Constantin Seibt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2016 um 10:14 Uhr durch Peteremueller (Diskussion | Beiträge) (→‎Journalismus: akt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Constantin Seibt auf der re:publica 2014

Constantin Seibt (* 20. Februar 1966 in Frankfurt am Main[1]) ist ein Schweizer Journalist und Autor.

Leben

Seibt wurde in Frankfurt am Main geboren, seine Eltern waren Deutsche. Als er zwei Jahre alt war, siedelte die Familie in die Schweiz um.[2] Später nahm Seibt die schweizerische Staatsbürgerschaft an.[3] Seibt wuchs in Bassersdorf auf und besuchte die Kantonsschule Rychenberg in Winterthur. Es folgte ein Germanistikstudium an der Universität Zürich, das er abbrach. Bei den Parlamentswahlen 1999[4] und 2003[5] kandidierte Seibt auf der Alternativen Liste für den Nationalrat, wurde aber nicht gewählt.

Seibt ist Vater einer Tochter (* 2009)[2] und lebt in Zürich.[3]

Journalismus

Seibt war Redaktor und Kolumnist bei der Unizeitung Zürcher StudentIn, veröffentlichte einen Krimi und arbeitete als freier Journalist, so für die Werbewoche und mit seiner Very-Short-Story-Kolumne für das Basler Magazin. Auch schrieb er eine Literaturfälschungskolumne im NZZ Folio.[6]

Von 1997 bis 2005 war Seibt Redaktor für Politik und Wirtschaft und Kolumnist bei der WOZ Die Wochenzeitung.[7] Zu Beginn schrieb er dort hauptsächlich Kolumnen wie die «Familie Monster» sowie Artikel für den Kulturteil. Grosse Beachtung fanden seine Artikel über den als Toywar bekannten Rechtsstreit um Domainnamen.[8][9] Ab 2001 zählte er zur Inlandredaktion, wo er eine zunehmend wichtige Rolle innehatte. Zwischen September 2004 und Dezember 2005 schrieb er regelmässig Kolumnen für die Weltwoche.[10]

Im Januar 2006 wechselte er zum Tages-Anzeiger. Eines seiner ersten Themen beim Tages-Anzeiger als Reporter war die gerichtliche Aufarbeitung des Swissair-Grounding.[11] Die gesammelten Artikel dazu wurden 2007 in Buchform als «Der Swissair-Prozess» veröffentlicht. Seibts zumeist wirtschaftspolitischen Kommentare und Analysen schlugen regelmässig hohe Wellen in den Online-Kommentarspalten, so beispielsweise seine im August 2011 verfasste Analyse «Der rechte Abschied von der Politik»,[12][13] wo Seibt die Kapitalismus-Kritik des Konservativen Charles Moore rezipierte.[14]

Von Mai 2012 bis Juli 2014 schrieb Seibt für seinen Blog namens Deadline auf tagesanzeiger.ch/Newsnet zum Thema «Journalismus im 21. Jahrhundert».[15][16] Einige der Artikel sind im November 2013 unter dem Titel Deadline – Wie man besser schreibt in Buchform erschienen.

Auf Ende 2016 verlässt Seibt den Tages-Anzeiger, um künftig, u. a. mit Christof Moser von der Schweiz am Sonntag, der seine Stelle als Bundeshausredaktor ebenfalls verlassen wird,[17] für das eigene Start-up «Project R» tätig zu sein.[18]

Preise

  • 2007: Journalist des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.[19]
  • 2008: Zürcher Journalistenpreis in der Kategorie «Zeitung» für die Reportagen zum Swissair-Prozess.[20]
  • 2012: Reporter des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.
  • 2013: Kolumnist des Jahres, Fachzeitschrift Schweizer Journalist.

