.php/wir-ueber-uns/stiftung Website des Kinderhauses St. Michael, abgerufen am 2. Mai 2023