Der Postmeister

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Dezember 2015 um 17:40 Uhr durch HeBB (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Der Postmeister
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1940
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Gustav Ucicky
Drehbuch Gerhard Menzel
Produktion Karl Hartl für Wien-Film GmbH
Musik Willy Schmidt-Gentner
Kamera Hans Schneeberger
Schnitt Rudolf Schaad
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "BILD"

Der Postmeister ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1940. Der Film entstand frei nach der Erzählung Der Postmeister (Originaltitel: Станционный смотритель / Stanzionny smotritel) von Alexander Puschkin.

Handlung

Der Film spielt irgendwo in der russischen Provinz. In großer Einsamkeit leitet ein Postmeister eine Poststation. Er lebt dort mit seiner schönen Tochter Dunja. Eines Tages macht hier der Rittmeister Minskij Station und schwärmt von Sankt Petersburg. Dunja solle unbedingt in die Stadt des Zaren kommen. Dunja verliebt sich in den stattlichen Mann und reist tatsächlich in der Hoffnung, den Rittmeister zu heiraten, nach Sankt Petersburg. Dort ist jedoch von Heirat nicht die Rede und Dunja versinkt im Großstadtleben. Als beliebte Mätresse der Adeligen schlägt sie sich durchs Leben. Einzig der junge Mitja meint es mit seiner Liebe ehrlich. Als der alte Postmeister Gerüchte vom Lotterleben seiner Tochter hört, macht er sich auf den Weg nach Sankt Petersburg. Sollten die Gerüchte wahr sein, will er seine Tochter und den Rittmeister umbringen. Obwohl sie eigentlich mit Mitja zusammen sein möchte, überredet sie den Rittmeister Minskij, mit ihr dem Vater die gemeinsame Hochzeit vorzuspielen. Dies überzeugt den Postmeister, der beruhigt wieder abreist, genauso wie Mitja, der mit Dunja daraufhin bricht. Völlig allein und enttäuscht von ihrem eigenen Dasein, nimmt Dunja sich das Leben.

Hintergrund

Der Film entstand 1939/1940 in Wien, unter anderem am Bahnhof Klein-Schwechat (heute Kaiserebersdorf). Die Uraufführung fand am 25. April 1940 statt. Nach dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion im Sommer 1941 kam der Film nicht mehr zur Aufführung in den Kinos, da er dem goebbelsschen Propagandaministerium ein zu sympathisches Bild der russischen Menschen zeigte, die jetzt als Feinde galten.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Hervorragend fotografiert und inszeniert – mit Heinrich George als Postmeister in seiner wohl besten Filmrolle.
  • Theaterregisseur Jürgen Fehling über Heinrich Georges Darstellung des Postmeisters: ...im Postmeister tanzte er wie ein (...) mozärtlicher Elephant (...) ein Granitblock, dem diamantene Tränen entfallen (...) mit einem Ausmaß an Phantasie, das Gott in hundert Jahren nur ein paarmal an Schauspieler verschenkt.

Auszeichnungen

Der Film gewann bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 1940 den Mussolini-Pokal als bester ausländischer Film.

Neuverfilmung

1955 wurde unter dem Titel Dunja eine Neuverfilmung in Farbe gedreht, die sich eng an den Schwarzweißfilm von 1940 anlehnt. Die Rolle des Postmeisters wurde dabei von Walter Richter, die der Dunja von Eva Bartok, die des Fähnrichs Mitja von Karlheinz Böhm und die des Rittmeisters Minski von Ivan Desny übernommen.

Literatur