Werke

  • mit Michael Spittler: Das Un-Glück. Ein Schlüsselroman. Paranoia City Verlag, Zürich 1991, ISBN 3-90-752209-5.
  • mit Carmen Berchtold, Jürg Fischer: Das Buch Monster. 100 Fälle aus der Praxis der Familie Monster. WOZ, Zürich 1997, ISBN 3-906236-02-1 (Kolumnen aus der WOZ).
  • hrsg. mit Jürg Fischer: Der junge Schweizer Rabe (= Der Rabe. Nummer 54). Haffmans Verlag, Zürich 1998.
  • Bad News. Theodor-Schmid-Verlag, Zürich 1998, ISBN 3-90-656600-5 (Leseprobe).
  • Der Swissair-Prozess. Echtzeit, Basel 2007, ISBN 978-3-905800-04-3.
  • Die Weltrevolution der Manager. In: Martin Heller, Gesa Schneider: Wir Manager! Alles im Griff? NZZ Libro, Zürich 2010, ISBN 978-3-03823-668-9.
  • Constantin, Alexander und Peter Seibt: Familienbande: Literaturfälschungen – Managementkolumnen – Fussballgeschichten. Stämpfli, Bern 2012, ISBN 978-3-7272-1292-5.[21][22]
  • Deadline – Wie man besser schreibt. Kein & Aber, Zürich 2013, ISBN 978-3-0369-5685-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Constantin Seibt. In: theodor-schmid-verlag.ch, abgerufen am 2. Mai 2011
  2. a b Sendung Doppelpunkt. Roger Schawinski im Gespräch mit Constantin Seibt. In: Radio 1 vom 6. Mai 2012 (MP3; 51,20 MB)
  3. a b Constantin Seibt: Bekenntnisse eines deutschen Secondo. In: Tages-Anzeiger vom 10. Februar 2010
  4. Wahlergebnis Nationalratswahlen 1999. In: admin.ch, abgerufen am 31. Dezember 2011
  5. Wahlergebnis Nationalratswahlen 2003. In: admin.ch, abgerufen am 31. Dezember 2011
  6. Kolumnisten: Wir lesen uns für Sie ins Zeug (Memento vom 23. März 2008 im Internet Archive), kurze biografische Angaben mit Foto. In: Nacht der Kolumnisten, 2005.
  7. Constantin Seibt: Macht und Machtkämpfe in der WOZ. In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 5. Oktober 2006, abgerufen am 30. Mai 2012.
  8. Constantin Seibt: Kunst besiegt Kommerz. Forget X-mas. Get online. Join E-War! (PDF; 25 kB) In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 3. Februar 2000, abgerufen am 30. Mai 2012.
  9. Constantin Seibt: Toywar II. (PDF; 23 kB) Kommerz- gegen Kunstgigant. In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 8. Februar 2001, abgerufen am 30. Mai 2012.
  10. http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-01/artikel-2006-01-editorial.html
  11. Stefan Howald: Rezension – Swissair-Pleite. Unter Römern und anderen Helden. In: WOZ-Online. Die Wochenzeitung, 5. Oktober 2006, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  12. Constantin Seibt: Der rechte Abschied von der Politik. [...] Ein Kommentar. In: Tages-Anzeiger Online. Tamedia/Newsnetz, 6. August 2011, abgerufen am 31. Dezember 2011.
  13. Constantin Seibt: 101. Das Entsetzen der Konservativen. Ein Director’s Cut. In: – Katalog von allem. Departement für letzte Worte, 9. August 2011, archiviert vom Original am 14. Dezember 2011; abgerufen am 31. Dezember 2011.
  14. Charles Moore: I'm starting to think that the Left might actually be right. In: The Telegraph. Telegraph Media Group Limited, 22. Juli 2011, abgerufen am 31. Dezember 2011 (englisch).
  15. Constantin Seibt bloggt für Newsnet. In: Tages-Anzeiger/Newsnet. 2. Mai 2012.
  16. Blog Deadline auf tagesanzeiger.ch/Newsnet
  17. Kaspar Surber: Die grosse Wette auf den Journalismus. In: WOZ Die Wochenzeitung. 6. Oktober 2016.
  18. Edith Hollenstein: Constantin Seibt verlässt den Tagi. In: persoenlich.com. 6. Oktober 2016.
  19. ots: Constantin Seibt ist «Journalist des Jahres» in der Schweiz. In: presseportal.de. 3. Dezember 2007, abgerufen am 15. Dezember 2009.
  20. Zürcher Journalistenpreis 2008. Drei Arbeiten und ein Gesamtwerk ausgezeichnet. In: Zürcher Journalistenpreis, abgerufen am 31. Dezember 2011
  21. Thomas Wyss: Wenn die Söhne mit dem Vater … Interview in: Tages-Anzeiger. Aktualisiert am 31. Mai 2012, abgerufen am 11. Juli 2012.
  22. Constantin Seibt: Eigenwerbung – hier im Selbstversuch. In Tages-Anzeiger online/Newsnet. 25. Mai 2012, abgerufen am 11. Juli 2012.