Abbenrode (Cremlingen)
Abbenrode Gemeinde Cremlingen
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Koordinaten: | 52° 15′ N, 10° 44′ O |
Höhe: | 172 (136–176) m |
Fläche: | 7,52 km² |
Einwohner: | 491 (31. Dez. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 1974 |
Postleitzahl: | 38162 |
Vorwahl: | 05306 |
Lage von Abbenrode in Cremlingen
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Abbenrode ist eine Ortschaft in der Gemeinde Cremlingen am Elm im niedersächsischen Landkreis Wolfenbüttel.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemarkung liegt in einer Höhe von 92 bis 278 m ü. NHN am Nordwestfuß des Elm zwischen Braunschweig (14 km westlich von Abbenrode) und Königslutter (sechs Kilometer östlich). Die Ortslage liegt in einer Höhe von 136 bis 176 m ü. NHN an der Bundesstraße 1. Der Hauptort Cremlingen liegt etwa fünf Kilometer westlich und die Kreisstadt Wolfenbüttel 15 km südwestlich des Ortes.
Die Gesamtfläche von Abbenrode beträgt 7,52 km² von denen etwa 4 km² landwirtschaftliche Nutzflächen sind.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Abbenrode wurde urkundlich erstmals 1086 genannt. Der Ortsname als -rode-Ort (1086: Abbenrothe, 1436 Abbenrode bi Destidde) deutet darauf hin, dass es sich um eine planmäßige Rodung handelt. Es ist wahrscheinlich, dass es sich um eine kirchliche Gründung des seit 804 bestehende Bistums Halberstadt handelt. Namensgebend könnte die Beteiligung eines Abtes, möglicherweise des Klosters Ilsenburg gewesen sein. Die Pfarrkirche Peter und Paul wurde vermutlich im 15. Jahrhundert von denen von Veltheim erbaut.
Am 1. März 1974 wurde Abbenrode in die Gemeinde Cremlingen eingegliedert.[2]
Im August 2002 wurde der Ort seit 1982 zum sechsten Male Sieger im Kreiswettbewerb des Bundeswettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden. 1993 war das Dorf im Bundeswettbewerb platziert. Besonders beeindruckende Gebäude sind die Dreiseithöfe rechts und links des Rodeweges und das private Museum des Hans Becker mit landwirtschaftlichen Geräten aus alter Zeit.
Am 13. Dezember 2008 wurde im Dorfgemeinschaftshaus des Ortes vom Heimatpfleger eine 280-seitige Chronik des Dorfes offiziell vorgestellt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsrat, der Abbenrode vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeister ist seit 2011 Bernhard Brockmann (Grüne).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt von Blau und Gold, oben ein wachsender rotbewehrter und -gezungter goldener Löwe, unten ein blaues Windmühlenflügelkreuz.“[5] | |
Wappenbegründung: Abbenrode, seit der Gebietsreform ein Ortsteil von Cremlingen, hält wie diese in der oberen Hälfte des Wappens mit dem wachsenden Löwen das Andenken an den ehemaligen Landkreis Braunschweig wach, dem Abbenrode als selbständige Gemeinde angehörte. Wahrzeichen des Ortes ist die Bockwindmühle, über die Heinz Eichhorn ein eigenes Buch verfasst hat und die im Wappen durch die Flügel vertreten wird.
Das Wappen wurde von Wilhelm Krieg gestaltet und am 17. Dezember 1980 durch den Ortsrat angenommen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Abbenrode gibt es eine 1775 erstmals erwähnte Windmühle, die nach dem Brand von 1779 erst im Jahre 1878 wieder aufgebaut wurde. Der letzte Müller war Erich Röhl († 1980), bei dem es sich vermutlich um den letzten Windmühlenmüller des Braunschweiger Landes handelte. Er hat bis ins hohe Alter Führungen für Windmühlenfreunde durchgeführt. Am 23. Mai 2011 wurde der Abschnitt „Zwischen Harz und Heide“ der Niedersächsischen Mühlenstraße offiziell an der Abbenroder Windmühle eröffnet.[6][7]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Nähe von Abbenrode betrieb die Bundespost/Deutsche Telekom ab 1962 eine große Sendeanlage für Mittelwelle, mit drei gegen Erde isolierten selbststrahlenden Sendemasten, die 188 Meter, 137 Meter und 99 Meter hoch waren. 1962 ging zuerst ein 100-Kilowatt-Sender auf der Frequenz 756 kHz in Betrieb, der als Sendeantenne den 137 Meter hohen Sendemasten benutzte. 1963 wurde dessen Sendeleistung auf 200 Kilowatt erhöht.
1964/65 wurde eine zweite Antennenanlage, die aus zwei Sendemasten bestand errichtet. Einer dieser Sendemasten war ein 240 Meter hoher Stahlrohrmast, die zur Abstrahlung des Deutschlandfunk-Programms auf der Frequenz 548 kHz mit einer Leistung von 400 Kilowatt (ab 1. Oktober 1967 800 Kilowatt) diente. Der zweite Mast war ein abgespannter Stahlfachwerkmast, der zusammen mit dem 240 Meter hohen Sendemast während der Nachtstunden eine Richtantenne mit einem Strahlungsminimum in südöstlicher Richtung bildete, um Störungen von anderen auf der gleichen Frequenz betriebenen Sendern zu vermeiden. Durch die Auflagen des Genfer Wellenplans 1974/75 musste der Sendebetrieb auf der Frequenz 548 kHz eingestellt werden. Im Gegenzug hierzu konnte die Sendeleistung auf der anderen Frequenz, deren Wert durch das neue Kanalraster von 755 kHz auf 756 kHz abgeändert werden musste, tagsüber auf 800 Kilowatt erhöht werden. In den Nachtstunden allerdings musste die Leistung auf 200 Kilowatt gesenkt werden und eine Ausblendung in südöstlicher Richtung durchgeführt werden, um Gleichkanalstörungen mit einem rumänischen Sender zu vermeiden. Hierfür wurden 1978 die Höhen der 1964/65 errichteten Antennenträger reduziert, und zwar die des 240 Meter hohen Rohrmastes auf eine Höhe von 188 Metern und die des Reflektormastes auf 99 Metern. Der 1962 errichtete 137-Meter-Mast blieb unverändert und diente von nun an bis 2001 nur noch als Reserveantenne.
Bis Mitte der 1990er Jahre wurde tagsüber mit 800 Kilowatt und nachts mit 200 Kilowatt Leistung gesendet. Seit Mitte der 1990er Jahre wird rund um die Uhr mit einer Leistung von 200 Kilowatt gesendet, wobei nach wie vor in den Nachtstunden eine Ausblendung in südöstlicher Richtung erfolgen muss. Von 2001 bis 2003 wurde über den 137 Meter hohen Reservesendemast das Programm von Megaradio auf der Frequenz 630 kHz gesendet. Ab dem 4. April 2003 diente dieser Mast nur noch als Reserveantenne.
Die Sendeanlage wurde am 31. Dezember 2015 stillgelegt und am 29. Januar 2018 gesprengt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf Wirk (1814–1891), Jurist und Politiker
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ulli Schwarze: Einwohnerzahlen der Gemeinde Cremlingen mit allen Ortschaften | Cremlingen. Gemeinde Cremlingen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2022; abgerufen am 21. Januar 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 267 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ https://votemanager.kdo.de/20210912/03158006/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_2857
- ↑ Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Die Wappen der Gemeinden und Ortsteile in den Stadt- und Landkreisen Braunschweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg. Hrsg.: Braunschweiger Zeitung, Salzgitter Zeitung und Wolfsburger Nachrichten. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 188.
- ↑ Reisewege zu 32 Mühlen im Braunschweiger Land. „Braunschweiger Zeitung“ vom 23. Mai 2011 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zeitreiseland Braunschweiger Land. „Braunschweigerland.org“ vom Mai 2011